checkAd

     385  0 Kommentare Die Rekordjagd findet nur begrenzt statt

    Die deutsche Wirtschaft hat ihre Talfahrt zum Jahresende wieder etwas beschleunigt. Darauf deuten zumindest die Einkaufsmanagerdaten von S&P Global hin.

    Für Sie zusammengefasst
    • Deutsche Wirtschaft beschleunigt Talfahrt zum Jahresende.
    • Wirtschaftserholung holprig, Kurserholung steil.
    • Rekordjagd begrenzt, MDAX und SDAX hinken hinterher.

    Die Rekordjagd findet nur begrenzt statt
    von Sven Weisenhaus

    Die deutsche Wirtschaft hat ihre Talfahrt zum Jahresende wieder etwas beschleunigt. Darauf deuten zumindest die Einkaufsmanagerdaten von S&P Global hin. Der Index für die gesamte Privatwirtschaft – also Industrie und Dienstleister zusammen – fiel im Dezember auf 46,7 Punkte, nach 47,8 im Vormonat. Experten hatten hingegen im Durchschnitt einen Anstieg auf 48,2 Punkte erwartet.

    Grund dafür ist eine erneut sinkende Nachfrage sowohl nach Waren als auch Dienstleistungen. Das Stimmungsbarometer liegt dadurch nun den 6. Monat in Folge unter der Schwelle von 50 Zählern, ab der Wachstum signalisiert wird. Und es verfestigt sich die Befürchtung, dass die deutsche Wirtschaft auch im Schlussquartal 2023 schrumpft, womit sie sich in einer technischen Rezession befinden würde.

    Wirtschaftserholung holprig, Kurserholung steil

    Immerhin: Die Aufwärtstendenz des Frühindikators, die sich seit August beobachten lässt, ist noch intakt. Man kann aber weiterhin nicht von einem stabilen Trend sprechen. Und das steht ganz im Gegensatz zu der extrem starken und äußerst kontinuierlichen Aufwärtsbewegung von DAX & Co., weshalb sich angesichts dieser Diskrepanz weiterhin die Frage stellt, welchen Nutzen Konjunkturdaten im aktuellen Markt haben.

    Wie hilfreich sind die Informationen, dass die Unternehmen in Deutschland immer noch mit sinkenden Auftragseingängen und Auftragsbeständen zu kämpfen haben, auch wenn sich der Rückgang der Industrie erneut verlangsamt hat, während sich das Minus bei Dienstleistern erhöhte? Ist es wichtig zu wissen, dass daher die Arbeitslosigkeit in Deutschland steigt? Ist es noch wissenswert, dass die Verkaufspreise wegen höherer Einkaufspreise und Kosten mit der höchsten Rate seit 7 Monaten angehoben wurden, wodurch der Inflationsdruck wieder zunehmen könnte?

    Diskrepanzen erkennen

    Ich persönlich halte die Analyse von fundamentalen Daten nach wie vor für wichtig. Sie liefert zumindest ein Bild davon, ob Börsenkurs und Zahlen aus der Wirtschaft ein harmonisches Bild ergeben. Ist das nicht der Fall, wie aktuell scheinbar, kann man daraus Schlüsse für Investments ziehen.

    So ist mein Fazit derzeit, dass man sich weitestgehend aus den Werten heraushalten sollte, deren Kurse sich aktuell in Übertreibungen befinden. Sicherlich könnte man dadurch Chancen am Aktienmarkt verpassen. Aber tut man das nicht immer?! Schließlich kann man nicht jederzeit überall dort investiert sein, wo gerade die Kurse steigen.

    Seite 1 von 2



    Sven Weisenhaus
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Sven Weisenhaus ist seit Jahren Trader und Börsenexperte. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen. Unter anderem veröffentlicht er seit Dezember 2012 den kostenlosen Börsendienst "Geldanlage-Brief". Zudem gehört er seit einigen Jahren zum Team von www.stockstreet.de und schreibt dort seit Anfang 2016 für den kostenlosen Börsendienst "Börse - Intern". Er hat außerdem die Bücher Das Internet vergisst nie: Chancen und Risiken im Umgang mit persönlichen Daten im Internet* und IT-Prüfungen im Rahmen von Jahresabschlussprüfungen* geschrieben. *Werbelink
    Mehr anzeigen

    Verfasst von Sven Weisenhaus

    Die Rekordjagd findet nur begrenzt statt Die deutsche Wirtschaft hat ihre Talfahrt zum Jahresende wieder etwas beschleunigt. Darauf deuten zumindest die Einkaufsmanagerdaten von S&P Global hin.