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     1054  0 Kommentare Krise im Nahen Osten lässt Gold heller scheinen

    Krise im Nahen Osten lässt Gold heller scheinen

    Libyen-Ängste und Furcht vor einer Beschleunigung der Inflation treiben die Anleger in Edelmetallanlage. Goldpreis nähert sich wieder dem Rekordhoch. Edelmetall gehört als Schutz ins Anlegerdepot.

    Die Eskalation der Auseinandersetzungen in Libyen und das Übergreifen der Unruhen auf andere arabische Staaten haben die Energiepreise kräftig in die Höhe getrieben, da diese Region zu einem Großteil zur weltweiten Erdölförderung beiträgt. Nachdem das Rohöl der Sorte Brent innerhalb von Stunden von 100 Dollar auf fast 120 Dollar und damit auf den höchsten Stand der vergangenen zweieinhalb Jahre gestiegen ist, wächst die Angst vor einem steilen Anstieg bis in die Region 145/150 Dollar je Barrel. Die Befürchtung nimmt zu, dass sich die Unruhen auf andere wichtige Förderstaaten wie Algerien oder die Golfstaaten ausweiten. Nach Ansicht von Analysten der Deutschen Bank bestehen gerade im Jemen, in Jordanien, Marokko, Syrien und Algerien wegen ihrer sozio-ökonomischen, politischen und demografischen Rahmenbedingungen die größten Risiken für ein Übergreifen der Unruhen. Gerade Algerien wird wegen seiner Gasexporte als hohes Risiko für Europa gesehen. So erhalten Italien und Spanien zwischen 55 und 43 Prozent ihrer Gasimporte aus Nordafrika.

    Im Sog der steigenden Ölpreise und der Verschärfung der Unruhen im Nahen Osten hat sich auch der Goldpreis wieder den alten Höchstkursen genähert. Mit 1.418 Dollar je Unze notiert das Edelmetall in Schlagweite zum Rekordhoch von 1.431 Dollar in der ersten Dezemberwoche. Der Kursverlauf ähnelt der Entwicklung während ähnlicher politischer Krisen wie dem Yom Kippur-Krieg 1973, der Sowjet-Invasion Afghanistans 1979 und der Invasion Kuwaits durch die Iraker 1990. Endet die Revolution nordafrikanischer Staaten nach Ägypten und Tunesien in Libyen, dann besteht Hoffnung, dass sich auch die Lage an den Edelmetallmärkten beruhigt. Doch der steigende Ölpreis wirkt sich zusammen mit dem Anstieg der Rohstoffpreise negativ auf die Inflationsrate aus. Nach vorläufigen Daten ist die Inflationsrate allein in Deutschland im Februar von 2 auf 2,2 Prozent gestiegen. Im Euroraum liegt sie bei 2,4 Prozent. In früheren Zeiten hat eine vergleichbare Entwicklung zu einem Handlungsdruck für die Zentralbanken geführt, ein Ende der Liquiditätsflut einzuläuten und den Leitzins zu erhöhen. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte auf ihrer kommenden Sitzung am 3. März deutlicher vor Inflationsrisiken warnen. Damit unterscheidet sie sich von der amerikanischen Notenbank Fed. Denn sie setzt bewusst auf Inflationierung zur künstlichen Sanierung der Staatsfinanzen. Auch die EZB kann mit Rücksicht auf die unter Refinanzierungsproblemen leidenden prekären Euro-Länder keinen restriktiven Kurs fahren. Der ehemalige Bundesbank- Präsident Helmut Schlesinger hat in einem Interview die Anleihen-Aufkäufe der EZB als eine Methode der Finanzierung der Kriege von Staaten in der Vergangenheit kritisiert. Das Ergebnis sei überall Inflation oder Währungsreform gewesen. Letztlich dürften also die Inflationsraten in den kommenden Monaten stark wachsen. Die Angst vor einer Geldentwertung dürfte den Run der Bürger auf Edelmetalle verstärken. Schon jetzt berichten die Edelmetallhändler über wachsende Verkaufszahlen bei physischen Goldbarren und Silbermünzen.
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    Christian Grabbe
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    Christian Grabbe ist Derivateexperte bei der Baader Bank AG in München und insbesondere zuständig für den Handel mit Zertifikaten, Optionsscheinen und ETFs. Das Wertpapierportal der Baader Bank "Baader Markets" richtet sich an Investoren, semiprofessionelle Trader, Berater sowie an Börseneinsteiger im In- und Ausland. Kernthema sind alle in Deutschland handelbaren Wertpapiergattungen und die wesentlichen Trendindikatoren. Weitere Informationen: http://www.baadermarkets.de
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    Verfasst von 2Christian Grabbe
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