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    Vectron Systems  1240  0 Kommentare Keine klammen Kassen

    Seit dem Börsendebüt Ende März blickt der Abrechnungskassenspezialist Vectron (WKN: A0K EXC) auf eine sehr gute Kursentwicklung zurück. Nach einem Ausgabepreis von 56 Euro verdoppelte sich der Kurs zwischenzeitlich sogar, was die Münsteraner zu einem der besten Börsenneulinge dieses Jahres macht. Auch die fundamentale Entwicklung steht dem in nichts nach.

    Am 9. März debütierte der Abrechnungskassenspezialist auf dem Börsenparkett. Genauer gesagt, ist es eine Rückkehr: Vectron war schon einmal börsennotiert, von 1999 an am damaligen Neuen Markt, bevor das Unternehmen in eine Schieflage geriet, einfusioniert wurde und schließlich nach erfolgtem Management-Buy-out im Frühjahr abermals den Schritt an die Öffentlichkeit wagte – übrigens mit den selben Vorständen wie schon seinerzeit.

    Kassen – und nochmals Kassen

    Vectron produziert und vertreibt intelligente Kassensysteme und hat sich auf Kommunikationssoftwarelösungen zur Vernetzung von Filialbetrieben spezialisiert. Bei den von Vectron entwickelten und gefertigten Lösungen wird bei Hardwarekomponenten teilweise auf externe Partner zurückgegriffen. Die Kassensysteme für den so genannten Point of Sale (POS) werden als Einheit aus Hard- und Software von Vectron ausgeliefert. Neben der Soft- und der eigentlichen Hardware vertreibt das Unternehmen auch Peripheriegeräte wie Drucker und Scanner. Der wesentliche Umsatz stammt aber aus den POS-Systemen.

    Lehrreiche Historie

    Die Historie von Vectron ist wechselhaft und lehrreich. Bereits 1999 wagte der Spezialist für Abrechnungskassen in Gastronomie und Einzelhandel den Sprung an die Börse, ging dort aber nach Expansionswagnissen mit fliegenden Fahnen unter. 2004 wurde Vectron – aufgrund ihres ansonsten höchst profitablen Kerngeschäfts – von Hansa Chemie übernommen. Im Anschluss wurden die Unternehmen verschmolzen, bevor zum geeigneten Zeitpunkt durch die schon zuvor tätigen Vorstände Thomas Stümmler und Jens Reckendorf ein Management-Buy-out erfolgte. Die beiden sahen den Turn-around bei Vectron, lange bevor die Hanse-Gruppe aufmerksam wurde. Entsprechend günstig fiel der Auskauf aus.

    Wachstumsfelder

    Die Mittel aus dem Börsengang wurden benötigt, um künftigen Kapitalbedarf zu decken, wie er durch die Einführung von so genannten Fiskalspeichern entstehen könnte. Dann nämlich wäre in ganz Deutschland auf einen Schlag Substitutionsbedarf in allen Bäckereien, Gastronomien etc. angesagt. Fiskalspeicherkassen speichern die erzielten Umsätze dauerhaft und können später vom Fiskus ausgewertet werden. In vielen süd- und osteuropäischen Ländern sind diese Systeme schon üblich. Als Marktführer bei Gastronomie und Einzelhandel (17 % Marktanteil) wäre Vectron einer der Hauptprofiteure und einer, der den Umrüstungs- bzw. Ersatzbedarf stemmen könnte. Weitere Produkte wie der Service Call (Benachrichtigung des Bedienungspersonals via Funk etc.) sind ebenfalls serienreif. Mit einer doppelten Plattformstrategie (gleiche Hard- und Software für alle Systeme) kann Vectron günstiger produzieren und erzeugt weniger Schulungsbedarf bei den Fachanbietern.

    Starke Zahlen, hohe Dividende

    Die 9-Monatszahlen zeigten sich überraschend stark. So lag der Umsatz 25 % über dem Vorjahreswert bei 19,2 Mio. Euro. Das EBIT legte sogar 82 % auf 4,0 Mio. Euro zu, während sich der Nettogewinn auf 2,3 Mio. Euro praktisch verdoppelte. Damit wurden übrigens die Planungen für 2007 aus der Emissionsstudie schon nach drei Quartalen übertroffen. Zugleich wurde eine Dividende von 4,50 Euro je Aktie angekündigt, was fast 5 % Dividendenrendite entspricht. Letzter Punkt ist unserer Einschätzung nach etwas fragwürdig, da die beiden Vorstände über 70 % der Anteile verfügen und die Dividende – ca. zwei Drittel der liquiden Mittel des Unternehmens – damit größtenteils an zwei Personen geht, wo doch gleichzeitig Kapitalbedarf zur möglichen bevorstehenden Aufrüstung von Fiskalspeichern bestanden habe. Dieser Punkt wurde im Übrigen bereits auf der Emissions-Pressekonferenz aufgebracht und nach unserer Auffassung schon damals nicht befriedigend beantwortet.

    Fazit

    Durch die hohe Ausschüttung ist die Aktie gut nach unten abgesichert. Die Diskrepanz in der Kommunikation ist jedoch offen sichtbar, weshalb wir kurzfristige Kursziele von weit über 100 Euro nicht teilen. Angesichts einer Ausschüttung von rund 6 Euro für 2008 kann Vectron zwar durchaus bis auf 120 Euro laufen, als Wachstumstitel ist das Münsteraner Unternehmen jedoch unserer Auffassung nach nicht einzuordnen. Nur an schwachen Tagen sollten Anleger Vectron-Aktien gezielt aufstocken.

    Für die Inhalte ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 702 % seit 1.1.2001 zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen. Weitere Informationen finden Sie unter www.performaxx-anlegerbrief.de/neuanmeldung.php.

    Verfasst von 2Performaxx
    Vectron Systems Keine klammen Kassen Seit dem Börsendebüt Ende März blickt der Abrechnungskassenspezialist Vectron (WKN: A0K EXC) auf eine sehr gute Kursentwicklung zurück. Nach einem Ausgabepreis von 56 Euro verdoppelte sich der Kurs zwischenzeitlich sogar, was die Münsteraner zu …