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     185  0 Kommentare US-Aktien – Comeback am Freitag

    68226989-628e-4c92-9d3a-2e0e88d309b8Interview mit Marktexperte Jürgen Molnar, Robomarkets:

    Frage 1:

    Jürgen, der US-Arbeitsmarkt hat im September überraschend starke Zahlen geliefert, mit 336.000 neu geschaffenen Jobs. Wie hat der Markt darauf reagiert?

    Jürgen Molnar:

    Die unerwartet starken Arbeitsmarktzahlen von 336.000 geschaffenen Jobs im September haben den Markt zunächst überrascht. In der ersten Reaktion stiegen die Renditen, und die Nasdaq fiel um 200 Punkte. Danach wurden diese Verluste bis 17 Uhr vollständig aufgeholt und US-Aktien schlossen mit deutlichen Gewinnen. Offensichtlich stützt die extrem schwache Stimmung an den Aktien- und Bondmärkten und verhindert Schlimmeres. Das Sentiment wirkt hier konträr. In den vergangenen Tagen hat das Put/Call-Ratio für die USA Extremwerte gesendet. Das bedeutet, dass viele aktive Marktteilnehmer abgesichert sind oder aktiv auf fallende Kurse spekulieren. Fällt der Markt nicht weiter, kann es nach oben zu Eindeckungen dieser Positionen führen, was die Kurse weiter antreibt.

    Frage 2:

    Die Fed dürfte mit Unzufriedenheit auf die Entwicklung am Arbeitsmarkt blicken. Wie könnte sich das auf die Geldpolitik auswirken?

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    Jürgen Molnar:

    Die robuste Entwicklung am Arbeitsmarkt bringt die Fed in eine unangenehme Lage. Die Währungshüter haben bisher aufgrund eines sich abkühlenden Arbeitsmarkts auf weitere Zinsanhebungen verzichtet. Nun, mit einem kräftigen Arbeitsplatzaufbau, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinsanhebung im November oder Dezember, was zuvor nicht so klar ersichtlich war.

    Frage 3:

    Die schwache Wachstumsdynamik Chinas belastet die deutsche Wirtschaft. Wie spiegelt sich das in den Exportzahlen wider?

    Jürgen Molnar:

    Die schwache Wachstumsdynamik Chinas belastet die deutsche Wirtschaft erheblich. Die seit Oktober 2022 überwiegend nachgebenden Exporte nach China und der fortgesetzte rückläufige Trend bei den Auftragseingängen im Anlagen- und Maschinenbau sind klare Indikatoren. Dies führt zu einer angespannten Stimmung in der deutschen Wirtschaft, vergleichbar mit Krisenniveaus im Herbst 2022 und während der Coronakrise. Trotzdem könnte eine leichte Erholung der Weltwirtschaft im kommenden Jahr, steigende Realeinkommen und sinkende Inflationsraten positive Überraschungen in den Konjunkturindikatoren bewirken. Für den DAX sehen wir sehr moderate Bewertungen, was einen Absturz vorerst verhindern dürfte.

    Frage 4:

    Auch in den USA zeichnet sich eine Eintrübung der wirtschaftlichen Perspektiven ab. Was sind die Faktoren, die diese Entwicklung beeinflussen, und wie könnte sich das auf die Wirtschaft auswirken?

    Jürgen Molnar:

    In den USA deuten Anzeichen auf eine Eintrübung der wirtschaftlichen Perspektiven hin, vor allem durch eine wahrscheinliche leichte Rezession. Wie schon besprochen liefert der Arbeitsmarkt hingegen sehr robuste Signale. Allerdings gibt es durch die hohen Zinsen eine Abnahme der Bautätigkeit und eine schwächere Nachfrage privater Konsumenten. Der drohende Ausgabenstopp der Regierung Mitte November könnte diesen Trend verstärken und sich negativ auf das Wirtschaftswachstum auswirken. Stimmungsindikatoren wie die ISM-Einkaufsmanagerindizes könnten sich in den kommenden Monaten vor diesem Hintergrund abkühlen.

    Frage 5:

    Was steht Kunden bei Robomarkets hoch im Kurs?

    Jürgen Molnar:

    Im schwachen Marktumfeld waren Short-Trades auf die großen Indizes beliebt. Hier bieten wir neben dem DAX auch den Nasdaq100 an, der oft große Ausschläge liefert, die Trader nutzen. Spannende Konstellationen gab es auch bei Öl und Silber. Während Öl von seinen Jahreshochs korrigiert, hoffen Trader bei Silber auf eine Trendwende. Silber handeln Kunden von Robomarkets Pro mit unserer modernen Handelsplattform Metatrader 5.



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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz

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