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     105  0 Kommentare Abbau von Mineralien bedroht Menschenaffen in Afrika

    Für Sie zusammengefasst
    • Mehr als ein Drittel der Menschenaffen in Afrika durch Bergbau gefährdet
    • Bergbau boomt wegen steigender Nachfrage nach wichtigen Mineralien
    • Lebensraum von Schimpansen und Bergbau in Guinea besonders betroffen

    HALLE (dpa-AFX) - Mehr als ein Drittel der Menschenaffenpopulation in Afrika wird laut einer Studie durch Bergbau gefährdet. Die Bedrohung dieser 180 000 Schimpansen, Bonobos und Gorillas werde bislang unterschätzt, schreiben Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) im Fachjournal "Science Advances". Die steigende Nachfrage nach wichtigen Mineralien wie Kupfer, Lithium, Kobalt und Seltenen Erden, die für den großangelegten Umstieg auf saubere Energien benötigt würden, ließen den Bergbau in Afrika boomen, heißt es. Dies führe unter anderem zur Abholzung von tropischem Regenwald. Hinzu kämen weitere direkte und indirekte Auswirkungen, wie der Bau von Straßen, die Ansiedlung von Menschen in bislang nicht bewohnten Gebieten, Jagd und die mögliche Übertragung von Krankheiten.

    Das Forschungsteam unter Leitung von Wissenschaftlern des iDiv Halle-Jena-Leipzig nutzte für die Studie Daten zu Abbaustätten in 17 afrikanischen Ländern, die entweder bereits in Betrieb genommen worden oder derzeit erschlossen werden. Dabei glich es die Orte dieser Bergbaustätten mit den Lebensräumen von Menschenaffen-Populationen ab, wobei sie davon ausgingen, dass Tiere in einem Umkreis von 10 Kilometern direkt betroffen seien, in einem Umkreis von 50 Kilometern indirekt.

    Die stärksten Überlappungen fanden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den westafrikanischen Ländern Liberia, Sierra Leone, Mali und Guinea. Besonders stark überlappe sich der Lebensraum von Schimpansen und Bergbau in Guinea. Dort könnten der Untersuchung zufolge mehr als 23 000 Schimpansen oder bis zu 83 Prozent der Affenpopulation direkt oder indirekt von Bergbauaktivitäten betroffen sein.

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