checkAd

    Wochenausblick  2069  0 Kommentare
    Anzeige
    EURUSD + Dax - Seite 2

     

    Euro-Dollar:

     

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu DAX Performance!
    Short
    19.800,00€
    Basispreis
    14,61
    Ask
    × 12,50
    Hebel
    Long
    16.785,15€
    Basispreis
    14,62
    Ask
    × 12,48
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

     

    In einer Spanne zwischen 1,3910 und 1,3650 handelte in der letzten Handelswoche der Euro-Dollar. Mehr denn je war der Kursverlauf geprägt durch Spekulationen über den EU-Gipfel bzw. Äusserungen von Politikern, die zu einem recht ziellosen Auf und Ab des Kursverlaufs führten. Zwischenzeitlich schien sogar eine Absage des Gipfels im Raum zu stehen, da der Haushaltsausschuß des Deutschen Bundestags noch keine Entscheidung getroffen hatte und Merkel daher nicht handlungsbefugt war. Man einigte sich dann auf den Kompromiß, am gestrigen Sonntag die Dinge so weit voran zu treiben, daß dann auf einem eilens einberaumten zweiten Gipfel am Mittwoch Beschlüsse gefasst werden können.

    So weit, so unklar. Man kann von einem echten Politikversagen insbesondere der deutschen Regierung sprechen, das zu dieser Situation geführt hat. Auf dem gestrigen Gipfel ging es dann erstens um die Griechenland-Frage (haircut), zweitens die Bankenfrage (Aufstockung Eigenkapital) und schließlich am Wichtigsten, den Rettungsfonds EFSF.

    Daß Euro-Dollar heute (zumindets anfangs) positiv reagiert, scheint einem merkwürdigen, aber offenkundig menschlichen Mechanismus geschuldet zu sein: die Hoffnung stirbt zuletzt. Was immer die Verantwortlichen aber am Mittwoch beschließen, die Haltwertszeit dieser Beschlüsse wird ohnehin nur von kurzer Dauer sein. Warum?

    Erstens, weil das Grundproblem der exzessiven Verschuldung ja nicht gelöst wird, sondern im Grunde nur Haftungsfragen diskutiert werden, an deren Ende so oder so die derzeit noch gut aufgstellten Länder wie Deutschland ihre gute Bonität verlieren werden. Die Krise, da wiederholen wir uns, wird sich von der Peripherie ins Zentrum fressen; Frankreich aber ist das schwächste Glied im Zentrum, bevor dann Deutschland an der Reihe ist.

    Der zweite Grund ist aber viel entscheidender: das Vertrauen ist weg, daß Schulden schon irgendwie zurück gezahlt werden. Es dämmert nämlich auch den einfacher gestrickten Akteuren, daß die Staatsverschuldungen im Grunde ein Schneeballsystem sind, bei dem alte Schulden durch neu aufgenommene Kredite bedient werden. Das geht so lange gut, als alle Akteure daran glauben, daß es gut geht. Wenn aber der Glaube daran erst einmal "angeknackst" ist, ist das Spiel bereits verloren. Das ist wie bei der Religion: wenn der Zweifel einmal da ist, ist die Naivität des Glaubens nicht mehr dieselbe wie zuvor. So hat sich ja auch das Christentum nie wirklich von der Aufklärung erholt, heutzutage glaubt man, obwohl es widersinnig bzw. unlogisch ist, aber die unerschütterliche Glaubensgewißheit des Mittelalters ist unwiederbringlich verloren.

    So ist es also jetzt auch mit den Schulden: es erfordert schon ein kräftiges Maß an Naivität zu glauben, daß das System schon irgendwie so weiterlaufen wird. Die Märkte zeigen derzeit diese Naivität, weil es natürlich einfacher ist, so weiter zu machen wie bisher, aber wenn es hart auf hart kommt, werden auch diejenigen ihre Konsequenzen ziehen, die jetzt ernsthaft glauben, daß man in Europa schon eine Lösung finden wird. Die Ratio, das hat die Vergangenheit gezeigt, hat mittelfristig den längeren Atem, insbesondere wenn es ums Geld geht.

    Zurück zu Euro-Dollar: bis Mittwoch ist das Spiel nun offen, auch wenn heute vormittag die wichtige Widerstandszone 1,3900/10 kurzfristig überwunden wurde. Es bleibt abzuwarten, ob es sich hier um einen Fehlausbruch handelt, jedenfalls verlor die Gemeinschaftswährung schnell 100 pips, weil den Akteuren der Höheflug ein wenig suspekt war. Fällt Euro-Dollar nun nachhaltig unter die 1,3830, so würde sich eine Topp-Bildung konkretisieren, die Auftakt für einen Abverkauf wäre. Fällt dann auch die 1,3650er-Zone, ist der Höhenflug auf absehbare Zeit beendet.

     

    Dax:

     

    In der Summe kaum verändert beendete der Dax die letzte Handelswoche. Der Index begann letzten Montag knapp über der 6000er-Marke und erreichte mit 6080 Punkten schnell sein Wochenhoch, ohne den wichtigen Widerstand bei 6100/6110 ernsthaft attackieren zu können. Noch am selben Tag sackte der deutsche Leitindex drastisch ab und kam erst knapp über der 5800 zum Stehen, bevor dann am Dienstag vormittag die Unterstützung bei 5750 und damit zugleich das Wochentief angelaufen wurde. Dem folgte am Mittwoch zunächst ein Höhenflug, am Folgetag wieder die Depression mit einem Abrutschen auf 5750, nachdem eine Absage des EU-Gipfels im Bereich des Möglichen schien. Am Freitag dann zeigte der Dax wie die US-Indizes eine Erholung, die jedoch zu einem guten Teil auf den Ablauf von Optionen (kleiner Verfall) zurück zu führen war.

    Auch die Aktienmärkte stehen natürlich voll unter dem Eindruck der europäischen Schuldenkrise bzw. deren Lösungsversuch. Wichtig wird hier insbesondere die Behandlung der Banken, sprich die Forderungen nach mehr Eigenkapital. Derzeit scheint die Gesamtsumme von 100 Milliarden im Raum zu stehen, aber das ist gar nicht so entscheidend. Wichtiger ist, daß klamme Banken, die sich nicht am Markt refinanzieren können, von den jeweiligen Staaten garantiert werden sollen. Wenn Staaten - wie Griechenland - das nicht können, springt dann der EFSF ein. So weit, so schlecht. Ein Land wie Portugal etwa wird nicht sofort auf den EFSF zugreifen können, muß also die von seinen Banken aufgenommenen Summen garantieren, was das Risiko für Anleihekäufer natürlich um eben diese Summe erhöht. Mit anderen Worten: Riskoaufschläge für die Staatsanleihen von Portugal, Spanien und Italien, aber auch Frankreich werden steigen, wodurch sich das Problem erneut verschärfen wird. Allein hier wird schon klar, daß eine wirklich tragfähige Lösung auf dem Gipfel am Mittwoch unwahrscheinlich ist, weil die verantwortlichen Akteure eben häufig die Tragweite mancher Vorschläge und Beschlüsse schlicht nicht begreifen.

    Sieht man sich den Dax-Chart an, so scheint es durchaus wahrscheinlich, daß der Index in nächster Zeit nach oben ausbrechen wird. Ein Ralley bis ca. 7000 Punkte (markante Unterstützungen bzw. Tiefpunkte aus den Monaten April bis Juli) ist bis Jahresende drin. Aber diese Ralley - so sie denn kommt - wird teuer erkauft sein. Sie folgt dem Motto: wenn ich mir die Hand vors Gesicht halte, sieht mich keiner. Danach aber folgt dann das böse Erwachen, wir rechnen spätestens in der zweiten Jahreshälfte 2012 mit einem Crash, der die Ereignisse von 2008/2009 in den Schatten stellen wird. Auftakt dieser Ralley wäre ein nachhaltiges Überwinden der 6100er-Marke. Diese Vermutung hätte sich erledigt, wenn der Dax unter 5400 Punkte fällt und anschließend die bei 5150 ausgebildete Bodenformation durchschlägt.

     

     

     

    Markus Fugmann

    fugmann@actior.de

    Tel.:040/44809860

    www.actior.de



    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    Markus Fugmann
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Markus Fugmann ist Chefanalyst der actior AG und Redakteur bei www.finanzmarktwelt.de. Die actior AG bietet Selbsthändlern die Möglichkeit, an allen gängigen Märkten der Welt im Bereich CFDs, Futures, Aktien und Devisen zu Top-Konditionen zu handeln. Darüber hinaus erhalten Kunden kostenlose Informationsabende, Seminare, One-to-One Coaching, allgemeine Einführungen in die Handelsplattformen und Märkte.
    Mehr anzeigen

    Verfasst von Markus Fugmann
    Wochenausblick EURUSD + Dax - Seite 2 Glaube, Hoffnung und Crash

    Disclaimer