checkAd

     3114  0 Kommentare Obama, die Sparquote und Keynes

    Die Wahl des 44. Präsidenten der USA ist gelaufen – der Demokrat Barack Obama hat gewonnen. Zudem hat seine Partei die Mehrheit in beiden Häusern. Wofür steht dieser Ausgang? Obama steht für „Change“, er steht dafür, wie flexibel die amerikanische Gesellschaft letztlich doch ist, steht dafür, dass die US-Bevölkerung ihr Land wieder „oben auf“ sehen will, er steht für Rückbesinnung auf die inneren Verhältnisse, für weniger außenpolitisches Herumlavieren, für ein Rückbesinnen auf die eigene Stärke.

    In der ersten Rede nach seiner Wahl wies der begnadete Redner vor allem darauf hin, dass sehr schwierige Zeiten voraus liegen. So lange er sein Versprechen hält, aufrichtig zu sein, dürfte es ihm sicher lange Zeit gelingen, größere Unmutsäußerungen der Amerikaner über die aktuelle Lage zu neutralisieren und deren Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu lenken. Ob Obama sich letztlich als Demagoge entpuppt, der lediglich alten Wein in neuen Schläuchen serviert? Das muss die Geschichte zeigen.

    Erst einmal wird international Raum frei z.B. für Hegemonie-Gelüste anderer. Gleichzeitig sorgt die Ausrichtung aber wohl dafür, dass das Land relativ schnell wieder Tritt fasst. Das heißt nicht, dass Finanzkrise und Rezession praktisch schon beendet sind, aber es wird hier schneller gehen, als z.B. in der amorphen Ansammlung von Staaten, auch Europäische Union genannt. Ökonomisch nennt man das einen Wettbewerbsvorteil.

    Mit den Eckpfeilern der Wirtschaftsvorhaben Obamas werde ich mich in einem gesonderten, am Wochenende erscheinenden Artikel beschäftigen.

    Die Hoffnung der meisten Wirtschaftskommentatoren richtet sich aktuell darauf, dass die Bush-Administration nun den Plänen der Demokraten um Obama nicht im Wege steht, wenn es um die zügige Implementierung eines großen Konjunkturprogramms geht. In diesem Zusammenhang wird jetzt viel von Keynes geredet. Anlass genug, sich mit den Grundzügen seiner Theorie zu beschäftigen.

    Im Unterschied zu vielen seiner Vorgänger und Zeitgenossen betrachtete John Maynard Keynes (1883–1946) in seiner 1936 erstmals erschienenen „Allgemeinen Theorie“ zyklische Krisen im Kapitalismus als immanent. Zentraler Punkt hierbei sind die Bewegungen von Angebot und Nachfrage bei Kapitalgütern mit den in diesem Markt herrschenden Erwartungen: Im Verlauf eines Aufschwungs kommt es zu Überinvestitionen. Der Abschwung wird eingeleitet durch die Befürchtung, dass Investitionen nicht mehr lohnen. Wenn die „Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals“, also die durch zusätzlich investiertes Kapital erzielbare Rendite, unter den „Zinsfuß“ fällt, wird Geld aus der produzierenden Wirtschaft abgezogen.
    Seite 1 von 4



    Klaus Singer
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Das Buch von Robert Rethfeld und Klaus Singer: Weltsichten - Weitsichten. Ein Ausblick in die Zukunft der Weltwirtschaft.
    Mehr anzeigen


    Anzeige


    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.


    Anzeige


    Verfasst von Klaus Singer
    Obama, die Sparquote und Keynes Die Wahl des 44. Präsidenten der USA ist gelaufen – der Demokrat Barack Obama hat gewonnen. Zudem hat seine Partei die Mehrheit in beiden Häusern. Wofür steht dieser Ausgang? Obama steht für „Change“, er steht dafür, wie flexibel die …