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    Elektroindustrie  315  0 Kommentare Erst 2003 wieder besser

    Der Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) setzt trotz der gegenwärtig rückläufigen Nachfrage aus dem In- und Ausland Hoffnungen auf eine leichte Erholung im Jahre 2002. Nach Rückgängen bei Produktion und Umsatz sieht die Branche für das zweite Halbjahr Chancen eine konjunkturelle Umkehr, „...auch wenn der Weg bis dorthin noch mit Stolpersteinen versehen ist, “ wie Hauptgeschäftsführer Dr. Franz-Josef Wissing erklärt.

    Der Umsatz konnte im abgelaufenen Jahr nach vorläufigen Schätzungen um gut 2 Prozent zulegen, die Produktion verzeichnete ein Plus von 3 bis 4 Prozent. Wenn der Aufschwung nicht z.B. durch unrealistische Lohnforderungen gefährdet wird, werde das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte die zuvor eingetretene Schrumpfung ausgleichen, hofft der ZVEI. Nachhaltig günstigere Perspektiven sind aber erst ab 2003 zu erwarten.

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    „Die in die Zukunft gerichteten Indikatoren lassen derzeit noch kein Ende der Abschwächungstendenzen erkennen, “ führt Wissing aus. Die Bestelleingänge aus dem In- und Ausland lagen in den vergangenen Monaten unter dem entsprechenden Vorjahresniveau. Bei der wichtigsten Wachstumsquelle, den ausländischen Auftragseingängen, ist im dritten Quartal ein Einbruch von mehr 20 Prozent zu verzeichnen. Nach Angaben des Verbandes hatte es im vergleichbaren Vorjahreszeitraum Großaufträge gegeben, die in diesem Jahr so nicht herein kamen. Diese aktuelle Entwicklung sei Ausdruck der nahezu synchron verlaufenden weltweiten Konjunkturschwäche.

    Der kräftige Rückgang der Gesamtnachfrage von 15 Prozent im dritten Quartal hat die Auftragspolster des ersten Halbjahres wegschmelzen lassen. Einer Abnahme aus dem Inland um zwei Prozent steht ein Rückgang um zwölf Prozent aus dem Ausland gegenüber. Für Januar bis Oktober liegen die Bestellungen damit um 7 Prozent unter dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraumes. Im sensibel und früh reagierenden Bauelementebereich zeichnet sich mittlerweile aber eine Bodenbildung ab .

    Die preisbereinigte Entwicklung der Produktion zeigt ein vergleichbares Bild, verlief aber weniger dynamisch. Trotz Zuwächsen in Automation, Fahrzeugausrüstung, Medizintechnik und bei den Gebrauchsgütern nahm die reale Produktion wegen der zweistelligen Rückgänge bei den Informations- und Kommunikationstechniken, sowie bei den Bauelementen im dritten Quartal um 2 Prozent ab. Bezogen auf den Zeitraum Januar bis Oktober werden noch 4 Prozent Zuwachs ermittelt. Ohne Datentechnik wären es plus 5 Prozent gewesen. Das im Vergleich zum Umsatz stärkere Wachstum wird durch steigende Fertigwarenlager einerseits, den hohen Preisdruck andererseits erklärt.

    Die Kapazitätsauslastung ist auf rund 83 Prozent zurückgegangen und drückt zusammen mit wieder steigenden Lohnstückkosten auf die Erträge. Die weiter abnehmende Tendenz in den nächsten Monaten hat auch Auswirkungen auf die Beschäftigtenentwicklung. Der Vorjahresstand wird zum Ende des dritten Quartals zwar mit plus 0,3 Prozent noch leicht übertroffen. Die Planungen über Kurzarbeit und Personalbedarf lassen indes einen weiteren Abbau erwarten.

    Allerdings sieht es zumindest im Vergleich zu anderen wichtigen Industriebranchen bei der Elektroindustrie nicht so schlecht aus, meint der ZVEI. Die Breite des Produktspektrums schaffe einen gewissen Ausgleich. So verzeichne die als spätzyklisch geltende Automatisierungstechnik z.B. noch ein Wachstum von 4 Prozent. Die Informations- und Kommunikationstechnik, sowie die Bauelemente ziehen die Elektroindustrie gegenwärtig aber nach unten. Der Anteil der Dienstleistungen von Planung über die Erstellung der Anwendersoftware bis zum Engineering und Kundenschulung nimmt hingegen zu und wirkt stabilisierend.

    Mittel- und langfristig überwiegen aber die rosigen Farben im Zukunftsgemälde des ZVEI. Es wirke sich laut Wissing nämlich positiv aus, „dass elektrotechnische und elektronische Erzeugnisse mehr und mehr Treiber technologischer Fortschritte sind und immer neue Anwendungsgebiete durchdringen.“ Hinzu kommt das große Rationalisierungspotenzial, das vielen elektrotechnischen Investitionsgütern innewohnt. Das führe auch in konjunkturellen Schwächephasen zu anhaltender Nachfrage. Beide Effekte haben stark differenzierte Konjunkturverläufe der einzelnen Produktsparten zur Folge und wirkten per Saldo ausgleichend.


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    Verfasst von Klaus Singer
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