Darum ist das Potential der aktuellen Gegenbewegungen begrenzt
Am 6. Oktober haben die Renditen an den Anleihemärkten ein Hoch markiert. Seitdem befinden sie sich in einer Gegenbewegung, wie der folgende Chart der 10-jährigen US-Staatsanleihe zeigt.
- Renditen an Anleihemärkten in Gegenbewegung seit 6. Oktober
- Sinkende Anleiherenditen machen Aktien attraktiver
- Aussagen der US-Notenbank deuten auf Zinspause hin
Darum ist das Potential der aktuellen Gegenbewegungen begrenzt
von Sven Weisenhaus
Am 6. Oktober haben die Renditen an den Anleihemärkten ein Hoch markiert. Seitdem befinden sie sich in einer Gegenbewegung, wie der folgende Chart der 10-jährigen US-Staatsanleihe zeigt.
Zeitgleich haben auch die Aktienmärkte eine Gegenbewegung gestartet – ihre aktuelle Kurserholung. Man kann also sagen, dass sinkende Anleiherenditen zu steigenden Aktienkursen geführt haben. Diese These ist auch logisch, weil hohe Anleiherenditen eine Konkurrenz für Aktien sind und sinkende Anleiherenditen somit Aktien wieder attraktiver machen.
Bei hohen Anleiherenditen braucht es keine Leitzinsanhebung mehr
Ein Grund für die Kehrtwende am Anleihemarkt sind Aussagen von Mitgliedern der US-Notenbank, wonach der Leitzins nicht weiter erhöht werden muss. „Wenn sich der Arbeitsmarkt weiterhin abkühlt und die Inflation sich unserem Ziel nähert, können wir die Zinssätze konstant halten und die Maßnahmen der Geldpolitik weiter wirken lassen“, sagte zum Beispiel die Chefin des Fed-Bezirks San Francisco, Mary Daly, am 5. Oktober vor dem Economic Club of New York.
Angesichts der restriktiven Geldpolitik, der großen Fortschritte auf dem Weg zu einer Inflationsrate von 2 % und des jüngsten Anstiegs der Renditen von US-Staatsanleihen sei eine Zinspause möglich, so Daly. Mit dem Anstieg der langfristigen Zinssätze in den vergangenen Wochen „ist die Notwendigkeit für uns, weitere Maßnahmen zu ergreifen, geringer geworden, weil die Finanzmärkte sich bereits in diese Richtung bewegen und die Arbeit erledigt haben“, sagte sie zudem.
Wenn nun aber die Renditen am Anleihemarkt sinken, könnte damit eine weitere Leitzinsanhebung wieder auf die Agenda der Währungshüter rücken. Und daher ist aus meiner Sicht derzeit das Potential für sinkende Zinsen bzw. Renditen und somit auch für steigende Aktienkurse begrenzt.
Der Trend bei den US-Erzeugerpreisen geht wieder nach oben
Um Hinweise auf die Notwendigkeit einer weiteren Leitzinsanhebung zu erhalten, sollte man auch die Preis- und Inflationsdaten weiterhin genau im Auge behalten. Gestern wurde der Erzeugerpreisindex der USA für den Monat September veröffentlicht. Und dieser fiel höher als erwartet aus. Zum Vormonat gab es einen Anstieg um +0,5 %, statt erwarteter +0,3 %. Immerhin: Im August lag der Anstieg noch bei +0,7 %.
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