Dimon warnt: "Ich bin mir nicht sicher, ob die Welt darauf vorbereitet ist"
Eine weitere Fed-Zinserhöhung ist nach wie vor nicht vom Tisch. JPMorgan-Chef Jamie Dimon warnt, dass die Welt nicht vorbereitet sei auf weiter steigende Zinsen.
- Fed-Zinserhöhung nicht ausgeschlossen
- Welt möglicherweise nicht auf Worst-Case-Szenario vorbereitet
- Wahrscheinlichkeit einer US-Rezession steigt
Dimon sagte im Interview mit der Times of India, die Welt sei möglicherweise nicht auf ein Worst-Case-Szenario vorbereitet, bei dem die Wirtschaft in eine Stagflation rutscht und die Leitzinsen der Federal Reserve auf sieben Prozent steigen könnten. Das berichtet Bloomberg. Ein solches Szenario könne erheblichen Stress im Finanzsystem auslösen. "Warren Buffett sagt, dass man herausfindet, wer nackt schwimmt, wenn die Ebbe kommt. Das wird die Ebbe sein", so Dimon.
Amerikas mächtigster Banker hat schon mehrfach betont, dass die Zinsen weiter steigen müssen, um die Inflation unter Kontrolle zu bekommen. Dabei könne ein Anstieg von fünf auf sieben Prozent schmerzhafter für die Wirtschaft sein als der von drei auf fünf Prozent, meint Dimon. "Von null auf zwei Prozent zu gehen, war fast keine Steigerung. Der Sprung von null auf fünf Prozent hat einige Leute überrascht, aber niemand hätte fünf Prozent aus dem Bereich des Möglichen herausgenommen", sagte Dimon. "Ich bin mir nicht sicher, ob die Welt auf sieben Prozent vorbereitet ist".
Nächster Zinsentscheid am 1. November
Bei der letzten Fed-Sitzung hatte der Ausschuss um Jerome Powell die Leitzinsen auf dem Niveau von 5,25-5,5 Prozent belassen. Es ist der höchste Stand seit 22 Jahren. Für die nächste Sitzung am 1. November erwarten derzeit rund 81 Prozent der Marktbeobachter eine erneute Zinspause. Knapp 19 Prozent erwarten eine Erhöhung der Leitzinsen um weitere 25 Basispunkte. Das zeigen Daten des CME FedWatch-Tools.
Wie Bloomberg weiter berichtet, steigt die Wahrscheinlichkeit einer US-Rezession wieder an. Aktuell rechnen etwa 60 Prozent der befragten Ökonomen mit einer Rezession in den nächsten zwölf Monaten.
Weil mit den Leitzinsen sowohl die Refinanzierungskosten für Unternehmen als auch die Kreditkosten für Verbraucher steigen, hätte ein Leitzins von sieben Prozent erhebliche Auswirkungen auf die US-Wirtschaft. Fed-Chef Powell hat bei den vergangenen Notenbanksitzungen immer wieder betont, dass zukünftige Entscheidungen über den Zinssatz auf eingehenden Wirtschaftsdaten basieren werden,
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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