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    ROUNDUP/Chemie- und Pharma  253  0 Kommentare Forschungsausgaben stabil - Kritik an Politik

    Für Sie zusammengefasst
    • Deutsche Chemie- und Pharmabranche investiert 2023 genauso viel in Forschung wie im Vorjahr.
    • Politik muss Maßnahmen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit ergreifen.
    • Stagnierende Forschungsbudgets sind Rückschritt im internationalen Vergleich.
    • Bürokratieabbau und Innovationsanreize sind dringend erforderlich.

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutsche Chemie- und Pharmabranche wird 2023 trotz Umsatz- und Produktionseinbrüchen wohl genauso viel Geld in Forschung und Entwicklung stecken wie im Vorjahr. "Die Branche hat den Standort Deutschland nicht aufgegeben", sagte Thomas Wessel, VCI-Vorsitzender des Ausschusses Forschung, Wissenschaft und Bildung, am Donnerstag. Die Politik müsse aber dieses Signal mit klaren Maßnahmen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit erwidern, ansonsten folge der Stagnation eine Reduktion der Ausgaben. Eigentlich seien die stagnierenden Forschungsbudgets ein Rückschritt, da viele andere Industrienationen gewaltig in den Bereich investierten. Ohne Innovation gebe es keine Zukunftssicherung. 2022 gaben die Unternehmen rund 14 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung aus.

    Wessel zufolge sei es der Branche in den vergangenen Jahren gelungen, den Standortnachteil Deutschlands durch Innovationskraft auszugleichen. "Wollen wir diesen Kurs beibehalten, müssen wir jetzt den Turbo zuschalten", mahnte er. Mittlerweile gingen in der chemisch-pharmazeutischen Industrie fast 60 Prozent aller externen Forschungsaufträge ins Ausland. Beispiele zeigten, dass Unternehmen bereits Teile ihrer Forschung im Ausland aufbauen oder ins Ausland verlagern.

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    "Wenn wir hierzulande nicht ausreichend in neue Produkte, Verfahren oder neue Geschäftsmodelle investieren, verlieren wir weiter an Wettbewerbsfähigkeit und verstärken die Deindustrialisierung", warnte Wessel. Ist die Produktion erst einmal weg, dann folge ihr die Forschung. Eine Mitgliederumfrage des Verbands zeige, dass 23 Prozent der Unternehmen dieses Jahr zu mehr Investitionen in Forschung und Entwicklung im Ausland tendieren. "Die beiden größten Hemmnisse für Innovationen sind die Regulierungswut aus Brüssel und Berlin sowie die nicht beständigen politischen Rahmenbedingungen", sagte er. Zudem fehlten qualifizierte Bewerber.

    Dabei verwies Wessel auf den internationalen Wettbewerb der Forschungsstandorte. Andere Nationen seien mutiger und agiler, sagte er. So wirke etwa der Inflation Reduction Act (IRA) in den USA wie ein "Supermagnet" - auch für Investitionen mit Forschungsrelevanz. Auch China habe enorm aufgeholt. Das Land sei nicht nur der größte Chemiemarkt der Welt und der größte Investor in Chemieanlagen, sagte er. Auch in Forschung und Entwicklung investiere das Land so viel wie kaum eine andere Nation. In nur zehn Jahren habe sich der Anteil Chinas an den welt­weiten Patentanmeldungen für Chemie und Pharma mehr als verdreifacht.

    Sorgen bereiten Chefvolkswirt Claus Michelsen vom Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), dass die private Innovationsquote in den vergangenen Jahren gesunken ist. "Das verdeutlicht, dass Deutschland mehr als eine kosmetische Erneuerung braucht", sagte er der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.

    Bürokratieabbau, schnellere Genehmigungsverfahren, mehr Digitalisierung mit einem Zugang zu anonymisierten Gesundheitsdaten für die private Forschung und eine Steuerpolitik, die Innovationsanreize setze, stünden dabei an erster Stelle. Die Beschlüsse von Meseberg seien dafür ein geeigneter, allerdings nur kleiner erster Schritt. "Das Wachstumschancengesetz setzt an den richtigen Stellen an, müsste allerdings um ein Vielfaches größer sein", sagte Michelsen./mne/ngu

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