Scope Ratings

Aktienrenditen nehmen ab

Grundlage der Untersuchung ist der globale Aktienindex MSCI World auf Basis von rollierenden Siebenjahres-Renditen seit 1976. Seit 2001 konnten Anleger über einen Anlagehorizont von sieben Jahre nur noch Renditen von durchschnittlich 37% erzielen. Dies liegt deutlich unter den Werten früherer Dekaden. In den achtziger Jahren zum Beispiel konnten Investoren nach sieben Jahren im Durchschnitt Renditen von 191% realisieren. Anleger, die in den neunziger Jahren ihre Aktienbestände nach siebenjähriger Haltezeit verkauften, konnten durchschnittliche Renditen in Höhe von 142% erzielen.

Der Rückgang der erzielten Renditen ist auf mehrere Gründe zurückzuführen. Zur Jahrtausendwende führte der Aufschwung der Technologiewerte zu einer Blasenbildung an den Börsen, die 2001 ein jähes Ende hatte. Die dadurch entstandenen Kursverluste waren erheblich. Die jüngste Finanzkrise führte erneut zu massiven Kursverlusten. Die rollierenden Siebenjahresrenditen wurden durch diese starken Einbrüche erheblich belastet.

Eine weitere Erklärung: Der „MSCI World“ bildet nur die entwickelten Märkte ab – Schwellenländer sind kein Bestandanteil des Index. In der vergangenen Dekade konnten jedoch Schwellenländer aufgrund ihres zum Teil rasanten Wachstums deutlich besser Aktienrenditen ausweisen als die krisengeplagten Industrienationen.

Die Fondsindustrie hat auf den Umstand, dass Aktieninvestments langfristig nicht automatisch hohe Renditen erwirtschaften mit neuen Ansätzen reagiert. So wurde das Angebot der Fonds mit flexiblen Allokationsmöglichkeiten deutlich erhöht. Dazu zählen z.B. Mischfonds und Fonds mit vermögensverwaltendem Ansatz. In den vergangenen drei Jahren wurden 254 Fonds in diesen Kategorien neu aufgelegt. Der Anteil beträgt aktuell immerhin rund 18% an den in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Investmentfonds.