Gründungswelle

Graphit - Kanada geht voran

Graphit steht auf der Liste von Investoren derzeit weit oben. An der Börse wird das Interesse immer größer. Doch noch gibt es einige Fragezeichen.

China dominiert derzeit den Markt für Graphit. Rund 75 Prozent der weltweiten Produktion stammen aus chinesischen Förderstätten. Weitere wichtige Produzenten sind Indien und Brasilien. Ein anderes Land schickt sich an, in die Gruppe der größeren Produzenten vorzustoßen: Kanada. Etwa 70 Prozent der aktuellen Graphit-Projekte werden dort entwickelt. So will man sich auf einen Nachfrageboom vorbereiten. Wann dieser genau kommen wird, ist unklar.

Bisher wächst der Graphitmarkt rund 5 Prozent im Jahr. Das ist keine aufregende Zahl. Doch das Wachstum könnte sich unter anderem aufgrund der erneuerbaren Energien bald deutlich steigern. Denn Graphit ist ein Kernbestandteil vieler Anwendungen, die sauberen Strom produzieren sollen. So wird der Rohstoff in der Solarindustrie benötigt, Lithium-Ionen-Batterien brauchen ebenfalls Graphit. Wenn also der Boom bei den elektrischen Autos richtig losgeht, fängt auch der Rush auf Graphit an.

Doch selbst Experten zögern bisher mit genauen Schätzungen. Jede Prognose wird mit einem Fragezeichen versehen. Es hängt von vielen künftigen Faktoren ab, wann und wie der Markt wachsen wird. Daher sind Experten optimistisch, lassen sich jedoch nicht auf genaue Mengen oder Zeitpunkte festlegen.

Unternehmer wollen sich dennoch entsprechend vorbereiten und nicht China allein das Feld überlassen. So sind in den vergangenen zwölf Monaten allein in Kanada rund 40 Unternehmen an die Börse gegangen, die sich auf Graphit-Projekte fokussieren. Und die Welle der Börsenneulinge reißt nicht ab.

Der Großteil ihrer aktuellen Projekte steckt bisher noch in den Kinderschuhen. Insgesamt bearbeiten die Gesellschaften etwa 140 Projekte. Mehr als die Hälfte davon fällt bisher in die Kategorie „grassroots”, hier haben noch keine großen Untersuchungen stattgefunden, Bohrungen gab es bisher nicht. Etwa 40 Projekte sind in einem fortgeschrittenen Zustand. Davon werden jedoch nur für wenige Projekte Machbarkeitsstudien erstellt werden. Viele werden früher oder später aufgeben müssen oder werden aufgekauft werden.

Die Bemühungen der Kanadier haben bisher zu einer neuen Mine geführt. Bis zu drei weitere Minen sollen in den kommenden Jahren entstehen. Kanada wird danach zu den führenden Produzenten von Graphit gehören. Doch die Vormacht Chinas wird noch eine Weile bestehen bleiben.

 

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