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     3760  0 Kommentare Genau ein Jahr ist es her

    Genau ein Jahr ist es jetzt her, da wurde auch dem Letzten klar, dass sich die amerikanische Subprime-Krise zu einer weltumspannenden Wirtschafts- und Finanzkrise auswachsen würde. Am 15. September 2008 machte Lehman Brothers den Laden zu. Hätte die US-Regierung eingreifen sollen? Hätten vom Staat verordnete Milliarden das Fiasko verhindert?

    Klar ist, AIG ist wenige Wochen später mit viel Geld vor einer Pleite gerettet worden. Und den Versicherern geht es heute in der Regel besser als manchen Banken. Vor allem blieb ihnen ein vergleichbares Image-Problem erspart. Früher ein anerkannter Beruf, sind die Banker für viele zur personifizierten Gier geworden. Das mag für einige zutreffen, aber der durchschnittliche Vermögensberater ist eher zum Opfer der Entwicklungen geworden als zum Profiteur. So klagen Bankangestellte auf einer eigens von der Gewerkschaft Ver.di eingerichteten Web-Seite über „Vertriebshöllen” und „unerträglichem Verkaufsdruck”.

    Genau ein Jahr ist es jetzt her, da brach der Umsatz geschlossener Fonds massiv ein. Zwar verloren die deutschen und internationalen Anleger ihr Kapital vor allem mit Finanzprodukten des geregelten Marktes: Zertifikaten, Anleihen, Genussrechten. Und auch die Aktien verloren massiv an Wert. Mit Beteiligungen an Immobilien und sogar Schiffen hatte zu diesem Zeitpunkt kaum jemand Geld verbrannt.

    Doch während sich die Anleger vor Schiffsbeteiligungen immer noch bekreuzigen, und der Vertrieb von Flugzeugfonds und anderen Sachwertanlagen nur schleppend wieder anläuft, zeichnen Anleger fleißig schon wieder Zertifikate und ähnliche Anlagen, die sie erneut nicht verstehen. Alleine im zweiten Quartal setzten sie ein Marktvolumen von 89 Milliarden Euro um.

    Im kommenden Quartal wird sich zeigen, ob die Fondsinitiatoren die Wende schaffen. Eine ganze Reihe von neuen Angeboten sind von der Bafin gestattet oder werden dort in Kürze eingereicht. Darunter viele Immobilienfonds, aber auch vergleichsweise neue Investitionskonzepte. So steigt zum Beispiel die Zahl der Fonds, die in Förderrechte von Erdöl oder –gasquellen investieren. Auch so etwas hat es früher schon mal gegeben - mit eher bescheidenem Erfolg. Aber vielleicht haben die Anbieter ja hier etwas dazu gelernt.

    Markus Gotzi, Chefredakteur, Der Fondsbrief


    Markus Gotzi
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    Markus Gotzi ist Chefredakteur des Fachmediums "Der Fondsbrief", dem bundesweit auflagenstärksten Newsletter mit Schwerpunkt geschlossene Beteiligungsmodelle, der alle 14 Tage über Neuigkeiten aus der Branche berichtet sowie Rechts- und Steuerfragen analysiert.

    Außerdem verfasst der Diplom-Journalist regelmäßig Artikel zu allen Themen rund um die Immobilie und geschlossene Fonds zum Beispiel in der Financial Times Deutschland, der Welt am Sonntag und im Wirtschaftsmagazin Capital, für das er einige Jahre lang als Redakteur tätig war. Darüber hinaus produziert Gotzi Fernsehbeiträge für den Nachrichtensender n-tv, in denen er vor laufender Kamera als Experte für Beteiligungsmodelle aktuelle Angebote analysiert.
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    Verfasst von 2Markus Gotzi
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