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     1398  0 Kommentare Was tun bei Wacker Neuson?


    Der Hersteller von Baugeräten und Kompakt-Baumaschinen bekommt den Wirtschaftsabschwung deutlich zu spüren. Wie uns Vorstandschef Georg Sick im Hintergrundgespräch mitteilt, ist das Jahr unbefriedigend gestartet. „Januar und Februar waren sehr schwache Monate. Seit März spüren wir eine gewisse Aufhellung, da sich zunehmend das Wetter verbessert und entsprechend die Nachfrage anzieht“, sagt Sick. Regional läuft überraschend das Geschäft in Deutschland recht gut. In Amerika hingegen ist die Entwicklung äußerst zurückhaltend. Ebenfalls in einigen europäischen Gefilden wie beispielsweise UK. Getrieben durch China zeigt sich der CEO mit dem Asiengeschäft zufrieden. „Wir verzeichnen in China einen belebten Auftragseingang“. Insgesamt ist Sick optimistisch. Eine nachhaltige Erholung der weltweit wichtigsten Märkte wie USA und Europa für Wacker Neuson (DE000WACK012) ist bestenfalls im Jahr 2010 zu erwarten. Spätestens dann sollte das Unternehmen auch von diversen Konjunkturprogrammen profitieren. „Wir rechnen ab dem vierten Quartal diesen Jahres mit einem Anziehen der Nachfrage aufgrund der Förderprogramme“, so Sick.

    Oberste Priorität hat in diesem Jahr die Optimierung des Working-Capitals. „Nach Möglichkeit wollen wir einen Free Cashflow erzielen und unsere Nettoverschuldung von knapp 60 Millionen Euro nicht erhöhen“. Die von rund 100 auf circa 60 Millionen Euro reduzierten Investitionen sollen in jedem Fall aus dem operativen Cashflow finanziert werden. „Unser Investitionsprogramm ziehen wir wie geplant durch und planen auch außerhalb der bisher kommunizierten Maßnahmen aus heutiger Sicht keine zusätzlichen signifikanten Einsparungsschnitte. Es gibt eine Zeit nach der Krise. Für diesen Zeitpunkt müssen wir optimal aufgestellt sein und weitere Marktanteile gewinnen“, erklärt der Firmenchef. Mittelfristig strebt das Unternehmen einen Umsatz von einer Milliarde Euro an. Die EBITDA-Marge soll wieder auf das Rekordniveau von 17 Prozent steigen. „Wenn die Wirtschaft wieder läuft und wir zu normalen Zeiten zurückkehren, sind diese Margen darstellbar“.

    Wacker Neuson ist bilanziell mit einer Eigenkapitalquote von fast 80 Prozent kerngesund. Die Verschuldung ist äußerst moderat. Der Buchwert des Eigenkapitals liegt bei über 900 Millionen Euro. Außergewöhnliche Risiken auf der Vorrats- und Forderungsseite sieht der CEO derzeit nicht. Allenfalls der Goodwill von 326 Millionen Euro könnte bei anhaltender Schwäche Abschreibungsbedarf bieten. „Bei unserem Szenario, in denen sich die Märkte ab 2010 wieder erholen, erwarten wir keinen Abschreibungsbedarf. Sollte die Krise noch deutlich länger dauern, kann ich das aber nicht ausschließen“. Selbst wenn sich das Eigenkapital durch eine Abschreibung etwas reduziert, würde der Buchwert immer noch erheblich über dem aktuellen Börsenwert von 460 Millionen Euro liegen. Ein Beinbruch wäre eine Abwertung sodann nicht.

    Bevor der Motor von Wacker Neuson wieder richtig brummt, müssen sich Investoren des Unternehmens jedoch noch auf schlechte Nachrichten einstellen. Der Bericht für das erste Quartal muss sicherlich in roter Tinte verfasst werden. Sick erwartet in vereinzelten Quartalen Verluste. Selbst im Gesamtjahr können erstmals rote Zahlen in der 160-jährigen, profitablen Firmengeschichte nicht ausgeschlossen werden, ergänzt der CEO. Zudem belasten in 2009 Restrukturierungsaufwendungen das Ergebnis mit einem bislang einstelligen Millionenbetrag, der größtenteils bereits in Q1 einfließen dürfte. Analysten von Goldman Sachs rechnen für dieses Jahr mit einem Umsatzrückgang von mehr als 20 Prozent auf 661 Millionen Euro. Unterm Strich erwarten die Goldmänner noch einen kleinen Gewinn von elf Millionen Euro. Andere Analysten jedoch auch einen moderaten Verlust. Ertragstechnisch können Anleger das Jahr getrost abhaken.

    Das Papier hat sich von den Tiefs von vier Euro bereits gut erholt. Wacker Neuson ist ein viel versprechendes Investment, da der Gewinnhebel nach der Krise enorm ist. Vor einem Einstieg empfehlen wir jedoch die Zahlen für Q1 abzuwarten. Wahrscheinlich wird die Aktie nochmals korrigieren. Im Bereich von 5,50 Euro bieten sich erste limitierte Käufe an.

    Viele Grüße

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    Verfasst von 2TradeCentre
    Was tun bei Wacker Neuson? Der Hersteller von Baugeräten und Kompakt-Baumaschinen bekommt den Wirtschaftsabschwung deutlich zu spüren. Wie uns Vorstandschef Georg Sick im Hintergrundgespräch mitteilt, ist das Jahr unbefriedigend gestartet. „Januar und Februar waren …

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