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    Marktkommentar  149  0 Kommentare Volker Schilling (Greiff): -- X --

    Wie jeder gute Messias, braucht auch Musk ein Kreuz, um seine Botschaften schneller an die Gläubigen zu bringen.

    28.07.2023 -

    -- X --

    Ein Mann hat in dieser Woche den Vogel abgeschossen und das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Tweety ist tot, es lebe das X! Das Unfassbare, der X-Faktor, ist eingetreten – Elon Musk ändert das Twitterlogo zu einem X und den Firmennamen in X-Corp. Dieser Mann verkauft uns allen künftig ein X für ein U‑nternehmen, welches weit über das bisherige Gezwitscher hinausgeht. Künftig wird es darin Bezahlsysteme und Abwicklung von Online-Käufen geben. 

    Wie jeder gute Messias, braucht auch Musk ein Kreuz, um seine Botschaften schneller an die Gläubigen zu bringen. Warum sollte eine bewährte jahrtausendalte Strategie nicht nochmal funktionieren? Während seine Hasser darin wieder einmal mehr verbrecherisches Vorgehen vermuten und bereits Aktenzeichen XY ungelöst anschreiben, verherrlichen seine Jünger ihn als Professor X der Disruption, als Chef der X-Men. Apropos:

    X-Men

    Die Mutanten der Woche sind Ralf Dümmel und Georg Kofler. Mit der Insolvenz ihrer börsennotierten Firma „The Social Chain“ mutierten die beiden Fernsehlöwen zu zwei Bettvorlegern, auf denen wütende Aktionäre ebenso herumtrampeln, wie jetzt die Börsenaufsicht. Strafanzeigen drohen den beiden inzwischen zurückgetretenen Vorständen. Sollte an den Vorwürfen zur Bilanzmanipulation und Verkäufen mit Insiderwissen etwas dran sein, dann könnten sich die beiden X-Men schnell in einer Chain-Gang wiederfinden. Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger, quasi das Institut für fehlgeleitete X-Men, kämpft gegen diese Bruderschaft der Machenschafts-Mutanten an, um Schadensersatzansprüche der Aktionäre prüfen zu lassen. Der Magneto der Insolvenz zieht den Aktienkurs auf ein Tief von 30 Cent, kommend von 54 Euro am Hoch im November 2021. Selbst Wolverine hätte kaum mehr Schaden anrichten können.

    X-Faktor

    Die Akte X der aktuellen Inflations- und Zinsentwicklung hat in dieser Woche ein weiteres Kapitel erhalten. Zum einen haben die beiden Notenbanken der USA und Europa den Zins um jeweils 0,25% wie erwartet angehoben, zum anderen entwickelt sich der schnellste Zinsanstieg aller Zeiten zu einem mysteriösen Fall. Warum? 

    Die Inflation scheint tatsächlich rückläufig, aber die Wirtschaft ist nicht zu bremsen. Zumindest in den USA, denn dort wurde diese Woche für das zweite Quartal ein Rekordwachstum von 2,4% gemeldet. Gleichzeitig herrscht nahezu Vollbeschäftigung, die Börsen steigen munter weiter und die angekündigte Rezession bleibt aus. Was ist der unbekannte Faktor in der Notenbankgleichung? Geht die Inflation zurück oder kommt sie zurück? 

    Die vergessene Variable X in der Gleichung scheint mir die Fiskalpolitik der USA zu sein. Denn bisher war diese in vergangenen Zinserhöhungszyklen ebenfalls restriktiv und damit verstärkend für die Entschleunigung der Wirtschaft. Doch diesmal hat die US-Regierung die große Fiskalkeule ausgepackt und mit mehreren Programmen die schwindende Geldflut der Notenbanken durch eine Geldschleuse der Wirtschaftsförderungen ersetzt. Und allen, die daran geglaubt haben, dass die Notenbanken mit ihren massiven Zinsanhebungen und Bilanzverkürzungen die Wirtschaft abwürgen, ruft die Börse zu: Satz mit X, das war wohl nix!





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