EU mit Milliardenhilfen
Wasserstoff: Die Zukunftsinvestition? Jetzt in die Gewinner von morgen investieren!
Die EU macht den Weg für Milliarden-Investitionen in die Klimawende frei. Welche Rolle Wasserstoff dabei spielt und wie Anleger profitieren können, erklärt Gastautor Bryan Perry.
- EU ermöglicht Milliarden-Investitionen in Wasserstoff
- Wasserstoff als Treibstoff der Zukunft in vielen Branchen
- IPCEI-Projekte zur Förderung der Wasserstoffinfrastruktur
- Wasserstoff-Aktien mit großem Zukunftspotenzial
- ETFs als einfache Möglichkeit zur Diversifikation
- Auswahl an Wasserstoff-ETFs für Anleger
- Amundi Global Hydrogen ESG Screened UCITS ETF
- iShares Global Clean Energy UCITS ETF
- L&G Hydrogen Economy UCITS ETF
Als Treibstoff der Zukunft soll das leichteste, einfachste und unbegrenzt verfügbare aller Elemente beim Umbau der Wirtschaft in Richtung Klimaneutralität eine zentrale Rolle spielen. Klimaneutral mit Wind- oder Sonnenstrom in sogenannten Elektrolyseuren erzeugt, soll Wasserstoff nicht nur in der Mobilität der Zukunft, sondern Branchen übergreifend, etwa in der Chemie- und Stahlindustrie oder als Brennstoff in Gaskraftwerken zum Einsatz kommen. Überall dort, wo in Industrie und Energiewirtschaft keine Elektrifizierung möglich ist, soll künftig Wasserstoff für Klimaneutralität sorgen.
Viele Wasserstoff-Projekte stehen bereits in den Startlöchern, doch die grünen Wasserstoff-Technologien sind teuer und werfen oft noch keinen Gewinn ab, daher brauchen die Unternehmen Geld vom Staat. Jetzt hat die EU den Weg für Milliarden-Hilfen für die Wasserstoffinfrastruktur frei gegeben. Eine gute Nachricht für Europa, das marktführend bei grünem Wasserstoff werden will und eine gute Nachricht für die Branche!
Das dritte IPCEI – "Ein Meilenstein für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft"
Die Europäische Kommission hat ein drittes bedeutendes Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse (kurz: IPCEI; Important Project of Common European Interest), um die Wasserstoffinfrastruktur in der EU zu fördern, genehmigt und damit den Weg für staatliche Milliarden-Hilfen frei gegeben. Die Projekte seien Teil der sogenannten Infrastruktur-Welle, in der insgesamt 33 Wasserstoff-Projekte zusammengefasst sind, an denen 32 Unternehmen – auch kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) – beteiligt sind, wie das Bundeswirtschaftsministerium vergangene Woche mitteilte. Die jetzt genehmigten Vorhaben, die mit bis zu 6,9 Milliarden Euro unterstützt werden, sollen zusätzliche private Mittel in Höhe von 5,4 Milliarden Euro mobilisieren.
Gefördert werden IPCEI-Projekte entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette, von der Erzeugung von grünem Wasserstoff über Transport-, Verteiler- und Speicherinfrastruktur bis zur Industrienutzung. An den Vorhaben sind sieben EU-Mitgliedstaaten beteiligt – Deutschland, Frankreich, Italien, die Niederlande, Polen, Portugal und die Slowakei – und sie beinhalten die Installation von Großelektrolyseuren mit einer Kapazität von 3,2 Gigawatt zur Erzeugung von grünem Wasserstoff, den Ausbau eines Pipelinenetzes von über 2.700 Kilometern sowie den Bau von Umschlagterminals und Hafeninfrastruktur für den Umschlag von 6.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr.
Bund und Länder planen hierzulande allein 24 Wasserstoff-Projekte mit 4,6 Milliarden Euro zu fördern, die Unternehmen selbst steuern weitere 3,4 Milliarden Euro bei, somit stünden insgesamt 8 Milliarden Euro zur Verfügung. Wirtschaftsminister Robert Habeck sprach von einem "Meilenstein für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft."
Wasserstoffwerte – Gefallene Engel mit enormem Zukunftspotenzial
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Wasserstoff Aktien gehörten bis Anfang 2021 zu den Lieblingen der Anleger. Nach einem unglaublichen Höhenflug legten Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Werte allerdings den Rückwärtsgang ein und haben massive Verluste von bis zu 90 Prozent hinnehmen müssen. Entsprechend hat sich auch die Anlegerstimmung spürbar verschlechtert. Langfristig sollten Anleger den Wasserstoff-Sektor jedoch keinesfalls abschreiben.
Eine Studie des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungshauses Deloitte zeigt: Grünem Wasserstoff gehört die Zukunft. Um die globale Klimaneutralität zu erreichen, wächst der grüne Wasserstoffmarkt laut den Deloitte-Prognosen bis 2050 auf 600 Millionen Tonnen Handelsvolumen und einen Umsatz von 1,4 Billionen US-Dollar.
Entspannungssignale an der Zinsfront in den USA und Europa haben zinssensitive Werte zuletzt massiv angetrieben. Entsprechend konnten auch die arg gebeutelten Wasserstoff-Werte wieder deutlicher an Wert zulegen. Auf lange Sicht könnten die Aktien der Wasserstoff-Branche ein fulminantes Comeback feiern, allerdings sind die Technologien noch jung und die Unternehmen müssen die kommenden Jahre auch überstehen. Die meisten reinen Wasserstoff-Unternehmen, die sogenannten "Pure Plays" befinden sich aufgrund der immens hohen Forschungs- und Entwicklungskosten noch immer in der Verlustzone.
Und Analysten zufolge dürfte sich dies auch nicht so schnell ändern. Wer in Einzelaktien investieren will, steht zudem vor der zeitaufwendigen Aufgabe, jedes Unternehmen im Detail prüfen zu müssen. Gerade in noch jungen Industrien, die sich rasch wandeln – nach dem Motto neue Technologien, neue Konkurrenten – kann dies schwierig und zeitaufwendig sein. Einzeltitel-Investments sind daher eher für absolute "Wasserstoff-Freaks" geeignet.
Mit ETFs in die Gewinner von morgen investieren
"Eine der Herausforderungen beim Investieren in neue Industrien ist, dass man nicht weiß, wer die Gewinner der Zukunft sind. Daher hat man als Anleger ein Interesse, breit gestreut zu investieren", erklärt Sander Zboray, Leiter der Marketing- und Produktstrategie von VanEck für Europa. Um sich nicht ausschließlich von der Performance eines Unternehmens des Wasserstoff-Sektors abhängig zu machen, rät der Anlageprofi zu ETFs, die dies für den Anleger im Vergleich zu separaten Investments in Einzelaktien deutlich einfacher machen.
Anleger, die das Risiko im noch jungen Wasserstoff-Sektor auf mehreren Schultern verteilen wollen, greifen also lieber zu einem kostengünstigen ETF, um diversifiziert in die Zukunft zu investieren und vom langfristigen Potenzial des Megatrends zu profitieren.
Hier eine kleine Auswahl an Wasserstoff-ETFs. Diese und mehr als 2500 weitere ETFs handelt man bei SMARTBROKER+ schon ab 0 Euro.*
Amundi Global Hydrogen ESG Screened UCITS ETF EUR Acc (ISIN FR0010930644)
Der ETF bildet den Bloomberg Hydrogen ESG-Index nach und bietet Zugang zu Unternehmen weltweit, die in der Wasserstoff-Industrie tätig sind. Die enthaltenen Titel werden nach ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) gefiltert. Der ETF bildet die Wertentwicklung des Index durch vollständige Replikation nach, d.h. alle Indexbestandteile werden erworben. Die Dividendenerträge werden in den Fonds reinvestiert (thesauriert). Die größten Sektoren im Fonds sind Grundstoffe, Industrie und Versorger. Zu den Top 10-Positionen gehören Linde, Orsted, Fortescue Metals, Iberdrola, Air Liquide und Air Products & Chemicals.
Wertentwicklung:
1 Monat: +5,53%
1 Jahr: +7,43%
3 Jahre: +92,65%
5 Jahre: +41,31%
Fondsvolumen: 29 Millionen Euro
Fondspositionen: 39
Gesamtkostenquote (TER) p.a.: 0,45%
Auflage: 5. Oktober 2010 in Frankreich
iShares Global Clean Energy UCITS ETF USD (Dist) (ISIN IE00B1XNHC34)
Der ETF bildet den S&P Global Clean Energy Index nach, der Zugang zu den größten und liquidesten Unternehmen weltweit, die im Geschäftsfeld Clean Energy tätig sind, bietet. Der ETF bildet die Wertentwicklung des Index durch vollständige Replikation nach, d.h. alle Indexbestandteile werden erworben. Die Dividendenerträge werden an die Anleger halbjährlich ausgeschüttet. Die größten Sektoren im Fonds sind und Versorger, Technologie und Industrie. Zu den Top 10-Positionen gehören First Solar, Enphase Energy, Vestas Wind Systems und Yangtze Power.
Wertentwicklung:
1 Monat: +4,97%
1 Jahr: -27,21%
3 Jahre: -42,24%
5 Jahre: +62,37%
Fondspositionen: 101
Fondsvolumen: 3.276 Millionen Euro
Gesamtkostenquote (TER) p.a.: 0,65%
Auflage: 6. Juli 2007 in Irland aufgelegt
L&G Hydrogen Economy UCITS ETF USD Acc (ISIN IE00BMYDM794)
Der ETF bildet den Solactive Hydrogen Economy Index nach und bietet Zugang zu Unternehmen weltweit, die in der Wasserstoff-Industrie tätig sind. Der ETF bildet die Wertentwicklung des Index durch vollständige Replikation nach, d.h. alle Indexbestandteile werden erworben. Die Dividendenerträge werden in den Fonds reinvestiert (thesauriert). Die größten Sektoren im Fonds sind Grundstoffe und Industrie. Zu den Top 10-Positionen gehören Orsted, Fuel Cell Energy, Bloom Energy und Siemens Energy.
Wertentwicklung:
1 Monat: +6,35%
1 Jahr: -18,96%
3 Jahre: -47,76%
5 Jahre: –
Fondspositionen: 27
Fondsvolumen: 399 Millionen Euro
Gesamtkostenquote (TER) p.a.: 0,49%
Auflage: 1. Februar 2021 in Irland
Autor: Bryan Perry
*ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen und Produktkosten.
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