Folge des Bergbaubooms

Reifen von Minentrucks mittlerweile teurer als Eigentumswohungen in Miami

Chinas unstillbarer Hunger nach Rohstoffen, hat dazu geführt, dass sich die Preise der Reifen, die für die gigantischen Bergbautrucks verwendet werden, verdreifacht haben. Damit sind die enormen Reifen jetzt teurer als ein Porsche Carrera 911 oder eine Eigentumswohnung in Miami, berichtet die Vancouver Sun.

Der Preis für Reifen mit einem Durchmesser von rund 3,5 Metern, wie sie zum Beispiel fur Caterpillar-Lkw zum Abtransport von Eisenerz und Kohle verwendet werden, habe am Spotmarkt 100.000 Dollar erreicht, erklärte Leighton Holdings Ltd., ein Auftragnehmer von Minenfirmen wie BHP Billion und Anglo American. 2008 hatte der Reifenpreis sogar die Marke von 150.000 erreicht.

Dem gegenüber stehen vertraglich vereinbarte Preise von nur 30.000 Dollar, so die Roesler Tyre Innovators GmbH. Die Nachfrage aus China, dem größten Metllakäufer der Welt habe die Preise von Kupfer, Eisenerz, Gold und Kohle in diesem Jahr bereits in Rekordhöhen getrieben – wenn auch nur vorübergehend -, sodass die produzierenden Firmen gezwungen seien, um Bergbauausrüstung und Arbeitskräfte zu konkurrieren.

Man befürchte, dass die Lage so eng werde wie 2007, habe Paul Rösler, geschäftsführender Partner der in Dortmung ansässigen Tyre Innovators, erklärt, so die kanadischen Zeitung weiter, der Michelin und Bridgestone als größte Lieferanten nennt. Das Angebot an Reifen sei knapp und die hohen Preise seien eine Herausforderung für die Minenfirmen. Man glaube aber, dass die großen Player sich auf diese Situation vorbereitet hätten und über bessere Verträge mit den Lieferanten verfügen würden.

Die Nachfrage nach Reifen für Bergbautrucks sei „explodiert“ erklärte laut Vancouver Sun auch Titan International Inc. Die Hersteller würden von vollen Auftragsbüchern für Off-Road-Reifen für die kommenden 18 Monate berichten und ihre Kunden auf die Risiken von Engpässen hinweisen.

Das letzte Mal zogen die Reifenpreise so stark während des Bergbaubooms vor der globalen Finanzkrise an. Barrick Gold,der größte Goldproudzent der Welt, beispielsweise erklärte im Januar 2008, dass man bis zu 60.000 für einen Reifen für die größten, verwendeten Fahrzeuge zahle. Einige Reifen seien sogar in Internetauktionen für bis zu 300.000 Dollar verkauft worden. Dieser Reifenengpass führte unter anderem dazu, dass Konzerne wie De Beers, größter Diamantenproduzent der Welt, zeitweilig nicht in der Lage war, neue Trucks einzusetzen.

Ein Porsche 911, Reifen eingeschlossen, kostet übrigens laut der US-Website des Unternehmens 91,450 Dollar, während der Durchschnittspreis für eine weiterverkaufte Wohungn in Fort Lauderdale laut der National Association of Realtors bei 79.200 Dollar liege, so die Vanouver Sun.

Und die Verknappung des Angebots setze sich fort, meinen die Analysten der Royal Bank of Scotland. Es gebe bereits Aussagen, dass Wartezeiten für die Reifen zu erwarten seien. Kleinere Player und Bergbauzulieferer würden Schwierigkeiten haben, ihre Nachfrage zu befriedigen, da sie in der Regel nicht über langjährige Lieferverträge verfügen würden.

 

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