Überhitzter Markt

Warren Buffett-Indikator auf 171 Prozent: Alarmstufe Rot und drohender Crash

Die US-Märkte haben gerade einen erfolgreichen Juli hinter sich gebracht: Sowohl der S&P 500 als auch der Nasdaq verzeichneten den fünften positiven Monat in Folge. Während der S&P 500 seit Jahresbeginn rund 20 Prozent an Wert hinzugewonnen hat, sind es beim Nasdaq 100 rund 45 Prozent. Anleger setzen vor allem auf den Boom der Künstlichen Intelligenz (KI), Zinssenkungen und eine sanfte Landung.

Nun blinkt Warren Buffetts favorisierter Marktindikator rot und signalisiert, dass US-Aktien überbewertet sind und die Gefahr eines Kurssturzes besteht. Der Buffett-Indikator ist eigentlich der Quotient aus dem Gesamtwert des US-Aktienmarktes und dem Bruttoinlandsprodukt (BIP).

Das gebräuchlichste Maß für den Gesamtwert des US-Aktienmarktes ist der breit gefasste Aktienindex Wilshire 5000. Der Index wurde 1971 so angelegt, dass ein Anstieg des Index um einen Punkt einem Anstieg der US-Marktkapitalisierung um eine Milliarde US-Dollar entspricht.

Laut Buffett seien Aktien bei einem Wert von 100 Prozent fair bewertet. Ein Kauf würde bei einem Wert von 70 oder 80 Prozent wahrscheinlich gut funktionieren. Er warnte jedoch davor, dass es ein "Spiel mit dem Feuer" wäre, Aktien um die 200 Prozent-Marke herum zu kaufen.  Als der Indikator während der Dotcom-Blase in die Höhe schoss, hätte dies ein "sehr deutliches Warnsignal" für einen bevorstehenden Crash sein müssen, sagte Buffett damals.

Wie funktioniert die Gleichung? Die gesamte Marktkapitalisierung aller aktiv gehandelten US-Aktien wird durch die letzte offizielle Schätzung des vierteljährlichen Bruttoinlandsprodukts (BIP) geteilt. So können Anleger den Gesamtwert des Aktienmarktes mit der Größe der Volkswirtschaft vergleichen. Die Vorabschätzung des Bureau of Economic Analysis für das amerikanische BIP im zweiten Quartal beläuft sich auf 26,84 Billionen US-Dollar, womit der Buffett-Indikator bei 171 Prozent liegt. Ein Wert über 100 Prozent deutet darauf hin, dass US-Aktien mehr wert sind als das Bruttoinlandsprodukt der USA – anders gesagt: US-Aktien sind im Verhältnis zur Größe der US-Wirtschaft überbewertet.

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Buffetts Indikator ist nicht fehlerfrei. So wird beispielsweise der aktuelle Wert des Aktienmarktes mit einer vergangenen Schätzung der Wirtschaftsleistung verglichen. Das BIP schließt außerdem Einkommen aus dem Ausland aus, während die Marktkapitalisierung von US-Unternehmen den Wert der inländischen und ausländischen Aktivitäten widerspiegelt.

Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion