Finanzhaus Rothmann vor Gewinnsprung in 2007

In diesem Jahr gehen noch etliche Investitionsgelder bei Finanzhaus Rothmann AG in die zwei neuen Geschäftsbereiche FinanzDock und Privatbank Hesse Newman & Co. AG. Aber 2007 geht’s ans richtige Verdienen. Profitabel ist das Finanzhaus Rothmann jetzt schon.

Aktuell hält die Finanzhaus Rothmann AG (DE000RTM4444) 50% minus eine Aktie an Hesse Newman. Aber es gibt eine Option, die Bank komplett zu erwerben. Wie mir Rüdiger Wolff, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens, bestätigte, wird die Option »im nächsten Frühjahr gezogen«. Alles liege vertraglich fest, und leisten kann man sich den Volleinstieg ohnehin.

Hintergrund der (Noch-)Minderheitsbeteiligung: Mit der Privatbank und dem neue Finanzportal FinanzDock sind gerade zwei neue Geschäftsbereiche beim Finanzhaus Rothmann im Aufbau begriffen, »und in dieser Phase wollten wir uns nicht noch mit den BaFin-Auflagen für eine Bank beschäftigen«. Letztes und dieses Jahr wird also noch investiert, und 2007 geht’s dann richtig an’s Verdienen.

Dementsprechend präsentiert sich auch der Q1-Zahlenkranz. Umsatz ging zwar um 20% auf 6,7 Mio. EUR rauf, aber wegen der Investitionen tauchte das Periodenergebnis mit -0,03 (i.V. 0,79) Mio. EUR knapp in die roten Zahlen ein. Trotzdem gibt sich Wolff zuversichtlich, auch dieses Jahr ein »Ergebnis auf Vorjahresniveau« zu erreichen. 2005 ging ein EBIT von 3,6 (6,0) Mio. EUR durch die Bücher.

Hintergrund des Optimismus: »Wir sind mit dem Start in das neue Jahr überaus zufrieden«, erklärt Wolff. »Immer deutlicher spüren wir im operativen Geschäft, dass der strategische Wandel vom Emissionshaus zum Finanzhaus die richtige Entscheidung war.« Für FinanzDock konnte man Ende 2005 immerhin 2.021 verkaufte Lizenzen ausweisen, womit Wolff seinem Ziel von 4.500 Lizenzen bis Ende 2006 schon richtig nahe kommt. Vor allem freut sich Wollf: »Sogar erste kleinere Banken und Sparkassen nutzen es richtig intensiv.« Dabei war es nur als Portal für freie Finanzdienstleister gedacht. Aber in mittlerweile über 10.000 Finanzprodukten von mehr als 320 Gesellschaften recherchieren zu können, ist wohl auch für kleinere Bankhäuser interessant.

Für 2005 sollen 8 Cent Dividende ausgeschüttet werden. Immerhin eine Dividendenrendite von aktuell über 6%. Die Ausschüttungsquote soll auch im Bereich 70% bis 90% bleiben, schließlich ist man seit dem Börsengang im letzten Jahr gut finanziert, und man verdient schließlich Geld.

Ich denke, aktuell dürfte der Boden in etwa gefunden sein. Vergangenen Dienstag gab es in den in einem extrem schwachen Börsenumfeld eine Panikattacke, die ein intraday ein Allzeittief bei 1,15 EUR markiert. Ich glaube, da wurden die letzten Zittrigen rausgeschüttelt. Die erkleckliche Dividendenrendite dürfte nämlich nach unten absichern. Echte Investoren mit etwas Weitblick sollten langsam die Hand aufhalten. Kursziel: 1,95 EUR.

Herzlichst
Ihr Engelbert Hörmannsdorfer