Blasen - Seite 2
Den Notenbanken dürften steigende Inflations-Erwartungen dennoch gelegen kommen, weil sie hoffen, dass daraus tatsächlich ein inflationärer Schub entsteht, der die Verschuldung real abbaut. Aber das ist zweischneidig, weil dadurch auch Verkaufsdruck auf Anleihen und TBonds aufkommt, der die langfristigen Zinsen hochtreibt. Zudem wird so der Dollar schwach geredet, was letztlich ebenfalls zu steigenden langen Zinsen beiträgt, weil ausländische Investoren einen Wertausgleich erwarten.
Andererseits stützt ein schwacher Dollar das Auslandsgeschäft der US-Multis. Das trägt dazu bei, das schwache Inlandsgeschäft zu kompensieren. Die Konsumschwäche wird voraussichtlich noch länger bestehen bleiben. Einerseits spiegelt sich hier die tiefe Verschuldung des amerikanischen Verbrauchers wider, andererseits wirkt die Aussicht auf eine „jobless-recovery“ in dieselbe Richtung. Im Sinne einer wirtschaftlichen Erholung umso wichtiger ist also das Auslandsgeschäft.
Auch wenn momentan die Wirtschaftspresse wieder einmal voll ist von Horror-Kommentaren über einen Dollar-Kollaps gegen Euro –schließlich bewegt sich Euro/Dollar gerade an der griffigen Marke
von 1,50-, ich halte solche Szenarien für weniger wahrscheinlich. Denn fundamental steht der Euroraum nicht besser, eher sogar schlechter da als die USA. Ich sehe in der momentanen Euro-Stärke v.a.
den spekulativen Druck auf die EZB, ihre Leitzinsen weiter herabzusetzen, um das Zinsdifferential als Argument für einen festen Euro herauszunehmen.
Im Sinne einer wirtschaftlichen Erholung müssen die USA insbesondere an einem gegenüber den Emerging Markets schwachen Dollar interessiert sein. Einmal aus Gründen der Wettbewerbsfähigkeit und dann auch aus der Überlegung heraus, dass deren Notenbanken zur Stützung der eigenen Export-Industrie gezwungen werden könnten, weiter amerikanische Schuldscheine zu kaufen. Das wird angesichts der extremen öffentlichen Verschuldung wahrscheinlich nicht reichen, um die langfristigen Zinsen zu deckeln und so dürfte die Fed gezwungen sein, neue Kaufprogramme für Treasuries auflegen. Das schleust weitere Liquidität in das Finanzsystem und steigert das Inflations-Potenzial (!), wodurch die Inflations-Erwartungen (!) am Leben gehalten werden.
Im Sinne einer wirtschaftlichen Erholung müssen die USA insbesondere an einem gegenüber den Emerging Markets schwachen Dollar interessiert sein. Einmal aus Gründen der Wettbewerbsfähigkeit und dann auch aus der Überlegung heraus, dass deren Notenbanken zur Stützung der eigenen Export-Industrie gezwungen werden könnten, weiter amerikanische Schuldscheine zu kaufen. Das wird angesichts der extremen öffentlichen Verschuldung wahrscheinlich nicht reichen, um die langfristigen Zinsen zu deckeln und so dürfte die Fed gezwungen sein, neue Kaufprogramme für Treasuries auflegen. Das schleust weitere Liquidität in das Finanzsystem und steigert das Inflations-Potenzial (!), wodurch die Inflations-Erwartungen (!) am Leben gehalten werden.
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