Constantin Medien

2012 wird Geld verdient

Die Restrukturierung der Constantin Medien AG (DE0009147207) trägt allmählich Früchte und soll in den kommenden Monaten abgeschlossen werden. Wie uns Firmenchef Bernhard Burgener im Hintergrundgespräch mitteilt, zahlt sich die Zusammenlegung des Sportkanals und der Internetaktivitäten aus. „Wir sind mit Sport1 auf dem richtigen Weg. Sport1 wird als Sportsender wahrgenommen und wir gewinnen Vertrauen bei den Kunden zurück“. Er ergänzt, dass der Sender und das Portal neue Rekorde einfahren. Bei den Einschaltquoten und den Online-Abrufen. Zudem zahlt sich nach und nach die straffe Kostenreduktion aus. In diesem Jahr wird die Einheit noch einen Verlust produzieren. Ab 2011 soll mindestens der Break-Even erreicht werden. Sollte sich Deutschland zu einer Liberalisierung bei Online-Wettspielen entschieden, wäre das für Sport1 wie Weihnachten und Ostern zusammen. „Das wäre sehr positiv für uns. Ich lasse mich gerne positiv überraschen. Einplanen will ich eine mögliche Entscheidung aber nicht, da Deutschland ab und zu einen anderen Weg einschlägt, als viele andere europäischen Länder“, so Burgener. Die weiteren Geschäfte des Unternehmens werden im Wesentlichen durch die Beteiligung von rund 47 Prozent an Highlight abgedeckt. Die Beteiligung steuert solide Ergebnisbeiträge bei.

In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres erzielte Constantin Medien einen Umsatz von 106,4 Millionen Euro und ein negatives EBIT von 0,3 Millionen Euro. Netto betrug der Verlust der Anteilseigner 2,4 Millionen Euro. Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden ist die zweite Periode wie erwartet verlaufen. „Wir liegen im Plan“. Für das Gesamtjahr bestätigt Burgener die Prognose. Er erwartet einen Umsatz zwischen 440 und 460 Millionen Euro. Der Verlust soll sich auf minus 12 bis minus 14 Millionen Euro belaufen. Wir gehen davon aus, dass die Gruppe etwas besser abschneidet und der Verlust der Anteilseigner bei weniger als zwölf Millionen Euro liegt. Ertragstechnisch sollten Anleger das Jahr abhaken.

Rote Zahlen sind natürlich alles andere als gut. Sie müssen allerdings wissen, dass das Ergebnis durch Kaufpreisallokationen erheblich belastet ist. Bereits in 2009 entfielen auf ppa-Abschreibungen circa 23 Millionen Euro. In 2010 dürfte es etwas weniger sein. Ab Mitte 2012 entfallen diese weitgehend. Sodann kündigt Burgener für das Jahr 2012 die Rückkehr in die Gewinnzone an. „Ich erwarte ab 2011 keine Verluste mehr, sondern ein zumindest ausgeglichenes Ergebnis. 2012 wollen wir Geld verdienen“. Bereinigt um Kaufpreisallokationen, die nicht cashwirksam sind, würde Constantin Medien bereits in diesem Jahr untern Strich Geld verdienen.

Nach Abschluss der Sanierung muss sich Burgener noch um die teure Wandelschuldverschreibung kümmern. Diese kann im Mai des kommenden Jahres komplett fällig werden. Das Volumen liegt bei 50 Millionen Euro. Nach eigenen Angaben arbeitet der CEO an einer Lösung. Ein Teil des Geldes liegt bereits in Cash auf dem Konto. Für den Rest wird sich das Unternehmen eine entsprechende Fremdfinanzierung sichern. Eine Kapitalerhöhung ist nicht geplant.

Das von uns in Aussicht gestellte Comeback der Firma in 2010 hat sich als zu optimistisch erwiesen. Unsere Kaufempfehlung für die Aktie im letzten Jahr hat sich nur kurzfristig ausgezahlt und war angesichts des jetzigen Kurses kein guter Kaufhinweis. Dennoch: Das Jahr ist noch nicht vorbei und die Aktie sollte nun endlich ihren Boden gefunden haben. Der Börsenwert von 140 Millionen Euro ist alles andere als ambitioniert. Allein die Beteiligung an Highlight hat einen Wert von 90 Millionen Euro. Wir gehen weiterhin davon aus, die beiden Firmen früher oder später zusammengeführt werden. Nach Beendigung der Restrukturierung und der Lösung der Wandelschuldverschreibung hat Burgener wieder Luft, um sich diesem Thema zu widmen. Vor Frühjahr 2011 wird sich in diese Richtung nichts Neues ergeben. Grund ist schlicht: Derzeit fehlen Constantin Medien die Mittel, um weitere Highlight-Aktien zu kaufen. Burgener selbst hat jüngst für etwas mehr als eine Million Euro Aktien von Constantin Medien gekauft. „Ich plane künftig weitere Aktien zu kaufen“, ergänzt er. Wir raten dem CEO zu folgen und empfehlen das Papier erneut zum Kauf.

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