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    Amatech  298  0 Kommentare Zocker oder mehr?

    Die Aktie von AmaTech hat vom Schlussstand der Vorwoche bei 0,87 aus auf 4,85 Euro am Donnerstag zulegen können. Insgesamt sind in dieser Zeit mehr als 2,1 Millionen Papiere umgegangen, was nahezu drei Viertel des gesamten beim Börsengang ausgewiesenen Streubesitzes von rund 2,9 Millionen Aktien ausmacht.

    Um den Kurs in solche Regionen zu bewegen, muss jemand rund 7,5 Mio. Mark in die Hand genommen. Oder gibt es diesen großen Unbekannten gar nicht und es waren Zocker am Werk? Heute morgen geht es erst einmal weiter - allerdings in umgekehrter Richtung: Das Papier verliert im frühen Handel mehr als 40 Prozent.

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    Fundamentale Neuigkeiten gab es zunächst nicht, bis das Unternehmen in dieser Woche schließlich mitteilte, dass ein Joint Venture mit der Polish State Mint, Warschau, gegründet werden soll. In 2002 sei die gemeinsame Entwicklung einer Multi-Applikationskarte für vielfältige Anwendungsbereiche geplant, die einen Gesamtumsatz von zehn Mio. Dollar erwarten lässt. Außerdem hat die U.S.-Tocher Qualteq einen neuen Auftrag von der Citibank zur kurzfristigen Lieferung von insgesamt 4,3 Millionen Kreditkarten erhalten. Auch im asiatischen Markt, insbesondere in Korea, wächst die Nachfrage nach den Lösungen von AmaTech, wird ferner mitgeteilt. So soll der gesamte koreanische Kreditkartenmarkt auf kontaktlose Karten umgestellt werden, was dazu führt dass der Key-Account KDN in Seoul bei den Pfrontenern weitere Karten mit einem Umsatzvolumen von 2,5 Mio. Dollar bestellt. Insgesamt stellt AmaTech der eigenen Meldung zufolge eine erhöhte Nachfrage nach anwenderfreundlichen Sicherheitslösungen fest.

    Keine schlechten Neuigkeiten. Übersieht man einmal die vage polnische Aussicht, so summieren sich die gemeldeten Aufträge auf wenigstens 7,7 Mio. Euro oder 40 Prozent des letzten Jahresumsatzes. Der Auftragsbestand per 30. Juni betrug 19,4 Mio. Euro. In den ersten drei Monaten sind 6,3 Mio. Euro erlöst worden. Mit 7,9 Mio. Euro Umsatz im zweiten Quartal zeichnete sich damals schon eine leichte Auswärtstendenz ab. Der Umsatz der ersten sechs Monate kommt auf 14,2 Mio. Euro 212313. Nach den jetzt vorliegenden Informationen scheint ein Jahresumsatz von wenigstens 32 Mio. Euro oder plus 66 Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr realistisch.

    Nach den Terroranschlägen des 11. September wird allerorten über eine Verstärkung von Sicherheitsmaßnahmen nachgedacht. Die kontaktlose SmartCard-Technologie bietet gerade dort, wo viele Menschen zusammen kommen, Möglichkeiten. Es genügt schon, dass der Träger einer solchen Karte in der Nähe eines Lesegeräts vorbeiläuft, um die auf der Karte gespeicherten Daten zu erfassen. Diese Eigenschaft wird aktuell zum Beispiel für eine rasche Registrierung im öffentlichen Personenverkehr ebenso genutzt wie bei Großveranstaltungen. Denkbar ist, dass künftig etwa auf Flughäfen und beim Zutritt in öffentliche Gebäude kontaktlose SmartCards im Rahmen eines umfassenden Sicherheitskonzepts eine wichtige Rolle spielen.

    Dies alles dürften gute fundamentale Gründe sein, die Amatech heute wieder in einem besseren Licht erscheinen lassen. Ob sie letzten Endes ausschlaggebend für den Kurssprung waren, steht auf einem anderen Blatt.

    Das Unternehmen hat mit seiner Verlegetechnik 160340 ein gewisses Alleinstellungsmerkmal insbesondere bei kleineren und mittleren Stückzahlen und kann darüber hinaus offenbar mittlerweile eine gute Lösungskompetenz vorweisen. Da könnte ein Rivale angesichts der geringen Marktkapitalisierung bei rund 8 Mio. Euro vor dem Kurssprung natürlich Blut geleckt haben und wollte dem Neunmonats-Bericht am 8. November zuvorkommen. Dafür spräche der konsequente Kursanstieg. Jede temporäre Schwäche wurde bis gestern in den Nachmittag hinein genutzt. Der Name, der in diesem Zusammenhang nahe liegt, ist ACG. Bis jetzt aber ist das reine Spekulation.

    Der Informationsdienst VWD bietet eine andere Erklärung an: Die Zocker verlassen das sinkende Amatech-Schiff, heißt es da. Und zugleich wird auf eine deutliche Kursbewegung bei verwiesen: Möglicherweise werde nun "ein neues Pferd für die Zocker gesattelt.“

    Die Aktie befindet sich derweil wieder auf Erholungskurs. Der Verlust schwächt sich bei 800.000 in den ersten beiden Handelsstunden umgegangenen Stücken deutlich ab. Die Chartsituation ist interessant: Bei 3,80 Euro liegt eine bedeutendere Zone, die Stütze oder Widerstand bietet. Bei 4,50 Euro beginnt das im März gerissene Gap, das bis über 13 Euro reicht.


    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Amatech Zocker oder mehr? Die Aktie von AmaTech hat vom Schlussstand der Vorwoche bei 0,87 aus auf 4,85 Euro am Donnerstag zulegen können. Insgesamt sind in dieser Zeit mehr als 2,1 Millionen Papiere umgegangen, was nahezu drei Viertel des gesamten beim Börsengang …