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     3928  0 Kommentare Garantiefonds im Härtetest

    Wie gut sind Garantiefonds wirklich?

    Zu Beginn noch von vielen Marktteilnehmern belächelt, haben sich Garantiefonds in den letzten Jahren zu einer durchaus ernstzunehmenden Anlagekategorie entwickelt. Aktuell sind bereits 201 Garantiefonds zum Vertrieb in Österreich, Deutschland oder der Schweiz zugelassen, welche zusammen ein Volumen von 35,1 Mrd. Euro repräsentieren. Die 43 in Österreich domizilierten Garantiefonds weisen dabei mit 3,6 Mrd. Euro zwar ein vergleichsweise bescheidenes Volumen auf, sind relativ zum Markt gesehen aber bereits außerordentlich groß. Zum Vergleich: Alle Österreich-Aktienfonds vereinen mit 1,4 Mrd. Euro nicht einmal halb so viel Volumen wie die noch relativ jungen Garantiefonds.

    Garantieboom: Steht der Höhepunkt erst bevor?

    Denn garantierte Fondsprodukte sind eine Finanzinnovation der jüngsten Zeit, ausgelöst durch die starken Verluste bei Aktien in den Jahren 2000 bis 2002 und der dementsprechenden Nachfrage nach sicheren Anlageprodukten. Ende 2000 gab es erst 13 Garantiefonds, zu denen sich 2001 nur vier weitere Produkte gesellten. Dann ging es richtig los: 2002 wurden bereits 30 neue Garantiefonds aufgelegt, 2003 sogar 37 und im Jahr 2004 waren es 32 Produkte. Und die 46 neuen Garantiefonds des Vorjahres könnten 2006 sogar noch übertroffen werden. Der Ende September aufgelegte Capital Invest Meine Zukunft Garantie 9/2013 ist bereits der 39. Fondsstart in diesem Jahr. Dass der MSCI World Index seit Mitte März 2003 um über 90 Prozent zugelegt hat, tat diesem Trend keinen Abbruch.

    Acht Jahre durchschnittliche Kapitalbindung

    Das durchschnittliche Alter der Garantiefonds liegt bei aktuell 2,6 Jahren, die durchschnittliche Restlaufzeit bei 5,6 Jahren. Wer in Garantiefonds investiert, bindet also im Schnitt sein Kapital für acht Jahre. Denn da bei den meisten Fonds die Garantie, also die 100-prozentige Rückzahlung des eingezahlten Kapitals, ausschließlich am Laufzeitende greift, macht ein vorzeitiger Ausstieg aus einem Garantiefonds keinen Sinn.

    Was die Garantie kostet…

    Ebenso wenig sinnvoll sind deswegen eigentlich Performancevergleiche während der Laufzeit. Auch wenn sich ein Fonds zwischenzeitlich als „lahme Ente“ entpuppt, bleibt dem Anleger in der Regel nicht viel mehr übrig als trotzdem bis zum Laufzeitende zuzuwarten. Obwohl die Fondsgesellschaften dem Anleger zumeist ermöglichen täglich aus dem Fonds auszusteigen, fällt er in dann um die Garantie um und muss im schlimmsten Fall sogar mit einem Verlust auf sein eingezahltes Kapital rechnen. Die von Branchenexperten angeführten Garantiekosten in Höhe von 0,4 bis einem Prozent pro Jahr (abhängig von der zugrunde liegenden Anlagekategorie in die investiert wurde) hätte man dann also umsonst gezahlt.
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    Albert Reiter
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    Verfasst von 2Albert Reiter
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