Kissigs Portfoliocheck: In Sachen Gesundheit setzt Akre Capital ausschließlich auf Danaher
In meiner Kolumne "Kissigs
Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten
Investoren unserer Zeit unter die Lupe.
Bei meinem 235. Portfoliocheck schaue ich wieder einmal bei Akre Capital Management. Value Investor Charles T. Akre hatte sie bis zu seinem Ausscheiden Ende 2020
geleitete und seitdem führen Chris Cerrone und John Neff die Geschäfte. Doch Akres Erfolgsprinzipien bleiben weiterhin die Basis der Entscheidungen. Die nötige Sicherheitsmarge bestand
für Akre nicht zuvorderst in einem niedrigen Einkaufspreis, sondern er suchte nach Unternehmen mit bestimmten Kriterien: Gutes Management mit nachgewiesenen Erfolgen, wesentliche und dauerhaften Wettbewerbsvorteilen (ökonomischer Burggraben),
langfristigen Wachstums- und Reinvestitionsmöglichkeiten, attraktivem Kaufpreis im Verhältnis zu den vom Unternehmen generierten Cashflows. Chuck Akre strebte nach einer hohen Kapitalrendite, indem
er den Free Cashflow ins Verhältnis setzt mit dem eingesetzten Kapital. Dabei investierte Akre stets nach derselben Maxime wie Charlie Munger: ohne hektische Betriebsamkeit, lieber zweimal nachdenken, bevor man nichts
tut. Und als Anhänger des 'Focus Investing' konzentriert er
sein Depot auf einige wenige Positionen.
Im 2. Quartal 2023 agierte Akre Capital mit einer Turnoverrate von unter 1 % erneut mit ruhiger Hand. Man hält weiterhin lediglich 19 Positionen in
seinem fokussierten Portfolio und tätigte keine Neuerwerbung; der Portfoliowert stieg um 6 % von 11,37 auf 12 Mrd. USD. Wie Warren Buffett und Munger fand Akre stets großen Gefallen an Finanzwerten. Diese machten
zum Ende des Quartals mit 57,7 % (Q1: 57,3 %) deutlich mehr die Hälfte seines Portfolios aus, gefolgt von Immobilienwerten mit 16,8 % (Q1: 17,4 %) und Technologiewerten, die es auf 11 % brachten
(Q1: 10,5 %) und sich nun auch an den zyklischen Konsumwerten vorbeischoben, die es auf 10,9 % (Q1: 10,6 %) brachten. Schlusslicht bleiben die Gesundheitswerte mit 3,8 % (Q1: 4,0), die aber alleine
von Danaher repräsentiert werden.
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Auf den ersten sieben Positionen in Akres Portfolio gab es keine Veränderungen: An der Spitze liegt Mastercard
mit einem Gewicht von 19,2 % vor Moody's, die 15,3 % auf die Waage bringen. An der Ratingagentur, die auch Warren Buffett schon lange im Depot hat, hält Akre inzwischen knapp 3 % aller
Anteile. Es folgen American Tower mit 10,9 %, Visa mit 9,7 % und O’Reilly Automotive mit 8,9 %. Die drei Top-Werte stehen für 45,4
% des stark fokussierten Portfolios, die größten 5 Positionen für 64 %.
Es wurden nur einige kleinere Teilverkäufe vorgenommen bei Moody’s, O’Reilly Automotive, American Tower, Adobe, CarMax und
DigitalBridge. Die erlösten Gelder wurden in weitere Zukäufe bei den beiden Alternativen Asset Managern Brookfield Corp. und KKR & Co. investiert sowie in eine kleine Aufstockung
beim MedTech-Spezialisten Danaher. Die Beteiligungsgesellschaft mit Schwerpunkt Medizintechnik hat Akre seit Ende 2013 im Depot und seitdem konnte
die Aktie mit einer sehr starken Performance glänzen. Zudem noch man auch noch zweimal Sparten als separate Unternehmen abgespalten und an ihre Aktionäre 'verschenkt': Mitte 2016 sein Messtechnik-
und Industriesegment Fortive und Ende 2019 sein Dental-Business Envista. Und nun soll mit der Umweltsparte Veralto der dritte große Wurf folgen - aber eigentlich stehen
bei Danaher sogar gleich zwei einschneidende Veränderungen ins Haus...
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