Halbleitermarkt in Europa steht unter Druck

Der europäische Halbleitermarkt steht unter Druck. Sein größter Teilmarkt in Deutschland ist nach acht Monaten kumulativ in den roten Bereich gerutscht. Aktuell werden 4 Prozent weniger umgesetzt als in den Monaten Januar bis August des Vorjahres. Im Monatsvergleich wurden im August 24 Prozent weniger erlöst als 2001. Im Juli betrug das Minus 14 Prozent, im Juni waren es 8 Prozent.

Wenig Hoffnung macht das Verhältnis zwischen Auftragseingang und Umsatz. Es hat sich zwar nach den Erhebungen des ZVEI (Zentralverband der elektrotechnischen Industrie in Deutschland) im August mit 0,7 wieder etwas vom Tief bei 0,65 im Mai 2001 absetzen können. Aber Schnelligkeit und Ausmaß der Schrumpfung gehen weiter als bei früheren Marktkontraktionen, sodass der Verband mit einem zweistelligen Umsatzrückgang im laufenden Jahr rechnet. Was den Markt aller Voraussicht nach aber vor einem solch dramatischen Verfall wie z.B. in den USA bewahrt, ist die relativ gut diversifizierte Nachfragestruktur. Eine Wende ist noch nicht in Sicht, heißt es aus Frankfurt.

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Die in der DMASS (Distributors and Manufacturers Association of Semiconductor Specialists) zusammengeschlossenen Chip-Distributoren in Europa konstatieren im zweiten Quartal des laufenden Jahres nur noch einen Umsatz von knapp 1,4 Mrd. Euro. Das sind 11 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Vorquartal waren es 1,56 Mrd. Euro. Die Organisation repräsentiert nach eigenen Angaben etwa 70 Prozent des Marktes.

In Deutschland schrumpfte der Absatz des Distributionskanals im zweiten Quartal um 8 Prozent. Das gilt auch für die nordeuropäischen Länder. Frankreich musste eine Einbuße von 9 Prozent hinnehmen. In Italien ging der Umsatz im Jahresvergleich um 15 Prozent zurück. England bildet mit minus 16 Prozent das Schlusslicht.

Der am Neuen Markt notierte Chip-Broker und -Distributor ce Consumer hat erst kürzlich eine Gewinnwarnung herausgegeben 225530, sich dabei aber hauptsächlich auf die Marktentwicklung in den USA bezogen.