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     4316  0 Kommentare Chinesische Casino-Aktie schlägt Gesamtmarkt um Längen

    2006 passierte dem amerikanischen Milliardär Steve Wynn ein ärgerliches Malheur. Er hatte gerade auf einer Party im Freundeskreis angekündigt, sein Picasso-Gemälde „Le Reve“ für 139 Millionen Dollar zu verkaufen. Kurz darauf stolperte er aber, und brach mit dem eigenen Ellenbogen durch die Leinwand des wertvollen Bildes. Der Verkauf war damit natürlich geplatzt, der Schaden war beträchtlich, und Wynn hat seitdem den Ruf eines tolpatischen Pechvogels weg.

    Ganz und gar nicht tollpatschig ist Wynn allerdings als Geschäftsmann. Hier erwies er sich vielmehr als entschlossener Unternehmer und kühner Visionär, was letztlich auch dazu beitrug, dass er den Picasso-Schaden finanziell gut wegsteckte. Wynn hat seine Milliarden in Las Vegas gemacht. Er war einer der ersten, der in der Spielerstadt riesige Ressorthotels baute. Legendär ist etwa das „Mirage“ mit seinen 300 Zimmern, das Wynn im Jahr 2000 für 4,4 Milliarden Dollar abstieß. 483 Millionen Dollar blieben davon in seiner eigenen Tasche.

    Auch in den letzten Jahren bewies der agile Casino–Tycoon wieder ein glückliches Händchen. Früher als andere aus seiner Branche erkannte er nämlich, dass die Las-Vegas-Story in Punkto Großprojekte ausgereizt war. Stattdessen investierte er massiv in die ehemalige portugiesische Kolonie Macau – eine aufstrebende Spielerstadt unter chinesischer Verwaltung. 

    Der Clou: Fast alle der 1,4 Milliarden Chinesen sind in Glückspiele jedweder Art vernarrt. Doch nur in Macau ist das Glückspiel erlaubt. Dies lockt vom chinesischen Festland immer mehr Spieler an, die dort die Erträge des chinesischen Wirtschaftswunders auf den Putz hauen. Dabei lassen die Besucher ihr Geld nicht nur am Roulette- oder Baccara-Tisch, sondern leisten sich auch teures Essen, schicke Hotels und ausgiebige Einkäufe mit ihren jeweiligen Begleiterinnen. 

    Immer mehr Chinesen können sich derartige Eskapaden ohne Probleme leisten. Doch auch die Zahl der Macau-Touristen aus Übersee zieht massiv an. Bei den Spieltisch-Umsätzen ist Macau längst an Las Vegas vorbeigezogen, und wurde damit weltweit zur Glückspiel-Metropole Nummer 1. Allein im Juni lagen diese bei umgerechnet 1,7 Milliarden Dollar. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg um 65 Prozent!

    Mit dem „Wynn Macau“ war Steve Wynn der Erste, der 2006 in dem neuen Glücksspiel-Mekka ein Großcasino im Las-Vegas-Stil eröffnete. Der Komplex verfügt über 600 Hotelzimmer, 350 Spieltische und fünf Restaurants. Im Frühjahr dieses Jahres wurde mit dem „Encore“ der zweite Wynn-Komplex eröffnet, der über 1,7 Milliarden Dollar gekostet hat. Ein drittes Mega-Casino-Center am Cotai-Strip ist in Planung.

    Zwischenzeitlich wurden Wynns Macau-Aktivitäten unter dem Namen Wynn Macau eigenständig an die Börse gebracht. In unserem Börsenbrief ASIEN-Trends haben wir das Papier im März zum Kauf empfohlen, und der bisherige Erfolg gibt uns Recht. Wynn Macau hat sich zu einem Highflyer entwickelt, der den Gesamtmarkt deutlich outperformt hat. Die Aktie zog seit Jahresbeginn um 59 Prozent an, während der Hang Seng Index im gleichen Zeitraum 8 Prozent abgab. Inzwischen ist die Bewertung nicht mehr ganz so günstig – der Titel gehört aber dennoch weiterhin zu unseren langfristigen Favoriten unter den China-Werten.

    Der kometenhafte Aufstieg der Spielermetropole Macau macht deutlich, welche fantastischen Perspektiven das Wachstum in Asien bietet. Der Wohlstand einer breiten Mittelschicht in Ländern wie China, Indien oder Indonesien wächst massiv an. Damit können sich Milliarden Asiaten erstmals Güter und Annehmlichkeiten leisten, die bis vor kurzem nur einen ganz kleinen Schicht Wohlbetuchter vorbehalten waren. Daraus erwachsen enorme Chancen für vorausschauende Unternehmer wie Steve Wynn – und für Anleger, die frühzeitig in asiatische Wachstumswerte investieren. 

    Unsere aktuellen Empfehlungen zu den asiatischen Börsen finden Sie in unserem Börsenbrief ASIEN-Trends, den Sie unter www.asien-trends.de kostenlos testen können.

     

     





    Gerhard Heinrich
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    Gerhard Heinrich ist freier Finanzredakteur. Er schreibt unter anderem für den Börsenbrief EMERGING MARKETS TRADER (www.emerging-markets-trader.de).
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    Verfasst von 2Gerhard Heinrich
    Chinesische Casino-Aktie schlägt Gesamtmarkt um Längen 2006 passierte dem amerikanischen Milliardär Steve Wynn ein ärgerliches Malheur. Er hatte gerade auf einer Party im Freundeskreis angekündigt, sein Picasso-Gemälde „Le Reve“ für 139 Millionen Dollar zu verkaufen. Kurz darauf stolperte er …