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     1124  0 Kommentare Auf die Erkenntnis sollte das Handeln folgen

    Wenn es in der Wirtschaft um wichtige Zukunftstrends geht, ist die Meinung von Führungskräften gefragt. Wir trauen unseren Unternehmenslenkern zu, bessere Einschätzungen und Prognosen abzugeben als Analysten und Wirtschaftsforschungsinstituten. Schließlich sind es die Wirtschaftskapitäne und deren Manager, die besonders nahe am echten geschehen „dran“ sind. Sie urteilen weniger nach trockenen Daten und Statistiken, sondern stattdessen nach ihren konkreten Eindrücken und Erfahrungen aus dem täglichen harten Geschäftsleben. 

    Das „Manager Magazin“ hat zuletzt 300 Entscheider aus der deutschen Wirtschaft dazu befragt, in welchen Weltregionen sie die größten Wachstumschancen sehen. Das Ergebnis ist wenig überraschend. 70 Prozent der Befragten gaben an, in China besonders gute Perspektiven für ein starkes Wachstum zu sehen. Auf Platz 2 stand bereits Indien, wo 55 Prozent der Führungskräfte viel versprechende Möglichkeiten erkannten.

    Im Gegensatz dazu war die Zuversicht für die westlichen Regionen nicht mehr allzu hoch. Nur noch 45 Prozent der Befragten waren der Meinung, dass der Wirtschaftsregion Westeuropa ein nennenswertes Wachstum zuzutrauen ist. Noch deutlich schlimmer sah es für die USA und für Osteuropa/Russland aus. In den USA sahen nur 21 Prozent und in Osteuropa nur 20 Prozent der Befragten Perspektiven. 

    Erstaunlich ist allerdings, dass die befragten Führungskräfte ihre Erkenntnisse nicht auf ihre privaten Investitionsentscheidungen umgemünzt haben. Nur 11 Prozent von ihnen haben einen nennenswerten Teil ihres Vermögens in chinesische Aktien investiert. Im Falle Indiens, dem ebenfalls ein sehr hohes Potential zugebilligt wird, sind sogar nur 7 Prozent der befragten engagiert. Stattdessen ist das wachstumsschwache Westeuropa weiterhin die beliebteste Anlageregion. 61 Prozent der Entscheider haben hier nennenswert eigene Mittel investiert.

    Es ist eigentlich beruhigend zu sehen, dass auch Führungskräfte nur Menschen sind. Sie haben zwar ein klares Urteil über die globalen Wirtschaftstendenzen gefällt. Aber sie scheuen sich, für ihre privaten Investitionen die Konsequenz daraus zu ziehen. Damit unterscheiden sie sich keinen Deut vom Rest der deutschen Privatanleger, die die asiatischen Börsen größtenteils ebenfalls meiden. Die Wirtschaftsdynamik in Westeuropa und in den USA wird dagegen zwar als perspektivlos eingeschätzt. Dennoch bleibt man bei der Auswahl der Märkte und Einzelwerte – trotz besseren Wissens - beim Bewährten.

    Dabei gibt es keinen Grund, vor den asiatischen Börsen Angst zu haben. Seit 2001 haben die Fernost-Börsen in sieben von acht Jahren besser abgeschnitten als die westlichen Vergleichs-Indizes. Daneben sind weltweit sowohl Institutionelle als auch Privatanleger in Asien noch stark unterinvestiert. Der asiatische Kontinent steht für 50,1 Prozent der Weltbevölkerung und 26,5 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung. Dennoch ist die Region etwa im MSCI World Index nur mit 20,2 Prozent gewichtet. Allein daraus ergibt sich noch ein erhebliches Anpassungspotential nach oben – und dies selbst in dem unwahrscheinlichen Fall, dass Asiens Wirtschaftswachstum in Zukunft nur noch auf dem erbärmlichen Niveau des Wachstums in Westeuropa liegen würde. 

    Auch beim Risiko sehen wir keine Hinderungsgründe für Asien-Investments. Die Fernost-Börsen können zwar in bestimmten Marktphasen volatiler sein als unsere heimischen Börsen. Die überdurchschnittlichen Gewinnwachstumsraten bei den asiatischen Unternehmen sind aber ein Puffer, der die Kurse wirkungsvoll nach unten abfedert. Es versteht sich außerdem von selbst, dass Aktien von stark wachsenden Gesellschaften mittelfristig auch deutlich höhere Renditen abwerfen.

    Daneben gelten beim Risikomanagement die gleichen Regeln, die man auch für Investments an den heimischen Börsen beherzigen sollte – man darf nur nach festen Vorgaben handeln. Wer sich an klaren Einstiegssignalen orientiert, auf sichtbare Trends setzt, und seine Risiken durch das konsequente Beachten von Stoppkursen und Verkaufssignalen minimiert, wird mit asiatischen Titeln genauso erfolgreich sein wie mit Aktien aus dem gewohnten Börsenumfeld. Im Gegenteil: Die Gewinne sollten bei konsequenter Anwendung all dieser Vorgaben sogar noch deutlich höher ausfallen. 

    Inzwischen wird an den deutschen Börsen eine Vielzahl hochinteressanter asiatischer Werte gehandelt. Wer diese Titel nicht kennt, beraubt sich ohne Grund der hervorragenden Perspektiven, die diese Märkte bieten. Ein solcher Investor handelt dann wie die vom „Manager Magazin“ befragten Führungskräfte. Sie haben das Potential zwar klar vor Augen – lassen die offensichtlichen Chancen aber ungenutzt an sich vorüber streichen.

    Konkrete Empfehlungen zu den asiatischen Börsen erhalten Sie in unserem Börsenbrief ASIEN-TRENDS, den Sie unter www.asien-trends.de kostenlos testen können.





    Gerhard Heinrich
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    Gerhard Heinrich ist freier Finanzredakteur. Er schreibt unter anderem für den Börsenbrief EMERGING MARKETS TRADER (www.emerging-markets-trader.de).
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    Verfasst von 2Gerhard Heinrich
    Auf die Erkenntnis sollte das Handeln folgen Wenn es in der Wirtschaft um wichtige Zukunftstrends geht, ist die Meinung von Führungskräften gefragt. Wir trauen unseren Unternehmenslenkern zu, bessere Einschätzungen und Prognosen abzugeben als Analysten und Wirtschaftsforschungsinstituten. …