Blasen - Seite 3
Die Situation im Euro-Raum unterscheidet sich nicht wesentlich und so dürften auch die Länder hier danach trachten, inländischen Nachfrage-Ausfall durch stärkeres Exportgeschäft zu kompensieren. Das gilt natürlich insbesondere für Deutschland mit seiner traditionell exportorientierten Wirtschaft. Daraus aber könnte letztlich ein Abwertungswettlauf zwischen Dollar und Euro gegen die Währungen der Emerging Markets resultieren.
Die Entwicklung z.B. in China stützt solche Überlegungen. Die dortige Wirtschaft ist im laufenden Jahr um starke 7,7 % gewachsen. Dazu haben die Investitionen mit 7,3 % beigetragen (die gesamten chinesischen staatlichen Anreize belaufen sich auf 15 bis 17 % des BIP). Der Konsum blieb mit einem Beitrag von 4 % fest, während der Netto-Export das BIP-Wachstum mit minus 3,6 % belastete.
Selbst wenn das best-case-Szenario, die Export-gestützte Stabilisierung der Wirtschaft, gelingt, dürften die massiven Stützungsmaßnahmen weitergehen. Zum einen in Form von Stützungskäufen der
Fed zur Deckelung der langfristigen Zinsen, zum anderen durch weitere staatliche Anreizprogramme. Denn wenn es zutrifft, dass diese Erholung „jobless“ abläuft, hat der amerikanische Verbraucher kaum
die Chance, „von selbst“ von seiner Verschuldung herunter zu kommen.
Gelingt das geschilderte Szenario hingegen nicht, z.B. weil die Investitions-getriebene Blase in China und anderswo mit starken Kollateralschäden platzt, stellt sich die Situation in noch viel dramatischerer Form dar. Dann müssten die staatlichen Anreizprogramme besonders massiv ausgeweitet werden. In diesem Fall dürfte sich der Dollar befestigen, u.a. weil er in Krisenzeiten auch weiterhin als sicherer Hafen angesehen wird (zumindest für das aus den USA selbst stammende Kapital).
Beide Varianten steuern darauf zu, dass die öffentliche Verschuldung in den USA und in Europa weiter steigt - im ersten Fall langsamer, im zweiten schneller. Mit dem Ausweiten der Schuldenblase steigt die Wahrscheinlichkeit von Staatsbankrotten. In diesem Zusammenhang wird oft darauf verwiesen, dass es in Japan nach 1990 ein solcher Schritt vermieden werden konnte. Damals jedoch war das globale Umfeld noch „gesünder“ als heute, die Situationen sind nicht vergleichbar.
Kommen wir zum Ausgangspunkt zurück: Ich denke, in steigendem Masse spielt das Anlage- Motiv des sicheren Hafens eine Rolle. Es wird in Sachwerte investiert, die einen Crash des Finanzsystems mit oder ohne Staatsbankrotten besser überstehen als Cash. Eine weitere Blase...
Gelingt das geschilderte Szenario hingegen nicht, z.B. weil die Investitions-getriebene Blase in China und anderswo mit starken Kollateralschäden platzt, stellt sich die Situation in noch viel dramatischerer Form dar. Dann müssten die staatlichen Anreizprogramme besonders massiv ausgeweitet werden. In diesem Fall dürfte sich der Dollar befestigen, u.a. weil er in Krisenzeiten auch weiterhin als sicherer Hafen angesehen wird (zumindest für das aus den USA selbst stammende Kapital).
Beide Varianten steuern darauf zu, dass die öffentliche Verschuldung in den USA und in Europa weiter steigt - im ersten Fall langsamer, im zweiten schneller. Mit dem Ausweiten der Schuldenblase steigt die Wahrscheinlichkeit von Staatsbankrotten. In diesem Zusammenhang wird oft darauf verwiesen, dass es in Japan nach 1990 ein solcher Schritt vermieden werden konnte. Damals jedoch war das globale Umfeld noch „gesünder“ als heute, die Situationen sind nicht vergleichbar.
Kommen wir zum Ausgangspunkt zurück: Ich denke, in steigendem Masse spielt das Anlage- Motiv des sicheren Hafens eine Rolle. Es wird in Sachwerte investiert, die einen Crash des Finanzsystems mit oder ohne Staatsbankrotten besser überstehen als Cash. Eine weitere Blase...