Aktie down nach Q4-Zahlen

BNP Paribas: Gewinneinbruch um 50 Prozent – Dividende aber hoch!

Unter der Führung von CEO Jean-Laurent Bonnafe musste BNP Paribas (BNPP) einen Rückgang der Erträge in diesem Bereich sowie im Privatkundengeschäft und im Immobiliensektor hinnehmen: Der Nettogewinn fiel im vierten Quartal im Jahresvergleich um 50 Prozent auf 1,07 Milliarden Euro, was nicht nur unter den Erwartungen lag, sondern auch deutlich hinter den durchschnittlichen Analystenschätzungen von 1,74 Milliarden Euro zurückblieb.

"Der Umsatz war in allen Geschäftsbereichen mit Ausnahme des Firmenkundengeschäfts schwächer, aber das Ergebnis wurde vor allem im CIB-Bereich (Corporate Investment Banking) verfehlt", so Analysten.

Dennoch erhöhte BNP Paribas die Bardividende für das Gesamtjahr um 18 Prozent auf 4,60 Euro pro Aktie und kündigte an, weitere 1,05 Milliarden Euro für Aktienrückkäufe zu verwenden. Dies folgt auf die Nutzung von drei Milliarden Euro des überschüssigen Kapitals, das durch den Verkauf des US-Einzelhandelsgeschäfts im Vorjahr generiert wurde, mit einem verbleibenden Betrag von etwa 4,6 Milliarden Euro für zukünftige Zuweisungen.

Am Markt reagierten die Aktien von BNP Paribas zeitweise mit einem Rückgang von circa neun Prozent – dem stärksten Tagesverlust seit März. Diese Entwicklung spiegelt die besorgniserregende Stimmung wider, die sich aus der wirtschaftlichen Unsicherheit und der Erwartung sinkender Zinsen ergibt.

Grund für die schlechte Prognose der BNPP waren die Rückstellungen in Höhe von 645 Millionen Euro für Verluste, die mit "Risiken bei Finanzinstrumenten" verbunden sind, einschließlich eines langwierigen Falls von Hypothekenkrediten in Polen. Das höchste europäische Gericht hatte zugunsten der Hypothekenbesitzer entschieden, was die Bank finanziell belastete.

Der Konzernumsatz stieg im vierten Quartal leicht um 0,1 Prozent auf 10,9 Milliarden Euro, blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück. Besonders betroffen war das Investmentbanking, wo die Erträge um 2,6 Prozent fielen, was vor allem auf einen Einbruch im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren, Währungen und Rohstoffen zurückzuführen sei, so die Erklärung.

Vor dem Quartalsbericht betrug das durchschnittliche Aufwärtspotenzial für die Aktie rund 24 Prozent. Mit dem heutigen Ausverkauf vergrößert sich laut MarketScreener der Abstand zum mittleren Kursziel auf circa 33 Prozent.

Die BNP Paribas (A) Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -9,46 % und einem Kurs von 56,92EUR auf Tradegate (01. Februar 2024, 11:01 Uhr) gehandelt.

Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Zentralredaktion

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