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     257  0 Kommentare Anleger reagieren heftig auf den US-Inflationsschock

    Die Verbraucherpreise in den USA steigen stärker als erwartet. Im März lag die Teuerung im Vergleich zu Vormonat bei +0,4 %, wie schon im Februar. Experten hatten im Durchschnitt mit einem Rückgang auf +0,3 % gerechnet.

    Für Sie zusammengefasst
    • US-Verbraucherpreise steigen stärker als erwartet: +0,4 % im März
    • Marktreaktionen auf Inflationsschock: Zinssenkung der Fed unwahrscheinlicher
    • DAX zeigt trotz Kursrückgang bullishen Trend: Konsolidierungslinie erreicht

    Anleger reagieren heftig auf den US-Inflationsschock
    von Sven Weisenhaus

    Die Verbraucherpreise in den USA steigen stärker als erwartet. Im März lag die Teuerung im Vergleich zu Vormonat bei +0,4 %, wie schon im Februar. Experten hatten im Durchschnitt mit einem Rückgang auf +0,3 % gerechnet. Die Jahresrate kletterte auf +3,5 %, nach +3,2 % im Februar, und erreichte damit den höchsten Wert seit September. Experten hatten zwar mit einem Anstieg gerechnet, allerdings gingen sie von „nur“ +3,4 % aus.

    Die ING schreibt dazu, dass die Monatsrate der US-Inflation nun schon das dritte Mal in Folge mehr als doppelt so hoch ausfällt wie die Rate, die dauerhaft erreicht werden muss, um sie auf eine Jahresrate von +2,0 % zu senken. Und die Helaba ergänzt, dass dies insbesondere auch für die Kernpreisentwicklung gilt, die zudem entgegen der Erwartung im Jahresvergleich nicht rückläufig war.

    Auf Monatsbasis kam es auch hier wieder zu einem Anstieg um +0,4 %, wie schon in den beiden Vormonaten, statt eines erwarteten Rückgangs auf +0,3 %. Und die Jahresrate blieb unverändert bei +3,8 %, statt mit +3,7 % auf ein neues zyklisches Tief nachzugeben.

    Heftige Marktreaktionen

    Dadurch rückt die erhoffte Zinssenkung der US-Notenbank (Fed) wieder ein Stückchen weiter in die Ferne. Am Terminmarkt brach die Wahrscheinlichkeit für einen ersten Schritt im Juni förmlich ein. Vorgestern waren es noch 56 %, direkt nach Veröffentlichung der Preisdaten nur noch 18 %.


    (Quelle: CME Group)

    Auch an den Aktienmärkten fiel die Reaktion heftig aus. Es kam zu einem massiven Kurseinbruch. Der Dow Jones verlor zum Beispiel binnen Minuten mehr als 600 Punkte. Und er markierte dadurch ein neues Korrekturtief.

    Kurz nach Beginn des offiziellen US-Handels wurde das Tagestief markiert. Und es folgte wieder eine deutliche Kurserholung. Mehr als 200 Punkte ging es aufwärts. Von dem Motto „buy the dip“ haben sich viele Bullen also auch durch die enttäuschenden Inflationsdaten scheinbar noch immer nicht abbringen lassen.

    Wieder nur ein kurzer Schockmoment?

    Gleiches gilt für den DAX. Auch der deutsche Leitindex fiel auf ein neues Korrekturtief, erholte sich aber deutlich und drehte im Vergleich zum Schlusskurs des Vortages bzw. dem gestrigen Eröffnungskurs sogar ins Plus.

    Zwar befindet sich der DAX in einem Abwärtstrend, doch ähnelt dieser bislang eher der (ABCDE-)Konsolidierung vom Jahreswechsel.

    Das passt zu meinen jüngsten Analysen für den Börsenbrief „Target-Trend-Spezial“, in dem der DAX täglich analysiert wird. Vorgestern hatte ich den Lesern geschrieben, dass es zu einer längeren Konsolidierung kommen könnte, „die aber auf hohem Niveau bleibt. Nach einer scharfen Korrektur sieht es aktuell nicht mehr aus“. Und gestern Morgen fachsimpelte ich noch mit einem Leser, dass der DAX derzeit um eine Konsolidierungslinie pendelt und er „soeben bereits an diese Linie zurückgekehrt“ ist. „Damit ist natürlich auch ein Anstieg darüber möglich. Und am Ende sind solche Konsolidierungen trendbestätigend und somit bullish zu werten“, hieß es weiter. Dazu folgender Chart aus der gestrigen Ausgabe des Target-Trend-Spezial.

    Zu den US-Inflationsdaten schrieb ich dem Leser: „Sollte die Inflation in den USA heute schwächer ausfallen als erwartet, könnte dies bereits das Ende der Konsolidierung bedeuten und zu einem kräftigen Anstieg des DAX (& Co.) führen. Andernfalls ist mit einer Fortsetzung der Konsolidierung zu rechnen.“ Dazu nun der aktuelle DAX-Chart:

    Der DAX ist also tatsächlich noch über die Konsolidierungslinie geklettert, bevor er an der oberen Linie des aktuellen Abwärtstrendkanals abprallte (siehe roter Pfeil im Chart) und dann aufgrund der enttäuschenden Inflationsdaten bis zur unteren Trendkanallinie durchgereicht wurde. Dort setzte eine Kurserholung ein (grüner Pfeil), die fast bis zur Konsolidierungslinie (rot gestrichelt) zurückführte. Somit setzt sich die Konsolidierung wie erwartet fort. Und eine schärfere Korrektur ist nach wie vor nicht in Sicht.

    Das bleibt bullish zu werten. „Erst wenn die Abwärtsbewegung mehr Fahrt aufnimmt, ist wieder mit einer schärferen Korrektur zu rechnen“, hatte ich den Lesern des   Target-Trend-Spezial gestern früh noch geschrieben. Das gilt unverändert.

    Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg an der Börse
    Ihr
    Sven Weisenhaus

    (Quelle: www.stockstreet.de)




    Sven Weisenhaus
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    Sven Weisenhaus ist seit Jahren Trader und Börsenexperte. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen. Unter anderem veröffentlicht er seit Dezember 2012 den kostenlosen Börsendienst "Geldanlage-Brief". Zudem gehört er seit einigen Jahren zum Team von www.stockstreet.de und schreibt dort seit Anfang 2016 für den kostenlosen Börsendienst "Börse - Intern". Er hat außerdem die Bücher Das Internet vergisst nie: Chancen und Risiken im Umgang mit persönlichen Daten im Internet* und IT-Prüfungen im Rahmen von Jahresabschlussprüfungen* geschrieben. *Werbelink
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    Verfasst von Sven Weisenhaus
    Anleger reagieren heftig auf den US-Inflationsschock Die Verbraucherpreise in den USA steigen stärker als erwartet. Im März lag die Teuerung im Vergleich zu Vormonat bei +0,4 %, wie schon im Februar. Experten hatten im Durchschnitt mit einem Rückgang auf +0,3 % gerechnet.