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    EDIS  125  0 Kommentare Kein Schnellschuss zulasten der Finanzstabilität

    München (ots) - Mit einem eindringlichen Appell an den Wirtschafts- und
    Währungsausschuss des Europaparlaments (ECON) fordern der Genossenschaftsverband
    Bayern (GVB) und der Sparkassenverband Bayern (SVB), die Abstimmung über die
    gemeinsame europäische Einlagensicherung (EDIS) von der Tagesordnung am 18.
    April zu nehmen. Über EDIS abzustimmen, bevor der Review des Krisenmanagements
    für Banken (CMDI) abgeschlossen ist, bewerten die beiden Verbände als große
    Gefahr für das Vertrauen in die Finanzstabilität.

    "Für dieses Eilverfahren, mit dem versucht werden soll, EDIS kurz vor der
    Europawahl durch ECON und Parlament zu drücken, gibt es keinen Anlass", mahnte
    GVB-Präsident Gregor Scheller am Mittwoch in München. "Das ist ein
    Schnellschuss, der langfristige negative Folgen für die Finanzstabilität in
    Europa haben kann", ergänzte er. "Der jetzt vorliegende Kompromissvorschlag
    gefährdet massiv die etablierten Institutssicherungssysteme. Damit riskiert man
    die Finanzstabilität in Deutschland und Europa in höchstem Maß."

    Die europäische Einlagensicherung mit der Vollendung der Bankenunion
    gleichzusetzen ist falsch. Die Bankenunion verfügt schon heute über ein
    dezentrales und funktionierendes Einlagensicherungssystem: Nationale Systeme
    entsprechen bereits seit 2015 der europäischen Einlagensicherungsrichtlinie.

    "Mit EDIS würden solide nationale Institutssicherungssysteme, wie das der
    Sparkassen sowie der Volksbanken und Raiffeisenbanken, einer vermeintlichen
    europäischen Solidarität und den Interessen internationaler Großbanken
    geopfert", sagte SVB-Präsident Matthias Dießl: "Nationale
    Institutssicherungssysteme bauen auf Eigenverantwortung und Prävention, anstatt
    Anreize für Abwicklung und Entschädigung zu setzen."

    Am 18. April will der ECON über EDIS entscheiden - bereits am 24. April wird
    darüber in Verknüpfung mit CMDI im Plenum des Europaparlaments abgestimmt. Im
    Ergebnis würde das bedeuten, dass die Mittel aus den Institutssicherungssystemen
    von Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken künftig im Fall von
    Bankenpleiten in anderen Ländern angezapft werden können. Nach Ansicht von GVB
    und SVB entspricht ein solches Vorgehen weder dem europäischen Leitmotiv der
    Subsidiarität noch nimmt es den notwendigen Reformdruck von weniger soliden
    Instituten. Statt bewährte Sicherungssysteme abzuschaffen, sollte sich die EU
    darauf konzentrieren, individuelle und systemische Bankrisiken zu reduzieren,
    sowie sicherstellen, dass die Abwicklung systemrelevanter Institute ohne
    Ansteckungseffekte erfolgen kann.

    Nationale Institutssicherungssysteme wie das der Volksbanken und
    Raiffeisenbanken sowie der Sparkassen müssen deshalb bei EDIS außen vor bleiben,
    wie dies in einem ursprünglichen Vorschlag vorgesehen war.

    Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vertritt seit mehr als 125 Jahren
    die Interessen bayerischer Genossenschaften. Zu seinen 1.186 Mitgliedern zählen
    184 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 1.002 Unternehmen aus Branchen wie
    Landwirtschaft, Energie, Handel, Handwerk und Dienstleistungen. Sie bilden mit
    rund 50.000 Beschäftigten und 2,9 Millionen Anteilseignern eine der größten
    mittelständischen Wirtschaftsorganisationen im Freistaat (Stand: 31.12.2023).

    Der Sparkassenverband Bayern ist zentraler Dienstleister für die 59 bayerischen
    Sparkassen und deren Träger. Mit einer addierten Bilanzsumme von rund 255
    Milliarden Euro betreiben die bayerischen Sparkassen in allen Teilen des
    Freistaats Bayern Finanzdienstleistungsgeschäfte mit Schwerpunkt Privatkunden
    und gewerblicher Mittelstand. Bayernweit sind bei den Sparkassen 33.556
    Angestellte beschäftigt, davon 2.386 Auszubildende und Trainees (Stand
    31.12.2023).

    Pressekontakt:

    Ansprechpartner:

    Genossenschaftsverband Bayern
    Dr. Gerald Schneider
    +49 (89) 2868-3401
    mailto:GSchneider@gv-bayern.de

    Sparkassenverband Bayern
    Eva Mang
    +49 (89) 2173-2009
    mailto:eva.mang@svb-muc.de

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/24076/5759351
    OTS: Genossenschaftsverband Bayern e.V.



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