EUR/USD
US-Arbeitsmarktdaten und Syrien-Konflikt belasten Greenback – Euro relativ schwach
Die gestrigen ISM-Daten, Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und auch der ADP hätten vieles erwarten lassen, aber die NFPs haben der Erwartungshaltung der Marktteilnehmer nochmal eins aufsetzen können.
Insgesamt können die NFPs als durchwachsen bezeichnet werden, 169.000 neu geschaffene Stellen, 180.000 wurden erwartet, die Arbeitslosenquote sank von 7,4% auf 7,3%. Doch wie so oft ist es das Kleingedruckte, was den USD am Freitag besonders gegenüber dem AUD und JPY unter Druck gebracht hat.
So sind die Daten vom Juli sind von 162.000 auf 104.000 revidiert worden und auch wenn die Arbeitslosenquote niedriger ausfällt: die Partizipationsrate war so niedrig wie zuletzt in 1978...
Ein Taper der FED im September rückt meines Erachtens dadurch ins Hintertreffen, zumindest dürfte der Markt nun spekulieren, ob der Taper nicht deutlich niedriger ausfällt ,als ein Zinsniveau 10-jähriger USTs von rund 3% es antizipiert (zur Info: im Anschluss an die NFPs unter 2,9%, meines Erachtens mit weiterem Abwärtspotential aufgrund eines sich aufgebauten Sentiment-Extrems in 10- und 30-jährigen T-Notes und Bonds; der Daily Sentiment Index (DSI) zeigte am Donnerstag ein Sentiment-Extrem von 94% Bären...)
Während einerseits der Aussie als klassisches Carry-Trade-Vehikel stark von diesen Daten hat profitieren können, ebenso wie auch der JPY aufgrund seiner stark positiven Korrelation zu den Zinsen 10-jähriger US-T-Notes, reagierte der Euro kurz bullish, wurde aber kurz nach der Veröffentlichung wieder auf sein Ausgangsniveau um 1,3100 / 3120 USD verkauft.
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Was heißt das?
Meines Erachtens für den Euro auf breiter Front nichts gutes... Draghis Worte am Donnerstag auf der EZB-PK implizierten weitere quantitative Anstrengungen in Form von Zinssenkungen oder LTROs, einzig die letzten guten Daten aus der Euro-Zone haben die EZB-Offiziellen davon „überzeugt“, mit quantitativen Anstrengungen noch zu warten.
Ausgehend von dem Open Interest an den Optionsmärkten bzw. der Anzahl geschriebener Puts, welche am 06.09. auslaufen auf die 1,31er und 1,30er Marke und ausgehend von einigen Gerüchten, welche unter FX-Tradern am Freitag die Runde machten, dass eine große asiatische Zentralbank die 1,31er Marke verteidigen würde, stellt sich für mich die Frage: was geschieht wenn diese strategischen Euro-Geldseiten wegfallen?
Ein Verkauf des EUR/USD in den Bereich um 1,3000 USD würde in diesem Zusammenhang sehr wahrscheinlich.
Allerdings: während ich diese Analyse erstelle, lief die Meldung über den News-Ticker, wonach Putin verkündete, dass man Syrien im Falle eine Militärschlags der USA unterstützen würde. Ausgehend hiervon gab der US-Dollar auf breiter Front nach.
Eine einfache, rudimentäre Erklärung hierfür lautet, dass die USA für eine solche militärische Intervention USD benötigen und diese in den Geldkreislauf gegeben würden, ähnlich einer quantitativen Maßnahme seitens der FED um die Wirtschaft zu stabilisieren bzw. anzukurbeln.
Hiervon könnte der EUR/USD profitieren, auch wenn der Euro sich verhältnismäßig schwach gegenüber den anderen Majors darstellt. So wäre mit dem Überwinden der 1,3220 / 30er Region eine erneute Attacke auf die 1,3420 / 50er Region möglich würde, alerdings weniger aufgrund der Euro-Stärke, als eher aufgrund eines schwachen USDs.
Zusammenfassend: meine bearishe Einschätzung für den Euro ingesamt bleibt bestehen, die relative Schwäche des Euros bspw. gegenüber dem AUD oder auch JPY bzw. die Ausbildung eines signifikanten Tops dürfte weiter Formen annehmen.
Wichtige Marken (09.09. – 13.09.2013):
Support: 1,2970 / 3000
Resist: 1,3450 / 3420 | 1,3230 / 20