Der Optimismus kehrt zurück - wie kann ich als Anleger profitieren?

Der Optimismus kehrt zurück. So titelt die jüngste Pressemitteilung vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung ZEW. Darin heißt es weiter, die Konjunkturerwartungen für Deutschland haben sich im August deutlich verbessert. Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland fällt im August ebenfalls wesentlich besser aus. Ein wiederholter, deutlicher Anstieg der Auftragseingänge und wieder anziehende Exporte sorgen dafür, dass sich die Konjunkturaussichten für Deutschland weiter aufhellen.

„Die aktuelle Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts zeigt, dass die früheren Erwartungen der Finanzmarktexperten voll eingetroffen sind. Zur Euphorie besteht allerdings kein Anlass. Die deutsche Konjunktur entwickelt sich synchron zur weltweiten Konjunktur und dürfte sich daher nur allmählich erholen, “ kommentiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz.

Nach den vielen negativen Schlagzeilen eine erfreuliche Nachricht. Natürlich sind wir von Euphorie weit entfernt. Aber es ist etwas anderes, ob sich die Talfahrt fortsetzt oder kein Ende in Sicht ist. Die Auswirkung auf die Psyche der Menschen darf nicht unterschätzt werden. Ohne Hoffnung auf Besserung versiegen ungeahnte Kräfte. Ein Zeichen der Besserung, ein Licht am Ende des Tunnels motivieren ungemein. Wirtschaft hat sehr viel mit Psychologie zu tun – die Börse noch viel mehr.

Die Finanzmärkte haben die Konjunkturerholung längst antizipiert. Bis es bei den einzelnen Arbeitnehmern in der Realwirtschaft ankommt, dürften Monate vergehen. Die Finanzmärkte haben sich wieder einmal als hervorragender, vorauslaufender Indikator für die Wirtschaftsleistung bewährt. Offizielle Statistiken können das nicht leisten, nur im Nachhinein bestätigen.

Auch jenseits des großen Teichs überraschten die Unternehmen mit guten Unternehmensgewinnen im 2. Quartal. Sie fielen besser aus als von der Konsensusmeinung der Analysten erwartet. Der vorherige tiefe Fall der Aktienmärkte und die Fehleinschätzung der meisten Analysten waren Treibstoff für die Kursgewinne der letzten Monate. Der Markt nimmt die Bewertung vor, die Experten folgen mit Erklärungen.



Nachdem die europäischen und amerikanischen Aktienmärkte im März einen Boden ausgebildet hatten, unterstützen etwa seit Mai erste größere finanzielle Geldspritzen aus institutionellen Kreisen die Rallye. Die sinkenden Barreserven sind ein Indiz dafür. Irgendwann werden diese auf ein niedriges Niveau abgeschmolzen sein. Und dann?