2011 soll weiteres Wachstum bringen

Edelsteine bleiben ein gutes Geschäft

Das Geschäft mit Diamanten hat 2010 die Krise überwunden. Für 2011 zeigt sich der Markt optimistisch. Doch die Dynamik von 2010 scheint verflogen zu sein.

Auch 2011 wird der Diamantenmarkt weiter wachsen. Davon ist Varda Shine überzeugt. Die Managerin von De Beers macht gegenüber „Reuters“ deutlich, dass 2011 ein solides Jahr werden wird. Sie zweifelt jedoch daran, dass es so gut sein wird wie 2010. Denn im Vorjahr haben viele amerikanischen Händler ihre Lager aufgefüllt. Vor allem das Weihnachtsgeschäft bei Tiffany & Co hat der Branche einen wichtigen Schub versetzt.

Dabei war die Krise auch in der Diamantenindustrie spürbar. De Beers hat darauf mit Produktionskürzungen, Minenstilllegungen und Kostenreduzierungen reagiert. Man sieht sich inzwischen so gut aufgestellt, dass eine mögliche neue Krise leichter bewältigt werden kann. Doch entsprechende Ängste müssen zunächst gar nicht erst aufkommen, denn das Edelsteingeschäft brummt. Bei De Beers glaubt man, dass man 2010 klar gewachsen ist, genaue Zahlen fehlen aber noch. Ein Zeichen dafür sind die wieder ansteigenden Preise für Rohdiamanten, bei denen es 2010 ein Plus im zweistelligen Prozentbereich gegeben hat. Für 2011 wird aufgrund der unvermindert starken Nachfrage ebenfalls ein Plus erwartet, allerdings soll es deutlich geringer ausfallen.

Die Aussagen von Shine können durch andere Quellen gestützt werden. So hat die Diamantenbörse in Dubai im ersten Halbjahr 2010 ein Rekordvolumen verzeichnet. In den sechs Monaten des vergangenen Jahres werden 131 Millionen Karat umgesetzt, ein Plus von 122 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies macht zugleich deutlich, dass Asien bei der Nachfrage nach Edelsteinen ein gewichtigeres Wort sprechen wird. Bisher haben die USA noch die Marktführerschaft bei Diamanten. Hier werden rund 40 Prozent aller Diamanten, die für die Schmuckindustrie benötigt werden, nachgefragt. Indien und China sind jedoch auf dem Vormarsch. Experten glauben, dass sie im letzten Jahr ihre Nachfrage um 20 Prozent erhöht haben. Die Zahlen aus Dubai deuten ebenfalls in diese Richtung.

Doch nicht nur aus den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten belegen Zahlen den Aufschwung in 2010. Auch die Diamantenindustrie in Israel meldet klar bessere Werte. In den ersten drei Quartalen des Vorjahres exportiert das Land bearbeitete Diamanten im Wert von 4,24 Milliarden Dollar, im Vorjahr betrug der Wert nach neun Monaten nur 2,61 Milliarden Dollar. Bei den unbearbeiteten Diamanten zeigt die Statistik ein Plus von rund 80 Prozent an. Exportiert werden in diesem Zeitraum Rohdiamanten im Wert von 2,26 Milliarden Dollar, nach neun Monaten im Vorjahr kam Israel nur auf eine Exportsumme von 1,26 Milliarden Dollar. Zumindest die Israelis bleiben mit diesen Zahlen jedoch noch rund 20 Prozent unter den Rekordwerten von 2007 und 2008. Hauptexportländer für Israel sind die USA (40 Prozent), Hongkong (27 Prozent) und Belgien (8 Prozent).

Am globalen Markt gibt es aktuell keine Indizien dafür, dass dieser Trend abebbt. Die Nachfrage wird weiter auf einem hohen Niveau gesehen, neue, hungrige Märkte vor allem in den Schwellenländern Asiens stärken die Nachfrage, was sich in weiter ansteigenden Preisen manifestieren sollte.


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