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     1473  0 Kommentare KlickTel klickt Gewinnwarnungen!


    Boris Polenske, CEO der KlickTel AG (DE000A0JJ3E1), hat seit dem IPO im April aus Sicht des Kapitalmarktes alles falsch gemacht, was ein Unternehmen an der Börse nur falsch machen kann. Noch Anfang Juni hat Polenske für dieses Jahr einen Umsatz von rund 24 Millionen Euro und ein ausgeglichenes EBIT in Aussicht gestellt. Diese Ergebnisaussage war nur kurze Zeit später Schnee von gestern. Der Firmenchef nannte sodann einen operativen Verlust von ein bis zwei Millionen Euro für das Gesamtjahr. Doch auch diese Aussage ist Makulatur. „Aufgrund weiterer deutlicher Investitionen in den Markenaufbau und den Markteintritt des klickTel Navigator wird für das Gesamtjahr nun ein EBIT von rund minus vier Millionen Euro erwartet“. Das ist bitter. Polenske hat es sodann geschafft in sehr kurzer Zeit die Gewinnprognose zweimal nach unten zu revidieren. Peinlich! Die Börse reagierte nun auf die Unfähigkeit konkrete Ergebnisziele zu nennen. Die Aktie wurde am Montag mit rund 40 Prozent abgestraft. Seit dem Ausgabekurs von 15 Euro hat die Aktie inzwischen 60 Prozent in rund fünf Monaten verloren. Eventuell wacht Polenske jetzt endlich auf und legt seine arrogante Art gegenüber Investoren, Analysten und Journalisten in die Schublade. Auf Fragen zum operativen Geschäft erhielten wir im Gespräch beispielsweise die Antwort: „Schauen Sie sich die letzten Pressemitteilungen an, da stehen alle Informationen drin“. Das zeigt, dass der Jungunternehmer schlicht keine Ahnung vom Kapitalmarkt hat. Wir halten in diesem Jahr sogar einen operativen Verlust von 4,5 Millionen Euro für möglich. Die Umsatzerwartung von 24 Millionen Euro dürfte das Unternehmen ebenfalls nicht erreichen. In der ersten Jahreshälfte kletterten die Einnahmen lediglich um mickrige elf Prozent auf 9,4 Millionen Euro. Beim EBIT wurden knapp 1,3 Millionen Euro durch den Schornstein gejagt.

    Unternehmerisch ist die Entscheidung in den Markenaufbau und den Markeintritt des Navigationsgerätes zu investieren sicher nicht falsch. Nur hätte Polenske dies bereits bei IPO kommunizieren sollen und nicht in Häppchen dem Kapitalmarkt mitteilen. Zum Börsengang hat die Firma rund zehn Millionen Euro eingesammelt. Aktuell sind davon noch 6,5 Millionen Euro übrig. Angeblich will Polenske im nächsten Jahr zwischen 150.000 und 190.000 Navigationsgeräte verkaufen. Um dieses Volumen zu stemmen wird KlickTel wahrscheinlich nochmals den Kapitalmarkt anzapfen müssen, da die Herstellungskosten der Geräte einen entsprechenden Vorlauf haben. Die Investitionen sollen sich bereits im Jahr 2007 in stark steigende Umsätze und Erträge niederschlagen. Bisher rechnen Analysten im nächsten Jahr mit einem Umsatz von 39 Millionen Euro und einem EBIT von sieben Millionen Euro. Bei der Umsatzprognose haben die Profis allerdings keine Fantasie aus dem Navigationsgerät einkalkuliert. Polenske hält die Umsatzschätzung inklusive der Erlöse aus dem Gerät für darstellbar. Das EBIT dürfte die Gesellschaft in jedem Fall meilenweit verfehlen. Wir halten im besten Fall ein leicht positives EBIT für erreichbar.

    Bei einem Kurs von 6,10 Euro wiegt das Unternehmen nur noch knapp 21 Millionen Euro an der Börse. Eigentlich nicht zuviel. Polenske hat aber sämtliches Vertrauen am Kapitalmarkt verspielt. Das Jahr 2006 ist aus Investorensicht für die Katz. 2007 dürfte ebenfalls keinen vom Hocker hauen, da wir inzwischen bezweifeln, ob das Geschäftsmodell überhaupt funktioniert. Hardcore-Zocker können durchaus auf einen technischen Rebound setzen. Investoren sollten einen großen Bogen um die Aktie machen.



    Verfasst von 2TradeCentre
    KlickTel klickt Gewinnwarnungen! Boris Polenske, CEO der KlickTel AG (DE000A0JJ3E1), hat seit dem IPO im April aus Sicht des Kapitalmarktes alles falsch gemacht, was ein Unternehmen an der Börse nur falsch machen kann. Noch Anfang Juni hat Polenske für dieses Jahr einen Umsatz …