Schwacher Ausblick
Brutaler Absturz: Diese Aktie verliert heute 15 Prozent – und reißt andere mit!
Krankenversicherer Humana schockiert mit rasch steigenden Patientenkosten und einem unfassbar schlechten Ausblick auf das kommende Jahr. Die gesamte Branche wird vorbörslich abverkauft, am stärksten verliert Humana.
- Humana schockt mit steigenden Patientenkosten und schlechtem Ausblick
- Aktien von US-Krankenversicherern werden abverkauft
- Prognose von Humana führt zu Neubewertung der Aktie und Unsicherheit in der Branche
Humana völlig von der Rolle
Die Aktien von US-Krankenversicherern sind eigentlich nicht für besonders große Schwankungsfreude bekannt, im Gegenteil sind sie oft mit anderen Gesundheits- und Health-Care-Werten als sichere Häfen gefragt, wenn es am Gesamtmarkt mal etwas stürmischer zugeht.
Die Ausnahme von dieser Regel ist heute Humana. Die in der Vorbörse präsentierten Zahlen kommen bei den Anlegern vor allem aufgrund des Ausblicks ganz schlecht weg – und sorgen auch für Kursverluste beim Dow-Jones-Schwergewicht United Health, das bei der Vorlage seiner Zahlen vor knapp zwei Wochen noch eine ganz gute Figur gemacht hatte.
Deutlich höhere Patientenkosten
Humana ist es dank einer kräftigen Umsatzsteigerung von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr zwar gelungen, die Umsatzerwartung mit 26,5 Milliarden US-Dollar um fast eine Milliarde US-Dollar zu übertreffen. Allerdings schockiert das Unternehmen seine Anleger heute beim Gewinn pro Aktie. Hier steht statt eines Gewinns von 0,92 US-Dollar nämlich ein Fehlbetrag von 0,11 US-Dollar zu Buche.
Grund hierfür sind vor allem im November und Dezember deutlich gestiegene Kosten. Der Fehlbetrag beläuft sich so auf insgesamt fast 600 Millionen US-Dollar. Der Krankenversicherer erwartet, dass der Trend steigender Patientenkosten auch im kommenden Jahr anhalten wird, und hat dementsprechend die Prognose für 2024 anpassen müssen.
Haarsträubende Prognose, Neubewertung der Aktie
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Hatten Analysten einen Gesamtertrag von knapp 29 US-Dollar pro Aktie erwartet, sieht Humana selbst einen Gewinn von 16 US-Dollar pro Aktie. Das ist eine gravierende Differenz, die umgehend zu einer Neubewertung der Aktie führen muss.
Mit dieser lassen sich Anleger nicht lange Zeit und schicken die Aktie noch in der Vorbörse auf Talfahrt. In einer ersten Reaktion auf die Prognose ging es 16 Prozent bergab, aktuell (Stand 13:50) pendelt sich die Aktie bei 240.000 gehandelten Stücken bei einem Minus von 15 Prozent ein.
Die charttechnischen Auswirkungen sind gravierend, denn sofern der Aktie im regulären Handelsverlauf keine Stabilisierung gelingt, was angesichts der haarsträubenden Prognose unwahrscheinlich ist, durchschlägt Humana heute nicht nur die psychologisch wichtige Marke von 400 US-Dollar, sondern auch den Support-Bereich zwischen 380 und 390 US-Dollar. Damit steht das Papier vor einer übergeordneten Trendwende.
Von der Prognose und den rasch steigenden Patientenkosten zeigen sich Anleger auch anderer Krankenversicherer verunsichert. Vorbörslich geben neben Humana auch UnitedHealth, Centene, CVS Health und Cigna zum Teil deutlich nach.
Fazit: Humana schockiert eine ganze Branche
Die von Humana heute vorgelegten Zahlen haben das Potenzial gemeinsam mit der bodenlos schlechten Prognose für 2024 das Narrativ gegenüber der gesamten Krankenversicherungsbranche umzukrempeln.
Die nämlich galt aufgrund der stark gestiegenen Zinsen bislang als Gewinner des Notenbankkurses der Fed. Gleichzeitig wurden sie aufgrund der Robustheit ihres Geschäftsmodells als sicherer Hafen geschätzt. Die jetzt stark steigenden Patientenkosten allerdings bedrohen sowohl den Vorteil durch höhere Zinsen als auch den Ruf als sichere Anlaufstelle in unsicheren Zeiten.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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