SMA, Trina und First – wie tief steht die Sonne? - Seite 2
Aktien von Yingli und Trina Solar drehen nach oben
Von einer starken Steigerung der Nachfrage könnten vor allem der weltweite Branchenprimus, der chinesische Konzern Yingli Green Energy, und die chinesische Nummer zwei Trina Solar profitieren. Die beiden Firmen haben in den vergangenen Monaten etliche große Aufträge gemeldet, nicht zuletzt aus Japan. „Unser Erfolg in diesem wichtigen Markt ist entscheidend für unsere Strategie“, sagte Yingli-Chef Miao Liansheng. In Japan soll die Nachfrage in diesem Jahr von 7,1 Gigawatt auf 11,9 Gigawatt hochschießen.
Zwar droht die US-Regierung die Steuern auf den Import von Panelen aus China und Taiwan zu erhöhen, weil die dortigen Firmen ihre Produkte angeblich zu Dumping-Preisen in den USA verkaufen würden. Eine endgültige Entscheidung soll im Dezember fallen. Allerdings arbeitet die chinesische Regierung an neuen Maßnahmen, um die Nachfrage im Solarbereich weiter kräftig anzukurbeln. So soll die Förderung für Unternehmen in Industriegebieten oder von Unternehmen mit großen Dächern erhöht werden, wenn der Strom lokal verbraucht wird. Seit Anfang August sind daher die Aktien von Yingli und Trina Solar allmählich nach oben gedreht.
First Solar auf dem Weg zum Jahreshoch
Die größte US-Solarfirma First Solar hat zuletzt zwar schwache Ergebnisse vorgelegt. Investoren haben sich allerdings an die stark schwankenden Ergebnisse gewöhnt. Der Konzern ist in den vergangenen Jahren stark in das Projektgeschäft eingestiegen. Er baut also Solarparks auf dem Heimatmarkt hauptsächlich für Versorger, um die schwachen Preise für Panele abzufedern. Im zweiten Quartal waren etliche Projekte verschoben worden. Investoren gehen aber davon aus, dass das im zweiten Halbjahr nachgeholt wird, zumal Vorstandschef Jim Hughes die Gewinnprognose für das Gesamtjahr bestätigt hat. Zudem hat der starke Auftragseingang Investoren überzeugt.
Die Spreu trennt sich vom Weizen
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Anleger wissen, dass sie bei SMA Solar eine Wette auf einen Turnaround eingehen. Mit jeder schlechten Nachricht sinkt allerdings die Wahrscheinlichkeit auf eine erfolgreiche Wette wenngleich der Kurs jüngst auf Erholung gedreht hat. Hingegen erscheint das Papier von Trina Solar aussichtsreich, zumal es mit einem 2015er-KGV von lediglich 8,3 bewertet ist. Der US-Konkurrent First Solar ist zwar fast doppelt so hoch bewertet. Allerdings soll er mit 13 Prozent auch eine doppelt so hohe operative Marge wie Trina im nächsten Jahr erwirtschaften.