Aufwärtstrend des US-Dollar weiter intakt – Keine Störfeuer in Sicht - Seite 2
Zwar ist es durchaus erfreulich, dass der Fed-Chef Bernanke jetzt anfängt, auch mal laut über Kosten, Wirksamkeit und die langfristigen Risiken dieser Politik nachzudenken. Zu nennen wäre da eine drohende, galoppierende Inflation, von der aber bei einer aktuellen Rate von 1,6 Prozent in den USA noch lange keine Rede sein kann. Die einzige Inflation, die ich derzeit ausmachen kann, sind die immer weiter steigenden Aktienkurse. Um die etwas in Schach zu halten, sollte Bernanke ruhig weiter immer mal mögliche Exit-Strategien laut diskutieren. Zumindest hat der Markt schon mal begriffen, dass weitere Lockerungsmaßnahmen seitens der US-Notenbank praktisch ausgeschlossen sind. Das aber reicht auch schon aus, um eine Währung gegenüber anderen zu stärken. Nämlich genau dann, wenn sowohl bei den Japanern als auch bei den Briten solche Schritte gerade nicht ausgeschlossen werden, sondern notwendig sind. In beiden Fällen erwarte ich für dieses Jahr zunehmende Anleihekäufe in Verbindung mit weiter sehr niedrigen Zinsen. In Frankfurt ziert man sich noch ein bisschen, aber auch die Europäische Zentralbank wird bei diesen konjunkturellen Aussichten für die Eurozone nicht umhin kommen, den Leitzins mindestens um weitere 25 Basispunkte auf 0,5 Prozent zu senken. Interessant bleibt dabei unter anderem die Frage, wie sich die Anleihezinsen für Länder wie Spanien und Italien entwickeln. Ein weiteres Puzzlestück hat uns die Ratingagentur Fitch am Freitag mit der Herabstufung Italiens geliefert, welche nicht ohne Folgen für die nächsten wichtigen Auktionen bleiben dürfte.
Egal, ob also Yen, Pfund oder Euro, der Dollar sollte in einem wie oben beschriebenen Szenario gegenüber allen drei Währungen weiter zulegen können. Ist ein Anleger von der Stärke einer Währung gegenüber vielen anderen überzeugt, lohnt sich immer der Kauf eines so genannten Währungskorbes. FXCM errechnet in Zusammenarbeit mit Dow Jones seit gut zwei Jahren den US-Dollar-Index, der die Entwicklung des Greenbacks gegenüber den oben genannten drei, zusätzlich noch gegenüber dem Australischen Dollar abbildet. Fehlt noch anzumerken, dass auch für Australien eine weitere Lockerung der Geldpolitik in Form von Zinssenkungen nicht ausgeschlossen ist. Jede Währung geht zu jeweils einem Viertel in die Bewertung ein. Interessant ist hier der Blick auf den Chart, der einen sehr stabilen Aufwärtstrend seit Herbst vergangenen Jahres zeigt, rund acht Prozent konnte der Index in den vergangenen sechs Monaten zulegen. Auslöser für diesen Anstieg waren einerseits sich stetig verbessernde konjunkturelle Indikatoren aus der US-Wirtschaft und andererseits die aus dem Offenmarktausschuss der US-Notenbank immer lauter werdenden Stimmen bezüglich einer Straffung der Geldpolitik. Für beide Trends erwarte ich in den nächsten Monaten die Fortsetzung und somit weiteres Aufwärtspotenzial für den US-Dollar-Index.
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