Nach dem US-Zinsschritt
Nach der außerplanmäßigen Zinssenkung durch die amerikanische Notenbank und der daraufhin unvermeidlich folgenden Kurs-Rallye fragt man sich, wie es weitergeht. Folgen die Aktienmärkte demselben
Muster wie im Januar oder sind wir jetzt dem fundamentalen Boden der Wirtschaftslage so nahe, dass sich auch ein Boden im Aktienmarkt ausbildet? Ist das die Wende 178761?
Tim Ghriskey, Portfolio-Manager des Dreyfus Fund meint: „Es fühlt sich an wie ein Boden. Der Ton, den wir aus den Management-Etagen hören, ist viel freundlicher als noch im Januar. Die Dinge werden offenbar nicht mehr schlechter.“
Tim Ghriskey, Portfolio-Manager des Dreyfus Fund meint: „Es fühlt sich an wie ein Boden. Der Ton, den wir aus den Management-Etagen hören, ist viel freundlicher als noch im Januar. Die Dinge werden offenbar nicht mehr schlechter.“
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Die Stimmungswende ist erstaunlich. Im Januar herrschte schon einmal Hoffnung. Schon im Februar, erst recht aber im März schien die Welt unterzugehen. Jetzt sind die Quartalszahlen zwar durchweg eher
noch schlechter als im Januar, aber überall schimmert (wieder) die Hoffnung auf bessere Zeiten durch.
Dennoch – ist die Zahlensaison erst vorüber, könnte sich der Optimismus wieder in Angst verkehren. Aus dem hoffnungsvollen Unterton vieler Quartalsmeldungen müssen schnell nachprüfbare Fakten werden.
„Zur Zeit herrscht überall Beschaffungs-Stopp, wenn es um Informationstechnologie geht, “ sagt Sebastian Thomas von Roger Engemann & Associates. „Wenn die FED mit sinkenden Zinsen monetäre Anreize gibt, sollte sich die Lage bald aufhellen.“ Genau diese Vorlage hat die FED taktisch klug und charttechnisch perfekt mit ihrer vierten Zinssenkung in diesem Jahr auf jetzt 4,5% gegeben.
Die Botschaft ist klar, sagt Deutsch-Bänker Dr. Ed Yardeni: Die FED will keine Rezession, sie will, dass die Leute weiter einkaufen gehen. Sie hat gehandelt, weil sie aus einer Reihe von Einzelentwicklungen heraus fürchten musste, dass die Wirtschaft unakzeptabel weich bleibt. So das klare Wachstums-Bekenntnis der FED.
Offensichtlich besteht die Gefahr, dass sich die Rezession der Profite in eine Rezession der Gesamtwirtschaft auswächst. Nahezu jedes Unternehmen hat im Rahmen seiner Quartalsberichte bisher Entlassungen angekündigt. Das hat natürlich zur unmittelbaren Folge dass die Konsumausgaben zurückgehen, was wiederum zu fallenden Unternehmensgewinnen führt. Das Ganze verstärkt sich dann noch, wenn aus Vorsicht heraus die Sparquote zunimmt.
Die FED hat bezeichnenderweise in ihrer gestrigen Begründung für den Zinsschritt auf die Aktienkurse Bezug genommen: Sie sollten jetzt wieder steigen, um den negativen Effekt auf den privaten Konsum zu kompensieren. Vor etwas mehr als einem Jahr hatte das genau umgekehrt geklungen: Damals, wie einige Male vorher auch, warnte Greenspan vor der Kursrallye, weil sie zu einer Überhitzung der Nachfrage führe.
Der Zinsschritt der FED hat die Wahrscheinlichkeit weiter fallender Gewinnaussichten reduziert, auch wenn noch einige negative Überraschungen zu erwarten sind. Damit sich die Aktienmärkte dauerhaft entwickeln können, müssen allerdings die Renditen der als Maßstab dienenden 10-jährigen Staatsanleihen fallen. Sie notieren aktuell bei über 5%. Daran gemessen, führt Yardeni aus, seien Aktien nach der Rallye der vergangenen Tage schon nicht mehr preiswert, obwohl sie natürlich billiger sind als vor einem Jahr.
Wiederholt sich also die Januar-Blase? Die Wahrscheinlichkeit hat stark abgenommen. Jetzt richten sich die Augen natürlich auf den 15. Mai, an dem ein weiterer regulärer Zinsschritt erfolgen könnte. Viele Fundamentalanalysten glauben, dass erst bei 4% Tagesgeldzins das richtige Niveau erreicht ist.
Dennoch – ist die Zahlensaison erst vorüber, könnte sich der Optimismus wieder in Angst verkehren. Aus dem hoffnungsvollen Unterton vieler Quartalsmeldungen müssen schnell nachprüfbare Fakten werden.
„Zur Zeit herrscht überall Beschaffungs-Stopp, wenn es um Informationstechnologie geht, “ sagt Sebastian Thomas von Roger Engemann & Associates. „Wenn die FED mit sinkenden Zinsen monetäre Anreize gibt, sollte sich die Lage bald aufhellen.“ Genau diese Vorlage hat die FED taktisch klug und charttechnisch perfekt mit ihrer vierten Zinssenkung in diesem Jahr auf jetzt 4,5% gegeben.
Die Botschaft ist klar, sagt Deutsch-Bänker Dr. Ed Yardeni: Die FED will keine Rezession, sie will, dass die Leute weiter einkaufen gehen. Sie hat gehandelt, weil sie aus einer Reihe von Einzelentwicklungen heraus fürchten musste, dass die Wirtschaft unakzeptabel weich bleibt. So das klare Wachstums-Bekenntnis der FED.
Offensichtlich besteht die Gefahr, dass sich die Rezession der Profite in eine Rezession der Gesamtwirtschaft auswächst. Nahezu jedes Unternehmen hat im Rahmen seiner Quartalsberichte bisher Entlassungen angekündigt. Das hat natürlich zur unmittelbaren Folge dass die Konsumausgaben zurückgehen, was wiederum zu fallenden Unternehmensgewinnen führt. Das Ganze verstärkt sich dann noch, wenn aus Vorsicht heraus die Sparquote zunimmt.
Die FED hat bezeichnenderweise in ihrer gestrigen Begründung für den Zinsschritt auf die Aktienkurse Bezug genommen: Sie sollten jetzt wieder steigen, um den negativen Effekt auf den privaten Konsum zu kompensieren. Vor etwas mehr als einem Jahr hatte das genau umgekehrt geklungen: Damals, wie einige Male vorher auch, warnte Greenspan vor der Kursrallye, weil sie zu einer Überhitzung der Nachfrage führe.
Der Zinsschritt der FED hat die Wahrscheinlichkeit weiter fallender Gewinnaussichten reduziert, auch wenn noch einige negative Überraschungen zu erwarten sind. Damit sich die Aktienmärkte dauerhaft entwickeln können, müssen allerdings die Renditen der als Maßstab dienenden 10-jährigen Staatsanleihen fallen. Sie notieren aktuell bei über 5%. Daran gemessen, führt Yardeni aus, seien Aktien nach der Rallye der vergangenen Tage schon nicht mehr preiswert, obwohl sie natürlich billiger sind als vor einem Jahr.
Wiederholt sich also die Januar-Blase? Die Wahrscheinlichkeit hat stark abgenommen. Jetzt richten sich die Augen natürlich auf den 15. Mai, an dem ein weiterer regulärer Zinsschritt erfolgen könnte. Viele Fundamentalanalysten glauben, dass erst bei 4% Tagesgeldzins das richtige Niveau erreicht ist.
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