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    EU-Austritt  2955  0 Kommentare Brexit-Szenario - 100.000 Euro für EU-Austrittsplan

    Ein britischer Diplomat beschreibt unter dem Titel „Offenheit statt Isolation“ ein lobendes Szenario, sollte Großbritannien aus der EU austreten. Statt kritischer Gegenwehr gewann Iain Mansfield für seine Ideen zum EU-Austritt einen mit 100.000 Euro dotierten Preis des Institute for Economic Affairs (IEA). 

    „Sollte es zum Exit kommen, so ist die Vision eines offenen, wohlhabenden und global engagierten Großbritanniens durchaus zu verwirklichen“, schrieb Mansfield laut „Wirtschaftswoche“ in seinem Beitrag. Als Status nach dem EU-Austritt schwebe ihm etwas „zwischen der Schweiz und der Türkei“ vor. Auf dem Weg dahin solle Großbritannien zwar aus dem europäischen Binnenmarkt austreten, aber wichtige Handelsbeziehungen, zum Beispiel zu Frankreich, aufrecht erhalten. Außerdem schlage der Diplomat vor, Großbritannien solle der European Free Trade Association (EFTA) beitreten.

    Nachteile für britische Industrie und Exportwirtschaft sieht Mansfield im Gegensatz zu Konzernen und Banken nicht. Vielmehr sieht er Chancen in einem EU-Austritt: „Das Resultat wäre eine beschleunigte Verlagerung der Ausfuhrströme weg von der EU. Stattdessen würden sie in Richtung der Schwellenländer zielen", schreibt er. Zahlen nennt der Diplomat auch: Mit bis zu 1,1 Prozent oder 1,3 Milliarden Pfund könne das britische Inlandsprodukt durch die Richtungsänderung im Falle eines EU-Austritts gestärkt werden. Zahlen, die allerdings zumindest fraglich sind: Dem Bericht der „Wirtschaftswoche“ zufolge sind Großbritanniens Ausfuhren in die Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien und China derzeit verschwindend gering. Ganz im Gegensatz zu denen nach Europa, wohin rund die Hälfte der Exporte gehen.  

    Interessant: In der Jury saß unter anderem der ehemalige britische Finanzminister Nigel Lawson. Gehörte er einst zu den Verfechtern von Europa, wirbt er dem Bericht zufolge heute für Großbritanniens Austritt aus der EU. Für diesen Austritt hat sich bereits ein Kunstwort gefunden: Brexit, eine Zusammensetzung aus Britain und Exit. Das könnte die Stimmung im Land wiederspiegeln. Denn Mansfield ist mit seiner EU-Skepsis bei Weitem nicht alleine und der Wettbewerb war auch nicht der erste seiner Art. Bereits 2011gewann Roger Bootle, einer der renommiertesten Ökonomen des Landes, mit seinem Beitrag „Leaving the Euro: A practical guide“ 250.000 Pfund, schreibt die „Wirtschaftswoche“.

     

    Siehe auch:
    Iain Mansfield, who works for UK Trade & Investment, argues British exit would free the City from European interference
     
     
     




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