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    Biogas Nord  1140  0 Kommentare Übernahme durch EnVitec?


    Die Aussichten für Biogas-Unternehmen sind ab 2009 dank politischem Wohlwollen gut und die entsprechende Novellierung im Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) wird sich positiv auf die Branche auswirken. Viel versprechend erscheint die kleine und feine aber jüngst strauchelnde Biogas Nord AG (DE000A0HHE20). Das Unternehmen bietet Biogas-Komplettlösungen aus einer Hand und gehört zu den führenden Technologieanbietern im Biogassektor. Das Know-how umfasst den Leistungsbereich der Anwendung der Biogastechnologie inklusive Konzeptentwicklung und -planung, Ausführungsplanung, Bau, Implementierung und Betrieb. Die Schwerpunkte sind Standardisierung, up- und down-scaling der verschiedenen Anlagenteile und Erweiterung des Anwendungsspektrums der Technologie.

    Biogas Nord ist operativ im Biogas-Sektor gut aufgestellt. Nach Grundsätzen der Betriebswirtschaft und der Bilanzierung wäre die Gesellschaft vermutlich ohne eine Kapitalspritze fast über die Wupper gegangen. Das Jahr 2007 war für die Branche schlecht. 2008 ist ein weiteres schwaches Jahr. Firmen mit einer zu geringen Kapitaldecke überleben solch eine Phase nicht. Aber bei Biogas Nord war es eben nur fast soweit: Vorstandschef Gerrit Holz hatte die Wahl auf niedrigem Niveau über eine Kapitalerhöhung sich verwässern zu lassen und den Laden zu retten oder sich von einem Strategen übernehmen zu lassen – ebenfalls auf niedrigem Kursniveau. Wie zu hören ist, hat EnVitec Biogas-Chef Olaf von Lehmden bei Holz geklingelt. Lehmden hat zwar selbst mit seiner Bio-Scheune gut zu tun, da die Geschäfte nicht laufen, aber er hat aus dem Börsengang viel Geld. Mehr als 100 Millionen Euro! Er hat Holz nach unseren Informationen wohl sechs Euro je Aktie angeboten oder zwölf Millionen Euro für die gesamte Firma. Holz hat als Großaktionär aber dankend abgelehnt und will seine Firma lieber selbst über das Übergangsjahr retten.

    Da Holz Cash benötigte, wurde jüngst eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht durchgeführt. Holz selbst hat bei dieser Transaktion mitgemacht. Insgesamt wurden 637.500 Aktien zu einem Preis von 3,50 Euro verkauft. Nahezu alle Aktien wurden von Altaktionären über das Bezugsrecht gekauft. Aus der Transaktion fließen der Gesellschaft netto rund zwei Millionen Euro zu, die das Überleben sichern, bis der Markt wieder brummt. Nach unseren Informationen aus Branchenkreisen, ist das Unternehmen derzeit überraschender Weise sehr erfolgreich im Ausland. Die Nachfrage soll jüngst deutlich angezogen haben. In Kürze soll das Unternehmen bedeutende Aufträge aus dem Ausland erhalten und vermelden.

    Ertragstechnisch kann Holz das Jahr 2008 aber abschreiben. Der gelernte Ingenieur und diplomierte Umweltwissenschaftler erwartet ein EBIT von minus zwei Millionen Euro, wobei zur Jahresmitte das EBIT sich auf negative drei Millionen Euro belaufen soll. Für 2009 sollen wieder Gewinne sprudeln. Im Jahr 2007 wurden knapp 32 Millionen Euro umgesetzt und operativ rund vier Millionen Euro durch den Schornstein gejagt.

    Der Börsenwert von Biogas Nord liegt aktuell bei rund 15 Millionen Euro. Die Aktie ist in den letzten Tagen bereits gut angelaufen. Biogas Nord ist natürlich kein sicherer Bond, sondern eher ein Optionsschein auf die Branche mit hohem Hebel. Kriegt der arbeitseifrige und hemdsärmelige Holz seine Firma wieder auf Kurs und kann vom EEG vollauf profitieren, hat das Papier weiteres Potenzial. Die kommenden Aufträge aus dem Ausland sollten den Kurs weiter stützen.


    Viele Grüße

    www.tradecentre.de

    Verfasst von 2TradeCentre
    Biogas Nord Übernahme durch EnVitec? Die Aussichten für Biogas-Unternehmen sind ab 2009 dank politischem Wohlwollen gut und die entsprechende Novellierung im Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) wird sich positiv auf die Branche auswirken. Viel versprechend erscheint die kleine und …