Scope Analysis
Geldmarktfonds: Nicht immer der sichere Hafen
Geldmarktfonds versprechen Anlegern geldmarktnahe Renditen bei sehr überschaubaren Risiken. Eine aktuelle Risikoanalyse von Scope zeigt jedoch, dass viele Fonds in den vergangenen fünf Jahren sehr hohe maximale Verluste aufwiesen.
Geldmarktfonds sind bei Anlegern ein beliebtes Instrument, um die Liquidität im eigenen Portfolio zu steuern und die Erträge in turbulenten Marktphasen zu stabilisieren. Sie investieren in liquide Wertpapiere mit einer kurzen Restlaufzeit von unter zwölf Monaten. Hierrunter sind zum Beispiel Termingelder, kurzfristige Anleihen oder Geldmarktderivate zu verstehen. Aufgrund ihres Anlageuniversums gilt diese Fondsklasse allgemein als sehr risikoarm.
Dass diese Annahme aber nur noch bedingt gilt, zeigt eine aktuelle Risikoanalyse auf Basis des maximalen Verlustes. Hierbei wurden 80 Fonds der Kategorie Geldmarkt Euro analysiert: Davon weisen nur rund 54% der Fonds einen geringeren maximalen Verlust als 1% aus. Lediglich 17 Fonds zeigen gar keinen Verlust im vorliegenden Untersuchungszeitraum – dies entspricht einem Anteil von 21,2% an der Peergroup.
Wie riskant Geldmarktfonds sein können, zeigen Fonds, deren maximaler Verlust die Hürde von 1% überschritten hat: Im Mittel liegt der Verlust sogar bei dieser Gruppe bei 6,1%. Die drei höchsten maximalen Verluste innerhalb der Peergroup weisen der „Dynamic Fixed Income Fund - P – EUR“ mit 28,6% der „WALSER Euro Flex T“ (22,4%) und „Pioneer Investments Euro Geldmarkt“ (16,9%) im Untersuchungszeitraum aus.
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Als eine der Ursachen der schlechten Ergebnisse sieht Scope die Beimischung von ABS-Papieren auf US-Hypothekendarlehen, die während der Finanzmarktkrise enorm an Wert verloren. Generell sieht Scope innerhalb des Risikomanagements, insbesondere bei der Kontrolle der Bonitätsrisken, Verbesserungsbedarf.