Sinkendes Zinsniveau

Stabile Renditen trotz wirtschaftlicher Unsicherheit

Lange Zeit waren Anleihen und Zinsanlagen unattraktiv und wurden zum Großteil nur noch von Versicherungen gekauft, deren Anlageuniversum vertraglich festgelegt ist. Im März 2016 sank der Hauptrefinanzierungszinssatz der Europäischen Zentralbank sogar auf null Prozent und infolge von Anleiheankäufen tendierte die Verzinsung schließlich sogar negativ.

Doch aufgrund der umfangreichen Wirtschaftsförderprogramme im Zuge der Corona-Pandemie und infolge geopolitischer Konflikte zog die Inflation schließlich an, worauf die Zentralbanken in Europa und den USA ab 2022 mit schnell und stark steigenden Leitzinsen reagierten. Heute liegen sie in Europa bei 4,5 Prozent und in den USA bei 5,5 Prozent (Stand: 24.01.2024).

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Mittlerweile ist die Inflation stark zurückgekommen, während die Konjunktur schwächelt. So ist beispielsweise die deutsche Wirtschaft 2023 preisbereinigt um 0,3 Prozent geschrumpft. Somit haben die Zinsen wahrscheinlich bereits ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht und könnten in absehbarer Zeit wieder sinken. Für Anleger bietet das aktuell noch hohe Zinsniveau deshalb eher eine Einstiegschance. Bei tatsächlich sinkenden Zinsen könnten sie neben dem Kupon von einem Kursanstieg der Anleihen und entsprechender Fonds profitieren.

Während die Inflation viele Produkte und Dienstleistungen verteuerte, schafft sie für Kapitalanleger neue Chancen. So rentieren Anleihen im Vergleich zur Niedrigzinsphase heute deutlich höher. Ein Beispiel dafür sind Bundesschatzanweisungen, die derzeit zu einer Umlaufrendite von bis zu 2,78 Prozent notieren (Stand: 24.01.2024).    

Investmentmöglichkeiten im Anleihen- und Rentenfonds-Segment

Noch höhere Renditen können sich Anleger mit Unternehmensanleihen sichern und gleichzeitig den Aufbau einer umweltfreundlichen Energieversorgung unterstützen. So hat beispielsweise die Köthener ASG Versum AG zuletzt eine Anleihe mit Laufzeit bis zum 15. Dezember 2028, einem Kupon in Höhe von acht Prozent und einer Stückelung von nur 1.000 Euro (Mindestinvestitionssumme) aufgelegt. Die Zinszahlungen erfolgen halbjährlich zum 15. Juni und 15. Dezember.

Für Anleger, die das Risiko von Einzelinvestments hingegen scheuen, bieten Fonds breit gestreute Anleiheportfolios. Hier übernimmt das Fondsmanagement die Titelauswahl und einzelne Fehlentscheidungen wiegen nicht schwer.

DWS Floating Rate Notes FCP LC

+0,01 %

+0,11 %

+0,35 %

+1,23 %

+4,33 %

+4,95 %

+4,74 %

+5,26 %

+31,60 %

ISIN:LU0034353002WKN:971730

• Intraday
• 5 Tage
• 1 Monat
• 3M
• 1 Jahr
• 3J
• 5J
• 10J
• Max

Fondsbeispiele dafür bilden der DWS Floating Rate Notes LC (ISIN: LU0034353002) und seine thesaurierende Variante DWS Floating Rate Notes LD (ISIN: LU1122765560). Sie investieren in Floating Rate Notes (variabel verzinsliche Rentenpapiere). Zwar kann der Kupon während der Wertpapierlaufzeit – je nach Leitzinsentwicklung – steigen oder fallen, aber auch bei sinkenden Zinsen fällt die Rendite weiterhin positiv aus. Zudem besteht bei einer Haltedauer der Floating Rate Notes bis zum Laufzeitende kein Kursrisiko. Zum Jahresende 2023 investierte der Fonds in über 350 Anleihen, während die auf das Fondsvermögen bezogene Rendite bei 4,6 Prozent lag.

Auf Euro lautende kurzlaufende Staatsanleihen (ein bis drei Jahre) mit Investment-Grade-Rating weisen eine geringe zinssensitiv auf. In sie investiert der Generali Inv. SICAV - Euro Bond 1-3 Years (ISIN: LU0396183542). Der Rentenfonds berücksichtigt bei der Einzeltitelauswahl Umwelt-, soziale und Unternehmensführungsaspekte (ESG-Kriterien) und gehört derzeit zu den besten seiner Kategorie. Morningstar zeichnet ihn mit fünf Sternen aus (Stand: 24.01.2024).

Anleger, denen die Berücksichtigung von ESG-Kriterien bei der Anleiheinvestition besonders am Herzen liegt, könnten ebenfalls den Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Rent (ISIN: AT0000859509) in Erwägung ziehen. Er investiert international breit gestreut in Staats- und Unternehmensanleihen mit verschiedenen Laufzeiten.

Autor: cw, wallstreetONLINE Zentralredaktion