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    HSBC Trinkaus  835 Salzgitter behält Werke in Peine



    Deutschlands zweitgrößter Stahlhersteller Salzgitter streicht am Standort Peine rund 300 Stellen. Das sagte ein Unternehmenssprecher am Montag. Mit der heftigen Schrumpfkur kommt das Peiner Werk vorerst um eine komplette Schließung herum. Dafür hatte sich auch die Landesregierung stark gemacht, die als Großaktionär ein Vetorecht hat. In Peine stellen bisher rund 1.070 Mitarbeiter Stahlträger her, vor allem für die in Europa seit längerem lahmende Bauindustrie. Der Sprecher betonte, es gebe weiterhin eine Standortgarantie für das Peiner Trägerwerk. Neu sei, dass nun ein tragfähiges Unternehmenskonzept stehe, das Perspektiven zum Fortbestand eröffne und eben auch Jobabbau vorsehe.

    Die Streichungen des MDAX®-Konzerns bedeuten in Peine einen Stellenverlust von rund 28 Prozent. Betriebsbedingte Kündigungen sollen dort der letzte Weg sein, Vorrang haben Altersteilzeit, Auflösungsverträge und Versetzungen innerhalb des Konzerns. "Es gibt einen breiten Strauß personalwirtschaftlicher Maßnahmen", sagte der Unternehmenssprecher. Niedersachsens Finanzminister Peter-Jürgen Schneider (SPD) sagte, das vorgelegte Ergebnis sei außerordentlich erfreulich. "Die Salzgitter AG muss so schnell wie möglich wieder schwarze Zahlen schreiben. Nur dann können die Arbeitsplätze dauerhaft gesichert werden", erklärte er. Das vergangene Jahr endete für Salzgitter in den roten Zahlen. Nach Steuern fielen 100 Millionen Euro Verlust an; nach den ersten sechs Monaten 2013 stehen unter dem Strich erneut 315,2 Millionen Euro Verlust. Salzgitter-Vorstandschef Heinz Jörg Fuhrmann beklagte in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstagsausgabe) die hohen Staatshilfen für spanische Stahlunternehmen. "Mit den Garantien der deutschen Steuerzahler im Rücken werden unsere spanischen Konkurrenten ohne Rücksicht auf Verluste dauerfinanziert", sagte er. Diese Wettbewerbsverzerrung dürfe nicht durch eine Lockerung des EU-Subventionskodex weiter auf die Spitze getrieben werden.

    Die Stahlkocher kämpfen in ganz Europa mit Überkapazitäten. Die Branche hat nach Expertenansicht auch in konjunkturell soliden Zeiten deutlich mehr Leistungskraft als der Markt aufnehmen kann. Schon bei normaler Nachfrage hält der europäische Interessenverband Eurofer rund ein Viertel der Jahresproduktion der Branche für zu viel. Vor allem die Krise in Südeuropa belastet nun - dort leiden Stahlhersteller unter der lahmen Konjunktur und drücken ihren Stahl zu Kampfpreisen in den Markt.

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    Verfasst von 2Heiko Weyand
    HSBC Trinkaus Salzgitter behält Werke in Peine Deutschlands zweitgrößter Stahlhersteller Salzgitter streicht am Standort Peine rund 300 Stellen. Das sagte ein Unternehmenssprecher am Montag.

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