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    Brenntag  4280  0 Kommentare MDax-Aspirant überzeugt noch nicht

    Direkt vor Ostern kamen mit Kabel Deutschland, Tom Tailor, Joyou und Brenntag gleich vier neue Unternehmen an die Frankfurter Börse – bei allen vieren verlief das Debüt erfolgreich, sogar Zeichnungsgewinne erfreuten Anleger bei Brenntag und Joyou. Inzwischen hat der Chemiehändler aus Mühlheim an der Ruhr erste Geschäftszahlen vorgelegt, die eine etwas weiter gehende Standortbestimmung zulassen. Die in Kürze bevor stehende Aufnahme in den MDax dürfte ihr Übriges dazu beisteuern, dass die Chemie stimmt. Diverse Makel bleiben jedoch.

    Historie von über 135 Jahren

    Das 1874 gegründete Traditionsunternehmen leistet Chemielogistik für Lotgrößen, die unterhalb einer Lkw-Ladung liegen. Dazu gehören Mehrwertleistungen wie Just-in-time-Lieferung, Mischungen & Formulierungen, Neuverpackung, Bestandsverwaltung, Abwicklung der Gebinderückgabe sowie technischer Service. Größere Orders wickeln Kunden und Hersteller in der Regel direkt miteinander ab. In den vergangenen Jahren wuchs dieser kleinteilige Markt 1,5 Prozentpunkte oberhalb des weltweiten Chemiemarktwachstums, das sich immerhin auf durchschnittlich 8,5 % per annum belief. Als Intermediär ist Brenntag nach eigenen Angaben die Nummer 1 in Europa und Lateinamerika sowie die Nummer 3 in Nordamerika. Das Brenntag-Netzwerk besteht aus mehr als 400 Verteilungszentren in über 60 Ländern.

    Viele Zukäufe, hohe Schulden

    Das bisherige Problem des Chemiedienstleisters waren hohe Zinslasten, die das operative Ergebnis dahin schmelzen ließen. So zahlt Brenntag mit dem Emissionserlös eine 440 Mio. Euro umfassende Mezzaninefinanzierung vorzeitig ab, um den künftigen Zinsdienst zu reduzieren. Mit einer Nettoverschuldung beim rund 2,7-fachen EBITDA-Jahresergebnis (vor IPO: 3,6-fach) wandeln die Mühlheimer allerdings noch alles andere als im Komfortbereich. Altgesellschafter und Privatkapitalgeber BC Partners hat Brenntag zwar operativ auf Vordermann gebracht, nicht aber vom hohen Fremdkapitalanteil herunterbringen können. Das muss nun aus dem operativen Ertrag vonstatten gehen. Zu Buche stehen allein 21 Firmenübernahmen seit 2007 (bzw. fast 100 seit 1991), was auch künftig die Strategie der Wahl sein soll, um den stark fragmentierten Distributionsmarkt aufzurollen. Das Ergebnis bis dato sind 1,8 Mrd. Euro an angehäuften immateriellen Firmenwerten in der Brenntag-Bilanz.

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    Verfasst von 2Performaxx
    Brenntag MDax-Aspirant überzeugt noch nicht Direkt vor Ostern kamen mit Kabel Deutschland, Tom Tailor, Joyou und Brenntag gleich vier neue Unternehmen an die Frankfurter Börse – bei allen vieren verlief das Debüt erfolgreich, sogar Zeichnungsgewinne erfreuten Anleger bei Brenntag und …