Verbraucherpreise für Januar
Deutsche Inflation sinkt: EZB-Ziel rückt in Reichweite – "Zinssenkungen auch"
Nach den vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wird die Inflationsrate im Januar voraussichtlich bei 2,9 Prozent liegen, dem niedrigsten Stand seit Juni 2021, als sie 2,4 Prozent erreichte.
- Inflationsrate im Januar voraussichtlich bei 2,9 Prozent - niedrigster Stand seit Juni 2021.
- Kerninflation bei 3,4 Prozent - bestimmte Sektoren weiterhin unter Preisdruck.
- Energiepreise fallen trotz steigender CO2-Preise, Nahrungsmittelpreise schwächen sich ab.
- Report: Drei potenzielle Vervielfacher aus Osteuropa
Diese Entwicklung könnte ein Indikator für eine allmähliche Beruhigung der Preissteigerungen sein, welche die deutsche Wirtschaft in den letzten Jahren geprägt haben. "Diese deutschen Inflationszahlen wird die EZB sicherlich gerne sehen. Erstmals seit Mitte 2021 steht bei der Jahresrate eine Zwei vor dem Komma. Damit kommt das EZB-Ziel in Reichweite. Wichtig ist vor allem, dass die Monatsrate mit 0,2% im Bereich des EZB-Ziels liegt", schreibt Thomas Altmann, Head of Portfoliomanagement bei QC Partners.
Besondere Aufmerksamkeit verdient die Kerninflation, die Nahrungsmittel und Energie ausschließt und eine Teuerungsrate von voraussichtlich 3,4 Prozent aufweist. Dies deutet darauf hin, dass bestimmte Sektoren weiterhin unter Preisdruck stehen, auch wenn die Gesamtinflation nachlässt.
Die Energiepreise fielen laut Destatis im Januar 2024 um 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, trotz des Auslaufens von Preisbremsen für Energieprodukte und steigender CO2-Preise, welche die Kosten für fossile Brennstoffe wie Kraftstoffe, Heizöl und Erdgas beeinflussen.
Bei den Nahrungsmittelpreisen ist ebenfalls eine interessante Tendenz zu beobachten: Mit einer Steigerungsrate von 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich der Preisanstieg zwar abgeschwächt, liegt aber immer noch deutlich über der allgemeinen Inflationsrate.
"In der Jahresrate von 2,9 Prozent ist noch immer ein Lebensmittel-Effekt zu sehen. Mit jetzt 3,8 Prozent im Jahresvergleich geht die Inflationsrate bei Lebensmitteln aber ebenfalls zurück. Wenn die übrigen Euro-Länder den deutschen Trend bestätigen, dann dürften Zinssenkungen im Eurotower bald heiß diskutiert werden", so Altmanns Fazit.
Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Zentralredaktion
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte