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     3541  0 Kommentare Carry and CRash

    Nun ist sie also da, die Korrektur an den Aktienmärkten. Schnell waren die Ursachen ausgemacht: Gerüchte um die Einführung einer 20-prozentigen Steuer auf Kapitalgewinne, sowie weitere Maßnahmen zur Eindämmung der chinesischen Aktienblase hätten zu Verkaufsdruck geführt. Zu allem Unglück habe es dann auch noch Computerfehler gegeben, die u.a. geführt hätten, dass in den USA in einer einzigen Minute 60 Mrd. Dollar Marktkapitalisierung verpufft sind.

    Ursachen? Nein. Anlässe? Ja. Es war Verkaufsdruck im Markt. Und der war im Vorfeld zu sehen, zum Beispiel an der Umsatzverteilung im S&P 500 - sie war am 22. Februar von Akkumulation auf Distribution gesprungen. Zeitgleich hatte der die Marktbreite messende TRIN auf „bearish frame“ umgeschaltet. Und das dritte Warnzeichen war die Auswertung des „fairen KGV“; dieser Indikator untersucht das Bewertungsverhältnis zwischen Aktien und Staatsanleihen; er war am 6. Februar von bullisch auf neutral gegangen und hatte schließlich am 22. Februar auf bärisch geschaltet. Hinzu kommt, dass auch die Auswertung der Indexoptionspositionierung in den USA seit dem 23. Februar ein klar bärisches Signal aussendet.

    Dies war der Grund dafür, dass ich zuletzt an dieser Stelle schrieb: „Auf Sicht einiger weniger Tage ist die Wahrscheinlichkeit eines Rücksetzers bei Aktien höher einzuschätzen als die Möglichkeit, gleich nach oben durchzuziehen. Aufgrund der stark überreizten technischen Lage bei Aktien ist die Gefahr eines technischen Betriebsunfalls besonders hoch, wodurch eine Konsolidierung schnell zu einem heftigeren Einbruch mutieren kann mit der Folge einer zeitlichen Verschiebung des Geschehens.“

    Dass sich der Einbruch so heftig entwickeln würde, haben die Indikatoren nicht verraten. Die Dimension zeigt klar auf, dass viele Akteure auf der Hut und auf Gewinnmitnahmen ausgerichtet waren. Und Gewinne wurden mitgenommen – z.B. im DAX die seit Jahresbeginn, im S&P 500 und Dow die seit Ende, im NDX die seit Anfang November 2006.

    Der „Schuldige“ am kleinen Crash, der chinesische Aktienmarkt, kam da sogar noch vergleichsweise glimpflich davon. Er hatte 2006 um126 Prozent zugelegt und war auch im laufenden Jahr schon wieder um 13 Prozent angestiegen. Auch nach dem neun-prozentigen Einbruch vom Dienstag dieser Woche stehen die dortigen Aktionäre noch vergleichsweise gut da. Beobachter sehen ein Korrekturpotenzial von bis zu 50 Prozent der seit Anfang 2006 aufgelaufenen Gewinne.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Carry and CRash Nun ist sie also da, die Korrektur an den Aktienmärkten. Schnell waren die Ursachen ausgemacht: Gerüchte um die Einführung einer 20-prozentigen Steuer auf Kapitalgewinne, sowie weitere Maßnahmen zur Eindämmung der chinesischen Aktienblase …