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     2235  0 Kommentare Chinas Währung bleibt krass unterbewertet

    Chinas Renminbi (oder Yuan) steht im Mittelpunkt erbitterter Auseinandersetzungen. Allein im September erwirtschaftete das Reich der Mitte einen Handelsbilanz-Überschuss von 16,9 Milliarden Dollar. 60 Prozent davon gingen auf das Konto des Handels mit den Vereinigten Staaten. Und die Schere klafft immer weiter auseinander: In den vergangenen 10 Jahren hat sich das Außenhandelsdefizit der USA gegenüber China mehr als verzehnfacht.

    Angesichts dieser enormen Schieflage werden die Amerikaner immer wütender über die Währungs-Politik der chinesischen Notenbank. Diese hält nämlich den Renminbi durch massive Dollar-Käufe künstlich niedrig. In den USA glaubt man, dass sich das Reich der Mitte dadurch einen unfairen Konkurrenzvorteil verschafft, und fordert immer lauter eine Aufwertung der chinesischen Währung. Chinas Regierung verwahrt sich zwar vehement gegen solche Forderungen. Ein gewisses Entgegenkommen hat dennoch bereits stattgefunden. Im Juni wurde die starre Bindung an den Dollar etwas gelockert. Seitdem hat die Notenbank immerhin eine Aufwertung um etwas mehr als 2 Prozent zugelassen. 

    Es ist natürlich eine Illusion der US-Politiker, dass das Defizit allein durch vorteilhaftere Wechselkurse verschwinden würde. Zwischen 2005 und 2008 wurde der Renminbi bereits um 22 Prozent aufgewertet, und dennoch stieg Chinas Exportüberschuss unaufhörlich weiter. Allerdings weiß man auch in China, dass die eigene Konkurrenzfähigkeit (vor allem bei den Arbeitslöhnen) hoch ist, und dass man sich einen steigenden Renminbi durchaus leisten könnte. 

    Daneben hätte eine Aufwertung auch positive Nebeneffekte. Ein starker Renminbi würde beispielsweise den Kauf von Rohstoffen billiger machen; und China ist für sein weiteres Wachstum dringend auf Öl und erschwingliche Industriemetalle angewiesen. Dadurch würde ein hoher Renminbi auch die „importierte Inflation“ dämpfen, die durch die Einfuhr immer teurer werdender Importwaren entsteht. Dies ist ein sehr wichtiger Aspekt, denn der Kampf gegen inflationäre Tendenzen wird im Reich der Mitte angesichts des hohen Wirtschaftswachstums immer wichtiger. 

    Für Anleger wird der Renminbi dadurch zu einer enorm interessanten Währung. Die Frage ist eigentlich nicht, ob er weiter steigen wird, sondern nur wann und wie stark. Dies macht ein entsprechendes Investment fast schon zu einer todsicheren Wette. 

    Allerdings ist Chinas Währung nicht frei konvertierbar. Wer direkt Renminbi kaufen will, muss schon ins Flugzeug nach China steigen, und dann ein entsprechendes Geldbündel nach Hause schmuggeln. Erwischen lassen darf man sich dabei allerdings nicht, denn die Ausfuhr von chinesischem Bargeld ist strafbar. 

    Glücklicherweise gibt es über derivative Instrumente noch andere Möglichkeiten, um von einer Renminbi-Aufwertung zu profitieren. In unserer heutigen ASIEN-Trends-Ausgabe stellen wir Ihnen ein solches Instrument vor, das auch für konservative Anleger gut geeignet ist. In jedem Fall bleibt die Aussicht auf eine steigende chinesische Währung weiterhin äußerst bestechend. 

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    Gerhard Heinrich
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    Gerhard Heinrich ist freier Finanzredakteur. Er schreibt unter anderem für den Börsenbrief EMERGING MARKETS TRADER (www.emerging-markets-trader.de).
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    Verfasst von 2Gerhard Heinrich
    Chinas Währung bleibt krass unterbewertet Chinas Renminbi (oder Yuan) steht im Mittelpunkt erbitterter Auseinandersetzungen. Allein im September erwirtschaftete das Reich der Mitte einen Handelsbilanz-Überschuss von 16,9 Milliarden Dollar. 60 Prozent davon gingen auf das Konto des Handels …