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    Rohöl  1315  0 Kommentare Zeitweise unter 67 Dollar

    Die gestrige Veröffentlichung über den Verbrauch und die Lagerdaten in den USA versetzen dem Rohöl einen schweren Schlag und führten zum tiefsten Stand seit 16 Monaten. Der Benzinverbrauch der vergangenen vier Wochen fiel gegenüber seinem vergleichbaren Vorjahresniveau um 4,3 Prozent auf 8,8 Millionen Barrel zurück. Beim Konsum von Diesel und Heizöl war sogar ein Minus von 5,8 Prozent auf 3,9 Millionen Barrel registriert worden. Zusammen mit dem deutlich über den Erwartungen gelegenen Anstieg der Rohölvorräte um 3,18 Millionen Barrel auf 311,4 Millionen Barrel Rohöl war der Preissturz fast schon programmiert. So fiel der nächstfällige Future auf WTI mit Fälligkeit im Dezember gestern im Tief auf 66,20 Dollar, den tiefsten Stand seit 16 Monaten.

    Am Donnerstagvormittag stand dagegen die OPEC-Dringlichkeitssitzung in Wien bei der Preisdiskussion hoch im Kurs. Morgen will die Organisation über die Höhe der Kürzung entscheiden. In einer Umfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg lag der Konsens der befragten Analysten bei einer Million Barrel. Irans Energieminister Gholamhossein Nozari plädierte dagegen für 2,5 Millionen Barrel weniger pro Tag. Viele Mitglieder haben auf dem aktuellen Preisniveau Probleme ihren Staatshaushalt zu finanzieren. Preise von 60 bis 70 Dollar gelten daher für die OPEC als Schmerzgrenze. Eine über den Erwartungen liegende Kürzung könnte dem Ölmarkt etwas Auftrieb verleihen, ohne eine Beruhigung an der Nachfragefront dürfte aber eine dauerhafte Preisstabilisierung sehr schwierig werden.

    Am Donnerstagvormittag spekulierten die Marktteilnehmer offensichtlich auf eine stärker als erwartete Kürzung durch die OPEC. Gegen 9.00 Uhr (MESZ) stieg der Dezember-Future auf WTI um 0,61 auf 67,36 Dollar an. Beim entsprechenden Kontrakt auf Brent fiel das Plus mit 0,39 auf 64,91 Dollar etwas geringer aus.

    Gold: Charttechnisch angeschlagen

    Bei Gold führte der starke Dollar, der gegenüber dem Euro auf den höchsten Stand seit zwei Jahren anstieg, zu einem massiven Ausverkauf. Daneben wirkte sich auch der rapide Ölpreisverfall negativ aus. Beide Trends ließen die Argumente „sicherer Hafen“ und „Inflationsschutz“ ins Leere laufen. Gestern stürzte der am aktivsten gehandelte Kontrakt mit Fälligkeit im Dezember nicht nur unter die massive Unterstützung bei 780 Dollar, sondern ließ auch gleich noch eine Mini-Unterstützung bei 740 Dollar „alt“ aussehen. Im Tief fiel der Kontrakt auf 720 Dollar. Gegenüber seinem Vortagsschluss von 735,20 Dollar ermäßigte sich der Future am Donnerstagnachmittag um weitere 3,70 auf 731,50 Dollar.

    Die Rohstoffe im Überblick:
    Brent Crude Oil
    Gold



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    Jörg Bernhard
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    Jörg Bernhard arbeitet seit 2002 als freier Wirtschaftsjournalist und hat sich innerhalb des Themenkomplexes Börse & Investment auf die Bereiche Rohstoffe und Zertifikate spezialisiert. Derzeit arbeitet er für diverse Internetportale und Fachpublikationen.
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    Verfasst von 2Jörg Bernhard
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